Corona-Ausbruch beim TSV 1860: Was wir wissen und was nicht

München - Jetzt hat es auch die Löwen erwischt! "Wir hoffen natürlich, dass dieser Kelch an uns vorübergeht", antwortete Michael Köllner noch am Freitag auf die Frage, wie groß die Sorgen an der Grünwalder Straße nach dem Corona-Ausbruch bei Pokal-Gegner Karlsruher SC seien. Nun, der Kelch ging nicht vorüber.
Nachdem auch bei den Löwen mehrere Tests positiv waren, wurde das für Samstag angesetzte Stadtduell gegen Türkgücü abgesagt. Der Corona-Ausbruch wird auch für die kommenden Tage Konsequenzen haben. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen:
Corona-Ausbruch beim TSV 1860: Was genau ist überhaupt passiert?
Am Samstagmittag um 12.36 Uhr, nicht einmal eineinhalb Stunden vor dem geplanten Anpfiff des Stadtduells gegen Türkgücü, veröffentlichte der TSV 1860 eine Pressemitteilung und informierte darüber, dass es bei der Testreihe am Freitag mehrere positive Fälle gegeben hat. Nach der letzten Anweisung des Gesundheitsamtes befindet sich nun ein Großteil der Mannschaft in Quarantäne. Diese Gruppe besteht aus den Infizierten sowie den Personen, die nach aktuellen Vorgaben als Kontaktpersonen gelten.
Die Partie gegen den Tabellensiebzehnten ist abgesagt worden, ein Nachholtermin steht noch nicht fest.
TSV 1860: Wer ist infiziert, wie viele Fälle gibt es und wie geht es den Betroffenen?
Die Namen der Infizierten darf der TSV 1860 als Arbeitgeber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nennen, auch zur genauen Zahl der Infizierten machte der Klub keine Angaben. Laut Mitteilung der Sechzger weisen die Betroffenen "keine bzw. nur leichte Symptome" auf.
Die gute Nachricht: Laut Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel sind bei den Löwen alle Spieler vollständig geimpft, was die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufes deutlich vermindert.
Corona-Ausbruch beim TSV 1860: Wo haben sich die Löwen angesteckt?
Die Infektionskette mit hundertprozentiger Sicherheit nachzuvollziehen, ist freilich nicht möglich. Es ist jedoch äußerst naheliegend, dass sich der Ausbruch auf das Pokalspiel gegen den Karlsruher SC am Dienstag (0:1) zurückführen lässt.
Der KSC hatte schon am Mittwoch über mehrere positive Tests informiert. Am Donnerstag unterzogen sich Mannschaft und Betreuerstab einer weiteren PCR-Testreihe. Das Ergebnis: 16 infizierte Spieler sowie mehrere Fälle im Staff.
Schon am Vorabend des Pokalspiels hatten die "Badischen Neusten Nachrichten" berichtet, dass KSC-Torhüter Markus Kuster positiv getestet worden sei, bei Abwehrspieler Kilian Jakob bestand zumindest der Verdacht einer Infektion. Beide traten die Reise zum Pokalspiel nicht an.
Da bei Karlsruhe allerdings alle Spieler geimpft und geboostert seien, hätten für die anderen Kadermitglieder und Betreuer demnach keine behördlichen Auflagen im Hinblick auf eine mögliche Quarantäne bestanden. Die Spieler, die gegen die Löwen am Dienstag im Kader standen, waren folglich alle geimpft.
TSV 1860: Steht auch das Spiel gegen Kaiserslautern am Dienstag auf der Kippe?
Ja! Laut Mitteilung der Löwen ist die Austragung des Spiels "stark gefährdet".
Eine Spielabsage von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gab es am Samstagnachmittag aber noch nicht, Stand jetzt findet das Traditionsduell der beiden Ex-Bundesligisten also noch immer am Dienstag um 19 Uhr im Grünwalder Stadion statt.
Nach Corona-Ausbruch: Wie geht es für den TSV 1860 jetzt weiter?
Aktuell befindet sich die komplette Mannschaft und der Betreuerstab in Quarantäne, dementsprechend liegt auch der Trainingsbetrieb vorerst auf Eis. Wann die Quarantäne beendet ist, wird von den Gesundheitsbehörden der Stadt München festgelegt.
Die Dauer ist unter anderem davon abhängig, ob man selbst infiziert ist oder als Kontaktperson eingestuft wird, und welchen Impf- oder Genesenenstatus der Betroffene aufweist. Unter bestimmten Voraussetzungen ist ein Freitesten zur Beendigung der Quarantäne möglich.