Bierofkas Trainerkollege nach Sieg gegen 1860: Buchbacher "Wunder von Bern"
Welch Überraschungssieg des Underdogs gegen die großen Löwen: Im Gespräch mit der AZ erklärt Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter seine Motivationstaktik vor dem 1:0-Erfolg gegen den TSV 1860, spricht über seine Liebe zu den Sechzgern und ist sich sicher, dass Daniel Bierofka in der vergangenen Saison die Klasse gehalten hätte.
München - Der glühende Löwen-Fan schlägt die Löwen. Die Regionalliga Bayen schreibt nach dem doppelten Abstieg des TSV 1860 ihre ureigenen Geschichten. Eine spektakuläre davon: Buchbachs 1:0-Sieg am Mittwochabend gegen die großen Sechzger.
Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter ist nicht nur ein eingefleischter Löwe, er ist auch Gründungsmitglied des ortsansässißgen Fanklubs "Buchbach-Steeg", dessen Vorsitzender ein gewisser Erwin Bierofka ist - der Onkel von 1860-Coach Daniel Bierofka. Im Gespräch mit der AZ spricht Bobenstetter über…
das 1:0 gegen den TSV 1860: "Damit hätte ich nicht gerechnet. Bei uns mussten die Spieler heute wieder in die Arbeit, darum können wir auch oft nur dreimal in der Woche trainieren. Die Löwen sind dagegen Profis, das war ja schon bei 1860 II so. Manche Spieler waren ja auch schon letzte Saison dabei. Der Sieg ist eine große Sensation - und große Werbung für unseren Markt Buchbach."
seine Kabinenpredigt: "Als es so geregnet hat, habe ich meiner Mannschaft gesagt: Das muss so werden wie das Wunder von Bern. Je länger wir im Spiel geblieben sind, desto mehr haben wir daran geglaubt."
den Fanklub Buchbach-Steeg: "Ich bin Gründungsmitglied und war früher bei den Löwen in der Kurve gestanden. Dort stehen jetzt meine Söhne. Wenn ich mal wieder Zeit habe bei einem Heimspiel, werde ich sicher mal wieder vorbeischauen."
seine Wünsche an 1860: "Ab sofort soll Sechzig jedes Spiel gewinnen und aufsteigen. Das würde mich als eingefleischtem Löwen freuen - und unseren Konkurrenten im Abstiegskampf die Punkte nehmen."
Sechzigs Abstieg: "Ich bin mir sicher: Wenn "Biero" die letzten drei Spiele Chefcoach gewesen wäre, wären sie in der Zweiten Liga geblieben. Bei den Gegnern ist es doch um nichts gegangen. Dann hätte es auch die Relegation gegen Regensburg nicht gegeben. Es hätten Spieler gespielt, die Leidenschaft und Herz mitbringen. Es ist sehr schade, dass es anders gekommen ist."
die "Regionalliga-Löwen": "Jetzt ist Sechzig wieder Sechzig. Jetzt kann man sich wieder mit den Löwen identifizieren. Die anderen Methode haben sich ja schön angehört, aber leider ist nichts dabei herausgekommen: erst die spanische, dann die portugiesische Variante. Von der Champions League haben sie gesprochen. Wenn ich das schon höre! Ich würde mir wünschen, dass die Leute an der Grünwalder Straße jetzt in Ruhe arbeiten können und hoffe, dass sie schnell wieder in den Profifußball zurückkehren."
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