Bülow: Fans verunsichern uns

Neue Proteste: Zwischen Anhängern und Spielern bei 1860 herrscht ein tiefgehender Streit. Beim 2:1 über Bielefeld machten sich die Fans mit Transparenten Luft. Nicht allen Spieler gefällt das.
Markus Merz |
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Löwen-Fans gegen Bielefeld
fil Löwen-Fans gegen Bielefeld

Neue Proteste: Zwischen Anhängern und Spielern bei 1860 herrscht ein tiefgehender Streit. Beim 2:1 über Bielefeld machten sich die Fans mit Transparenten Luft. Nicht allen Spieler gefällt das.

München - Irgendwie scheint es, als wäre das Tuch zwischen Löwenfans und der Mannschaft des TSV 1860 zerschnitten. Zu den Heimspielen kommen immer weniger Anhänger. Und diejenigen, die da sind, lassen ihrem Unmut freien Lauf.

Neuester Höhepunkt: Das Heimspiel gegen Bielefeld. Mit zahlreichen Bannern reagierten die Fans auf eine bisher miserable Saison und forderten zu einschneidenden Maßnahmen auf. Während das Plakat „Den Löwen auf der Brust, zum Kämpfen keine Lust“ noch eine deutliche Kritik am Team war, richteten sich die anderen Banner vor allem an die Verantwortlichen.
Kurz vor Anpfiff hatten sich Anhänger der Fan-Gruppierung „Cosa Nostra“ positioniert, um ihre Plakate zu präsentieren: „10 Jahre 2. Liga & und jedes Jahr ein neuer Tiefpunkt. 60 braucht keine ausgedachte Jagdsaison. 60 braucht ein Konzept, Identität & Leidenschaft...und ein eigenes Stadion.“ Damit aber nicht genug.

Vor allem in der ersten Hälfte reagierten die Fans verärgert wegen des pomadigen Auftritts. Das hatte auch die Mannschaft registriert. Ebenso wie die Plakate. „Das ist künstlerische Freiheit“, sagte Kai Bülow. Und die Reaktion der Fans? „Die Fans haben bei jedem Fehlpass, bei jedem Missverständnis gepfiffen. Die Fans haben uns damit sehr verunsichert. Auch wenn ich jeden verstehen kann, der unzufrieden ist“, sagte Bülow.

Dennoch: Zwischen Fans und Mannschaft schwelt schon länger ein Konflikt, der nur schwer zu kitten scheint. Gruppierungen wie die „Cosa Nostra“ oder die „Giasinga Buam“ fordern, dass die Spieler nach jeder Partie bis zu den Fans an den Zaun kommen. Die Spieler sehen das nicht ein, wollen selbst entscheiden, wann sie den Weg in die Kurve wählen.
Ein Konflikt, der in vergangenen Woche nach der Niederlage bei Dynamo Dresden eskaliert war, als Fans in der Nacht der Rückehr den Mannschaftsbus gestoppt und die Spieler in hitzige Gespräche verwickelt hatten. Christopher Schindler hatte daraufhin gegenüber der AZ berichtet, dass die Fans nur schwer zu beruhigen gewesen seien und man sich nicht vollständig einig geworden sei. Schindler warb gar um Verständnis, dass die Mannschaft nicht jedes Mal an den Zaun kommt: „Wir haben einfach keine Lust, uns immer wieder beschimpfen zu lassen.“

Bleibt die Frage, wie dieser Konflikt gelöst werden kann. Sportlicher Erfolg wäre sicherlich der einfachste Weg. Da dieser fehlt, sind die Bosse gefordert. Diese nahmen die Kritik wortlos zur Kenntnis, sind nun aber gefordert.

Gemeinsam mit dem Fanrat der Löwen wird derzeit an Lösungen gefeilt. Torhüter Gabor Kiraly hat vergangene Woche in einem Gespräch mit Fan-Vertretern den Anfang gemacht. Viele davon sind weiter verstimmt, auf der Homepage der „Giasinga Buam“ ist zu lesen: „Die Saison 2013/14 ist nun fast gelaufen und wieder einmal wurden wir Fans aus sportlicher Sicht schwer enttäuscht.“

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