AZ-Spielanalyse: Erras, Schäfer, Unvermögen

Der TSV 1860 hat gegen den 1.FC Nürnberg am 20. Spieltag eine Heimniederlage bezogen. Die Löwen waren überlegen, den Ertrag dafür konnte die Elf von Trainer Benno Möhlmann aber nicht einfahren. Die Gründe? Sehen Sie hier die AZ-Spielanalyse.
von  Matthias Eicher
Die Cluberer stellten den Löwen und Stürmer Rubin Okotie ein Bein und klauten wichtige Punkte aus der Allianz Arena.
Die Cluberer stellten den Löwen und Stürmer Rubin Okotie ein Bein und klauten wichtige Punkte aus der Allianz Arena. © sampics/Augenklick

München - Bitterer Nachmittag für die Löwen: Gegen den 1. FC Nürnberg setzte es zum Auftakt nach der Winterpause eine 0:1-Heimpleite.

Neues Jahr, alte Probleme! Die Elf von Trainer Benno Möhlmann war dem Tabellen-Dritten schließlich in vielen Belangen überlegen,nur gebracht hat's nix. Während die Gäste die drei Punkte aus der Allianz Arena entführten, müssen die Blauen schleunigst zusehen, im Abstiegskampf zu punkten.

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Das Spiel: Die Löwen begannen forsch und hätten schon nach zwei Minuten führen können, doch Torjäger Rubin Okotie verpasste genauso wie Kapitän Christopher Schindler wenig später (5.). Die Löwen blieben dran, Nürnberg über Konter gefährlich. Weil bei Sechzig entweder das eigene Unvermögen, oder Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer einem Treffer im Weg standen, kam es, wie es kommen musste: Auf der gegenüberliegenden Seite traf Patrick Erras ins Schwarze.

Die Tore: Was für ein Sonntagsschuss, den Erras da auspackte: Die Cluberer konterten über die rechte Angriffs-Seite, 1860-Linksverteidiger Maximilian Wittek war mit nach vorne geeilt. Weder der Youngster noch Spielmacher Michael Liendl konnten den Querpass von Guido Burgstaller ins Zentrum zu Patrick Erras verhindern, der nahm Maß und versenkte die Kugel mit einem Traumtor im linkten Kreuzeck. Der neue Stammtorhüter Stefan Ortega war ohne Chance - und der Club gnadenlos effektiv.

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Das war gut: 20 Torschüsse sind aller Ehren wert. Allgemein erzeugte die Offensive der Blauen gehörig Druck, dem die Nürnberger nur mit Ach und Krach stand hielten. Rubin Okotie, Sascha Mölders, auch die langen Löwen-Verteidiger Kapitän Christopher Schindler und Jan Mauersberger - allesamt kamen sie zum Abschluss, nur das Tor wollte einfach nicht fallen. Der 37-jährige Keeper-Oldie Schäfer hatte etwas dagegen. Auch Ortega zeigte eine starke Leistung: Mit mehreren Paraden sowie schnellen und präzisen Zuspielen nach vorne, um das Spiel schnell zu machen, rechtfertigten seine Aufstellung.

Das war schlecht: So gut die Löwen begannen, so schnell ließen sie sich den Schneid nach der Halbzeitpause abkaufen. Hatten sie zuviel investiert? War Nürnberg zu gut? Antworten gabs nach dem Spiel keine, warum der Dampf der ersten Durchgang nicht aufrecht erhalten werden konnte. Auch in der Endphase ließen die Löwen zu viele Konter der Cluberer zu, die in dieser Phase gut und gerne auch noch das 0:2 hätten erzielen können.

Die Szene des Spiels: Noch keine Drei Minuten waren gespielt, als sich eine lange Flanke von Daniel Adlung in den Lauf von Okotie senkte. Der Knipser kam zwar an den Ball, konnte ihn aber nicht mehr kontrollieren. Schäfer warf sich dazwischen und verhinderte den frühen Rückstand. Das müssen normalerweise Tore sein, gab Okotie hinterher zu, Jan Mauersberger fügte an: "Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir in Führung gehen".

Das sagt Löwen-Trainer Benno Möhlmann: "Wenn wir so weiterspielen, nämlich ohne Tore, werden wir keine Chance haben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, waren von Anfang an da. Da haben wir es versäumt, in Führung zu gehen. Das konnten wir nicht umsetzen. Dann haben wir einen sehr effizienten Club gesehen, die mit dem Weitschuss in Führung gehen. Danach haben wir nicht die Ruhe verloren, aber haben die Torchancen nicht genutzt. Das war das Ärgerliche. Der Club stand nach der Pause enger und hat kompakt gepresst. Dann haben sie auf den Konter gelauert. Ich denke, wir haben den Ansatz gefunden, wie es gehen kann. Wenn wir so weitermachen und die Tore machen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir die Liga halten."

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Das sagt Nürnbergs Trainer Rene Weiler: "Wir sind glücklich, dass wir dieses Siel gewinnen konnten und auch im neuen Jahr gleich eine Duftmarke setzen konnten. Es war ein hartes Stück Arbeit. DIe Münchner haben sehr gut gepspielt, in der ersten Halbzeit hatten wir Glück und mussten uns das ein oder andere Mal auf unseren Torhüter Raphael Schäfer verlassen. In der zweiten Halbzeit waren wir klar besser. Das Spiel war bis zum Schluss offen. Die Sechzigern sind meines Erachtens nicht mehr zu vergleichen mit den Sechzigern vor der Winterpause. Wenn sie so weiterspielen, werden sie da unten herauskommen."

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