Das Rache-Derby: Darum wird das Duell TSV 1860 gegen Unterhaching so brisant

Die SpVgg Unterhaching hat drei Spieler an den TSV 1860 verloren, die Löwen die letzten beiden Derbys - Sonntag steigt das Duell der Vergeltung. Auch Ex-Löwe Bender wird eine Hauptrolle spielen - und Coach Unterberger leiden.
Matthias Eicher
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Am Sonntag geht es für die Löwen um Kapitän Jesper Verlaat zum hitzigen S-Bahn-Derby nach Unterhaching.
Am Sonntag geht es für die Löwen um Kapitän Jesper Verlaat zum hitzigen S-Bahn-Derby nach Unterhaching. © IMAGO / sportworld

München - Rache. Vergeltung. Genugtuung. Kaum ein Nachbarschaftsduell vergeht im Fußball, ohne dass der ein oder andere Profi, Funktionär oder Fan Gedanken dieser Art hegt. Wenn der TSV 1860 am Sonntagabend unter Hachinger Flutlicht im S-Bahn-Derby auf die Spielvereinigung trifft (19.30 Uhr), wird's ein richtiger Rache-Gipfel.

"Ich erwarte Rivalität, es ist ein Derby", sagte Hachings Coach Marc Unterberger und schickte einen kleinen, rot-blauen Giftpfeil in Richtung 1860-Fans hinterher, die nur das Duell mit dem großen FC Bayern als Derby sehen: "Sechzig rennt ja immer ein bisschen der Vergangenheit hinterher, hat sich mit den Bayern stark gemessen und wollte sich mit den Roten identifizieren." Die AZ zeigt, wieso es auch im kleinen Derby hitzig werden könnte.

Im Sommer schnappte sich der TSV 1860 ein Haching-Trio

Sechzigs Rache für die doppelte Derby-Pleite 2023/24: 1860 will Vergeltung üben für die beiden Niederlagen der Vorsaison, als der TSV nicht nur im Sportpark mit 0:2 verlor (Tore: Stiefler und Hobsch), sondern auch die Schmach einer Heimpleite ertragen musste - besiegelt durch Ex-Löwe Mathias Fetsch. "Ich musste leider auch schon einmal miterleben, dass Sechzig gegen den unmittelbaren Stadtnachbarn verliert. Das ist nicht schön, das wollen wir im nächsten Duell anders gestalten!" Als wäre das nicht schlimm genug, stand Sechzig in der Endabrechnung als Tabellen-15. unter Haching (Platz neun). Zeit für die Revanche der Löwen? Ein 1860-Sieg würde den Anschluss an die Spitzengruppe bedeuten, ein Haching-Sieg für beide Klubs zwölf Punkte.

Hachings Rache für den dreifachen Spieler-Klau: René Vollath, Raphael Schifferl und Patrick Hobsch hielten, verteidigten und stürmten in der Spielzeit 2023/24 noch für Haching, jetzt tragen sie den Löwen auf der Brust. Unterberger dazu: "Es geht gegen ehemalige Spieler, es gibt wahnsinnig viele Geschichten rund um das Spiel. Natürlich willst du da gewinnen." Über Torjäger Hobsch meinte Unterberger: "Ich hoffe nur, dass uns der Hobschi keinen reinhaut, das wäre dann doch einen Tick zu viel."

TSV 1860 wollte Bender, doch dann grätschte Haching dazwischen

Sechzigs Vergeltung für den Bender-Klau: Die Bender-Zwillinge gelten in der Fußball-Welt als Ex-Löwen, da sie dort ihre ersten Schritte im Profisport gingen. Ex-Sportboss Günther Gorenzel hatte den Plan, Sven und Lars Bender als Routiniers auf dem Rasen zu 1860 zurückzuholen, doch er scheiterte genauso wie Präsident Robert Reisinger, sie als Funktionäre zu gewinnen. Prompt landete das Duo in Haching. Zu allem Überfluss wird Sven den gesperrten Unterberger ersetzen. Auf AZ-Anfrage wollte Bender mit Verweis auf das ohnehin turbulente Derby kein Interview geben. Unterberger über seinen Co-Trainer: "Wir sind gut gerüstet, haben gemeinsam einen Matchplan ausgetüftelt."

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Hachings Genugtuung nach der Unterberger-Sperre: Zwei Derbysiege im Vorjahr hat er schon eingefahren, den dritten Streich in Serie hat der DFB mit seiner Sperre für Unterbergers Entgleisung verhindert. Der Coach zur "überzogenen Sperre", die man aber abgehakt habe: "Ich werde das Spiel von Manni Schwabls Präsidentenzimmer verfolgen." Als die Mikros aus waren, erklärte er, dass er "das schönste Spiel der Saison" unter den Fans auf der Tribüne vermutlich nicht vertragen würde. Die Genugtuung wäre sicher enorm, würde man die Giesinger trotzdem schlagen.

Doch auch am späten Sonntagabend ab etwa 21.20 Uhr müssen sich die Hachinger und die Sechzger nicht sorgen, neue Rachegedanken nicht befrieden zu können: Schließlich gibt's schon vor dem Rückspiel die zusätzliche Chance auf Wiedergutmachung - im Totopokal-Viertelfinale am 16. November (14 Uhr).

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