Christian Gytkjaer, Ivica Olic, Sascha Mölders: Sturmmisere beim TSV 1860 München

München - Es ist eines der ungeschriebenen Gesetze der 2. Liga: Jeder Klub, der in die Bundesliga aufsteigen will, braucht ein Stürmer, der 15 bis 20 Tore schießt - oder mehr. Der VfB Stuttgart hat einen solchen Angreifer mit Simon Terodde, der vor dem Montagsspiel bei Arminia Bielefeld bei 17 Treffern stand. Der Stürmer der Schwaben führt damit die Torjägerliste an.
Christian Gytkjaer enttäuscht
Auch Dynamo Dresden hat einen solchen Angreifer mit Stefan Kutschke (aktuell 16 Tore), und auch Hannover 96 mit Martin Harnik (14). Sechzig dagegen, das ja eigentlich nächste Saison in die Bundesliga will, jetzt aber erstmal den Abstieg verhindern muss, wartet sehnsüchtig auf einen Goalgetter. Der vermeintliche Dänen-Bomber Christian Gytkjaer ist mit bislang einem Treffer und merklichen Anpassungsschwierigkeiten in Deutschland ein Flop.
Gegen den SV Sandhausen (1:1) wurde der Skandinavier nach 81 Minuten eingewechselt, brachte keine Gefahr, stolperte nach einem verlorenen Kopfballduell vielmehr über die eigenen Füße. Sein Auftritt und die Einwechslung des physisch unterlegenen Levent Aycicek gegen robuste Sandhausener bewies einmal mehr, dass Sechzig keine Gefahr von der Bank bringen kann. Die Einschätzung von Ex-Kapitän Stefan Aigner war bezeichnend.
Stefan Aigner beschwichtigt
„Ich selber hatte eine Chance, als ich es super mache, der Torwart aber pariert (29. Minute, d. Red.). Es sind Kleinigkeiten, die über Tor und Nicht-Tor entscheiden. Bei uns schießen zur Zeit Abwehrspieler die Tore", meinte der Oberbayer auf Nachfrage der AZ zur Sturmmisere. "Es ist aber nicht entscheidend, wer die Tore schießt.“ Fakt ist: Aktuell schießen die Giesinger viel zu wenige davon, um eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Dabei hatten sie so viel investiert. Rosenberg Trondheim soll im Winter laut "transfermarkt.de" für Gytkjaer rund 2,25 Millionen Euro Ablöse aufgerufen haben, Null-Tore-Brasilianer Lucas Ribamar kostete vor der Saison über 2,5 Millionen Euro. Gegen Sandhausen stand er nicht mal im Kader, musste im Unterhaltungsprogramm des Vereins für Sefies mit Löwen-Fans herhalten. So lässt sich das viele Geld nicht amortisieren.
Sascha Mölders ist nicht bei hundert Prozent
Ivica Olic steht indes bei fünf Treffern, arbeitet viel, ist aber eben auch kein echter Torjäger. Und Sascha Mölders muss sich nach überstandener Verletzung erst wieder herankämpfen. In dieser Saison kommt der frühere Augsburger bisher auf drei Tore. Sechzig hat eine Sturmmisere, allen Beschwichtigungen zum Trotz. Die Sehnsucht nach einem Goalgetter ist groß - und nicht gestillt.
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