Cassalette: "Ich bin einer von Euch!"
München - "Sagen, was man denkt, tun, was man sagt und sein, was man tut" - mit diesem Zitat von Alfred Herrhausen beschrieb Peter Cassalette, vom Verwaltungsrat vorgeschlagener Kandidat für das Amt des Löwen-Präsidenten, wie er beim TSV 1860 wirken wolle. Der 62-Jährige wurde am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des TSV 1860 im Impact Hub München vorgestellt. Und sagt: "Sechzig braucht eine starke Hand."
Cassalette, früherer Geschäftsführer von Löwen-Sponsor FTI und zuletzt Marketing-Leiter bei der Allianz-Gruppe, befindet sich mittlerweile in Rente - in passiver Altersteilzeit. "Ich habe viel Zeit und erwarte auch einen Full-Time-Job", sagte das Löwen-Mitglied seit 1977, der die Nachfolge von Interimspräsident Sigi Schneider antreten und am 15. November auf der Mitgliederversammlung gewählt werden soll.
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Eines spricht in jedem Fall für ihn: seine langjährige Löwen-Leidenschaft."Ich in München geboren, ein echter Bayer. Ich bin zahlendes Löwen-Mitglied seit 1977 und am Anfang von meinem Vater zu den Spielen geschleift worden. Schnell war ich ein Hardcore-Fan und bin es bis heute geblieben. Ich kann allen Fans sagen: Ich bin einer von Euch. Ich freue mich und leide, wie jeder andere Fan auch, und schimpfe genauso über manche Dinge. Der Unterschied zwischen meinen früheren Führungspositionen und der jetzigen Situation ist, kann ich mit Herzblut was verändern."
Wichtig sei auch, das Verhältnis mit Investor Hasan Ismaik zu verbessern - oder sich vom Gesellschafter loszulösen: "Das Verhältnis hat sich zuletzt gebessert, aber es ist dennoch problematisch. Ich will erst einmal versuchen, mich baldmöglist mit Herrn Ismaik zu treffen. Ich bin Optimist und denke, ich kann gut mit Menschen. Ich will ihn erst einmal kennenlernen und sehen, was er für ein Mensch ist. Dann muss man weitersehen und eine Lösung finden, in die eine oder andere Richtung." Cassalette machte allerdings keinen Helh daraus, dass er sich nicht nur bezüglich Ismaik, sondern auch in vielen anderen Bereichen erst einarbeiten müssen und viele Informationen bisher lediglich aus der Presse bezogen hatte.
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Auch hinsichtlich der Stadionfrage hat der Präsidentschafts-Anwärter eine klare Meinung: "Am Anfang war ich pro Arena und habe mich gefreut, dass wir in so einem tollen Stadion spielen können. Aber es hat sich alles negativ entwickelt. Wir sind nur noch der Knecht vom FC Bayern. Jetzt glaube ich, dass wir eine neue, eigene Löwen-Heimat brauchen. Ein Verein wie 1860 muss irgendwann im eigenen Stadion in der ersten Liga spielen."
Ab 15. November will er offiziell mithelfen, seine eigenen ZIele und die Vorstellungen der Löwen umzusetzen - im übrigen auch über die nur verbleibenden sieben Monate der laufenden Mayrhofer-Amtszeit hinaus: "Ich sehe das als Probezeit an. Das ist Zeit genug, um die Mitglieder bis dahin zu überzeugen."