AZ-Kommentar: Was für ein Finale!

Dramatik pur – das erlebten die Zuschauer gestern Abend in der Allianz Arena im Relegationsspiel der Löwen. Am Ende hieß es 2:1 und 1860 schaffte den Klassenerhalt. Die Seele der Löwen liegt trotzdem am Boden, findet AZ-Reporter Marc Merten.
von  Marc Merten
Die Löwen feierten nach Abpfiff mit der Fankurve.
Die Löwen feierten nach Abpfiff mit der Fankurve. © dpa

Gerettet! In letzter Sekunde! Was für ein Finale dahoam! Der TSV 1860 bleibt in der Zweiten Liga. Glückwünsche? Ja, aber nur heute. Sonst sind sie völlig fehl am Platze. Jubel, Trubel, Heiterkeit? Nur direkt nach dem Spiel gestattet. Denn die Realität heißt: Sie haben trotzdem versagt.

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Für diese Saison kann es keine andere Schulnote geben als: mangelhaft! Vom Investor und seinem verhassten Counterpart, dem Herrn Präsidenten, über die beiden Geschäftsführer, die sich nicht grün sind, bis hin zu den drei Trainerteams und den Spielern – allesamt haben den Klub an den Rand des Zusammenbruchs geführt.

Jeder muss sich jetzt hinterfragen. Und jeder muss sich gefallen lassen, dass ihm unangenehme Fragen gestellt werden. Die Fehler, die bei den Löwen in dieser Saison gemacht wurden, reichen eigentlich für drei Abstiege. Nur wenn an der Grünwalder Straße jetzt mit harter Hand ein echter Wandel herbeigeführt wird, gibt es Hoffnung auf Besserung. Die Seele des Löwen, sie liegt am Boden. Sie wurde mit Füßen getreten von Leuten, die behaupten, sie seien „echte Löwen“.

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„Löwenstark“? Das waren in dieser Saison nur die Fans. Der Rest geht besser ganz schnell in Klausur.

Denn wenn jetzt nicht die richtigen Lehren aus dieser Saison gezogen werden, geht es nächstes Jahr nicht mehr so glimpflich aus – in letzter Sekunde!

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