Cassalette: "Bis Weihnachten keine Trainer-Diskussion"

München - "Wir werden auch nicht nervös, wenn wir in Würzburg verlieren. " Das sagte 1860-Präsident Peter Cassalette der AZ vor dem Auswärts-Aufritt der Sechzger am achten Zweitliga-Spieltag bei den Würzburger Kickers. Eine enttäuschende 0:2-Niederlage später schieben die Löwen angesichts einer ganz schwachen Vorstellung Frust. Und sie rutschen langsam aber sich in Richtung Tabellenkeller ab: Nach der Pleite ist Sechzig mit nur noch drei Zählern Vorsprung auf Liga-Schlusslicht FC St. Pauli Tabellen-14.
Cassalette: "Bis Weihnachten wird es keine Trainer-Diskussion geben"
Während in anderen Klubs und bei einer anderen Ausgangssituation womöglich schon die Notbremse gezogen worden wäre, genießt Trainer Kosta Runjaic bei den Giesingern ein hohes Ansehen, wie eine Aussage Cassalettes in der "Bild" beweist: "Es wird bis Weihnachten keine Trainer-Diskussion geben", sagte der Oberlöwe in der Dienstagsausgabe des Blattes. Das habe er bei einem Treffen mit Bayern-Legende Franz "Bulle" Roth am Sonntagabend im Käferzelt auf dem Oktoberfest erklärt. Ein ähnliches Statement hatte er in der AZ schon nach der Auftaktpleite in Fürth, getätigt.
Cassalette schränkte allerdings ein: "Was danach kommt, kann ich heute noch nicht sagen." Auch dem Präsidenten ist klar: 1860 hat einem Umbruch hinter sich, mit Runjaic und Sportchef Thomas Eichin eine neue Sportliche Leitung an Bord - und die braucht Zeit, um ihre Vorstellungen umzusetzen. Dazu kommt noch, dass die Blauen derzeit vom Verletzungspech verfolgt sind: Mit Kapitän Stefan Aigner, Filip Stojkovic, Milos Degenek und auch Ivica Olic waren vier Stammspieler ausgefallen und stehen außer dem kroatischen Routinier noch länger nicht zur Verfügung.
Schonfrist für Runjaic
Cassalette, der am Samstagnachmittag auch das Spiel des FC Bayern in der Allianz Arena gegen den 1. FC Köln (1:1) auf der Tribüne verfolgt hatte, weiß aber auch: Den Löwen bleibt, sollte Runjaic weiter und auch nach der Rückkehr der Verletzten noch verlieren, irgendwann keine andere Wahl mehr, als den gängigsten aller Reflexe bei Erfolglosigkeit zu tätigen: den Trainer rauswerfen. Nun hat Runjaic eine Schonfrist bekommen. Nicht nur um des Trainers willen sollten die gut gestarteten und nun abgerutschten Löwen zusehen, nach der Länderspielpause wieder zu siegen.