Blamage auf dem Dorf: Pipinsried kegelt die Löwen aus dem Toto-Pokal

Satz mit X, das war wohl nix. Der TSV 1860 fliegt durch eine desolate Leistung gegen Fünftligist Pipinsried aus dem Toto-Pokal. Dabei spielten die Löwen lange Zeit in Überzahl und bekamen sogar einen Elfmeter zugesprochen.
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Marlon Frey, Fynn Lakenmacher und Co. mussten sich dem FC Pipinsried geschlagen geben.
Marlon Frey, Fynn Lakenmacher und Co. mussten sich dem FC Pipinsried geschlagen geben. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Es ist einer dieser Geschichten, die wohl noch in 50 Jahren am Stammtisch im Pipinsrieder Wirtshaus erzählt wird. An diesem so historischen 18. November 2023 warf ihr geliebter FC Pipinsried desolate Löwen mit 1:0 aus dem Toto-Pokal. Und das, obwohl die Giesinger doch vom großen Nachbarn, dem FC Bayern,  wussten, dass man ein Pokalspiel gegen einen Underdog keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen sollte. 

Marlon Frey über Löwen-Debakel: "Muss sich schon ein bisschen schämen"

Löwendompteur Marizio Jacobacci (60) hatte vor der Partie seine Spieler sogar extra einschlägig gewarnt und betont, dass man die Partie auf jeden Fall ernst nehmen werde und gewinnen muss. Doch so richtig ernst nahmen die Partie über die vollen 90 Minuten fast ausschließlich die Hausherren, die ein simples Rezept gegen die Münchner hatten. "Wir haben uns gesagt, die kochen alle nur mit Wasser und wir sind auch gute Kicker", sagte Daniel Gerstmayer (20), der den Löwen mit seinem  frühen Siegtreffer den Zahn gezogen hatte, nach dem Sieg des FCP.

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Ein Rezept gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Bayernligisten hatten die Giesinger nicht. Und auch keine Erklärung, warum man gegen das gallische Dorf aus Pipinsried ausgeschieden ist. "Mir fehlen die Worte. Ich glaube, was wir gespielt haben, ist nicht zu erklären", betonte Marlon Frey (27). "Da muss man sich schon ein bisschen schämen, weil wir wollten das Spiel schon gewinnen. Wir müssen uns fragen, woran es gelegen hat."

Trotz Unterzahl und Elfmeter: Löwen können Geschenke nicht nutzen 

Woran es gelegt hat, wusste auch sein Trainer nicht. Jacobacci wusste kurz nach der Partie nur, woran es nicht gelegen hatte: "Es war nicht eine B-Mannschaft. Wir hatten eine Mannschaft auf dem Platz, die dieses Spiel hätte besser spielen können." Auch weil die Pipinsrieder den TSV 1860 in der zweiten Halbzeit förmlich zum Ausgleich einluden.

Verließen nach der Partie mit gesenkten Köpfen die Arena: Die Sechzig-Kicker um Fynn Lakenmacher.

Ab der 69. Minute spielten die Löwen nach einer Notbremse von Pipi-Verteidiger Ludwig Räuber (29) in Überzahl. "Mit der Roten Karte müssen wir das Spiel auf jeden Fall noch drehen", so Frey. Kurz vor Schluss lud Pipinsried den taumelnden Löwen sogar noch zum Elfmeter ein. Doch der Fußballgott, der an diesem Tag wohl einen Pipinsried-Schal um den Hals trug, meinte es an diesem Tag einfach nicht gut mit den Blauen. Albion Vrenezi (30) hämmerte das Leder ans Gebälk (83.). 

TSV 1860: Jacobacci gratuliert Pipinsried zum Halbfinaleinzug 

So konnte Jacobacci bei den Fans, die über weite Strecken eine Arbeitsverweigerung seiner Jungs sahen, nur um Vergebung bitten: "Es ist sicher sehr, sehr enttäuschend und ich kann mich nur entschuldigen für die Leistung, die mein Team abgerufen hat." Doch eines muss man dem Italo-Schweizer zu Gute halten. Ein fairer Sportsmann ist er allemal. Denn trotz der Schlappe beglückwünschte Jacobacci die Pipinsrieder: "Ich gratuliere Pipinsried zum Halbfinaleinzug." Ein Halbfinale, das er wohl auch gerne gespielt hätte.

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  • Schwellenfuzzi am 20.11.2023 20:57 Uhr / Bewertung:

    Das war eine Blamage erster Klasse!
    Mit dieser Mannschaftsaufstellung hat sich Trainer Jakobacci total verzockt.
    Er ist wohl davon ausgegangen, dass man dieses Spiel mit einer Ersatzmannschaft
    und einer laschen Einstellung locker nach Hause bringen kann!
    Das war ein arroganter, unterirdischer Auftritt!
    Auch der FCB hat sein Pokalspiel mit der ähnlichen Art und Weise bei einem unterklassigen
    Gegner in Saarbrücken verloren, dass sollte eigentlich genug Warnung gewesen sein.
    Schon jetzt zeichnet sich wieder eine verlorene Saison in den Niederungen der Tabelle ab, es geht
    nur darum, die Klasse zu erhalten.
    Langsam habe ich das Gefühl das MJ total überfordert ist, und seine Zeit bei 60 abgelaufen ist.

  • Chris_1860 am 20.11.2023 20:47 Uhr / Bewertung:

    Im Nachhinein fast am Schlimmsten sind Jacos völlig deplatzierte Rechtfertigungen in der PK.

    Er bestreitet ernsthaft, unsinniger Weise mit der B-Elf begonnen zu haben.

    Demnach sind Sulejmani, Bonga, Frey, Steinhart bei ihm also durchgehend Stammspieler und dafür Lakenmacher, Rieder, Zejnullahu, Verlaat, Greilinger immer die Wechsler von der Bank gewesen?

    Läuft der noch rund? Kennt sein eigenes Team der letzten Monate nicht und hält die Fans für dumm genug, seine Ausflüchte zu glauben?

    Er hat sich verzockt, nicht zum erstmal, basta.

    Und wenn er der B-Elf Spielzeit geben will, dann erst, wenn die A-Elf begonnen hat und schnellstmöglich klar führt, nicht andersrum.

    Das alles zeigt überdeutlich, dass Jaco mit seiner offenbar eh begrenzten Weisheit, siehe seine Vita als Trainer, als Fußball-Lehrer völlig am Ende ist.

    Bitte jetzt unverzüglich einen Sportchef einstellen, der einen fähigen Trainer mitbringt und sich fachmännisch um den sehr fehlerhaft zusammengestellten Kader kümmert.

  • Günni Löwenherz am 20.11.2023 15:24 Uhr / Bewertung:

    Frey sollte nach dieser Aussage nie wieder das Löwen-Trikot tragen dürfen. "ein bißchen schämen..." Wer sich nach so einer desolaten Leistung nicht in Grund und Boden schämt, hat bei den Löwen nichts verloren. Unglaublich.

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