"Da geht noch was": Abdenego Nankishi zeigt, dass er für den TSV 1860 den Unterschied machen kann

Abdenego Nankishi, der Leihspieler von Werder Bremen, wird bei der Niederlage des TSV 1860 in Dresden fast ausgewechselt, schwingt sich aber noch zum besten Sechzger auf: "Ich habe wieder Gefühl reingekriegt." Trainer Argirios Giannikis findet lobende Worte.
Matthias Eicher
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Der neue blaue Wirbelwind: Abdenego Nankishi (l.) lässt seine Gegenspieler oftmals ins Leere laufen, wie hier Ingolstadts Mladen Cvjetinovic.
Der neue blaue Wirbelwind: Abdenego Nankishi (l.) lässt seine Gegenspieler oftmals ins Leere laufen, wie hier Ingolstadts Mladen Cvjetinovic. © IMAGO/kolbert-press

München – Es lief die 41. Minute im Rudolf-Harbig-Stadion, als Löwe Morris Schröter von der rechten Seite eine mustergültige Hereingabe in den Strafraum spielte. Abdenego Nankishi musste nur noch einschießen – und er schoss ein.

"Ich bin glücklich, dass ich mein erstes Tor für Sechzig gemacht habe", sagte der Neuzugang des TSV 1860 nach der 1:2-Niederlage bei Dynamo Dresden. Gerade, weil er bereits öfter kurz vor seinem Premierentreffer war, ergänzte der Leih-Löwe: "Es fühlt sich immer besser an, wenn man sich mit einem Tor belohnt." Am besten sei freilich gewesen, etwas Zählbares mit nach München zu nehmen, doch dies sollte trotz Nankishis Treffer nicht sein.

Noch sehenswerter als das Ausgleichstor, aber zum Leidwesen der Löwen ungekrönt, war die erste Aktion Nankishis, mit der Sechzigs Neuzugang Aufsehen erregte (33.): Die Leihgabe von Werder Bremen schlug an der Strafraumgrenze erst einen Haken, dann noch einen, er zielte links oben aufs Kreuzeck – und scheiterte denkbar knapp am Querbalken. "Ich bin schwer reingekommen", gestand Nankishi, der seine starke Einzelaktion im ohrenbetäubend lauten Hexenkessel von Dresden als Wachrüttler begriff: "Mit dem Lattentreffer habe ich wieder Gefühl reinbekommen und gemerkt: Da geht noch was."

TSV-1860-Trainer Giannikis war bereit, Abdenego Nankishi früh vom Feld zu nehmen

Auch Trainer Argirios Giannikis bescheinigte dem pfeilschnellen Linksaußen zweierlei: einen schwierigen Auftakt, sowie die gefährlichsten Aktionen der ganzen Partie. "Er hatte es in den ersten 20 Minuten schwer", so Giannikis über Nankishis Startschwierigkeiten, inklusive einiger Ballverluste, Stellungsprobleme sowie einer frühen Verwarnung. "Er hat früh Foul gespielt und hatte drei, vier unglückliche Aktionen. Da musst du als Trainer vorbereitet sein", meinte der Deutsch-Grieche und ließ durchblicken, für eine frühe Auswechslung des Außenbahnspielers bereit gewesen zu sein. Gut für Sechzig, dass er es bleiben ließ.

Nankishis Tor, sein Lattenknaller – zwei Aktionen, die zeigen: Dieser Mann kann für die Löwen den Unterschied ausmachen. Deshalb lobte auch Giannikis: "Er hat sich reingekämpft und war dann an allen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt." Der technisch beschlagene Mann sei "von Minute zu Minute besser" geworden und habe "für sehr viel Belebung gesorgt."

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Ein Problem, mit dem Nankishi in der körperbetonten Dritten Liga dagegen noch klarkommen muss: Wenn ihm der Gegner auf den Füßen steht, ergibt sich kaum Raum für Geniestreiche, zudem verliert man als Kreativspieler mal schneller die Lust, wenn man von seinen Kontrahenten rustikal beharkt wird. Giannikis bescheinigt ihm aber eine ordentliche Zweikampfführung, vielmehr könne er sich "bei der Grundpositionierung" noch steigern. Es ist davon auszugehen, dass der hochtalentierte Wirbelwind in den verbleibenden Spielen weiter auf sich aufmerksam machen wird.

Nankishis Leihvertrag beim TSV 1860 endet im Sommer – oder geht da noch was?

Und dann? Nankishis Vertrag läuft nur bis 30. Juni 2024, danach soll der gebürtige Bremerhavener an die Weser zurückkehren. Oder doch nicht? "Das ist Vereinssache. Der Spieler gehört einem anderen Verein, daher werde ich es nehmen, wie es kommt", parierte Giannikis. Der 43-Jährige dürfte aber nicht viel dagegen haben, sollte Sport-Geschäftsführer Christian Werner, der auch für eine mögliche Nankishi-Verlängerung verantwortlich ist, vielleicht sogar ein Deal über das Saisonende hinaus gelingen.

Schließlich muss 1860 kreativ werden hinsichtlich der Kaderplanungen für 2024/25. "Wir sind im Austausch, aber das ist die Priorität von Christian Werner", wehrte der Übungsleiter zum wiederholten Male ab. Man darf gespannt sein, wie lange der belebende Löwe Nankishi noch für die Blauen wirbelt – und nun auch noch trifft.

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