"Bauruine" Grünwalder: Sanierungsprüfung zieht sich

München - Vor allem die Westkurve des Grünwalder Stadions muss renoviert werden - im vergangenen März wandte sich die Münchner SPD deswegen mit der Bitte an den Stadtrat, die entstehenden Kosten und weitere Details zum Bauvorhaben zu ermitteln.
Am Mittwoch legte das Sportreferat nun eine Beschlussvorlage vor, durch die es eine Vorplanung des Projekts gegeben hätte. Allerdings machten zahlreiche Stadtrats-Mitglieder der SPD einen Strich durch die Rechnung: Die Sanierungsprüfung erfolgt nun in zwei Schritten, denn jetzt soll zuerst herausgefunden werden, ob die Sanierung der Westkurve überhaupt genehmigungsfähig ist.
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Stadträtin Verena Dietl, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, dazu:
„Die Vorgehensweise, die CSU und Grüne heute im Sportausschuss gemeinsam beschlossen haben, erscheint uns nicht logisch. Wie soll abgeklärt werden, ob eine Sanierung der Westkurve genehmigungsfähig ist, wenn doch noch völlig unklar ist, um wie viele neue Zuschauer es überhaupt gehen würde? Jetzt wird es leider länger dauern, bis wir alle Fakten auf dem Tisch haben, um entscheiden zu können, wie es mit der Westkurve im Stadion weitergeht. Die leeren Ränge in einem ansonsten gut besuchten Stadion sind traurig anzusehen und der Stimmung nicht gerade förderlich. Wir hoffen, dass sich da etwas machen lässt.“
Beatrix Zurek, SPD-Stadträtin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ergänzt:
„Das Grünwalder Stadion gilt als meist bespieltes Stadion Deutschlands – und doch ist es in Bezug auf die Westkurve eine Bauruine. Ganz unabhängig von der Frage, ob die Löwen ins Stadion zurückkehren oder nicht, möchten wir wissen, ob und wie sich dieser Missstand in unserem städtischen Stadion beheben lässt.“ Derzeit gibt es in dem Stadion 12.500 Plätze.
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Eine 1860-Rückkehr ins Grünwalder Stadion gehört auch zur präferierten Option von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Jedoch machte er Investor Ismaik auch klar, dass es keinen direkten Neubau des Stadions an dieser Stelle geben werde. So erklärte er, dass sich Ismaik einen "Stadionneubau in Giesing abschminken" kann. Vielmehr soll das Stadion komplett renoviert werden - ein Ausbau der Tribünen ist möglich, jedoch sind mehr als 20.000 Plätze laut Reiter nicht machbar.