Aygün lobt Mugosa: "Werden viel Freude an ihm haben"

München - Auf einmal ging dann alles ganz schnell und er durfte aufs Feld. Früher als erwartet. In der 36. Minute betrat Neu-Löwe Stefan Mugosa beim Spiel gegen Union Berlin das Feld, erstmals im blauen Dress. So bitter der Grund für die Einwechslung - die Knieverletzung von Stephan Hain - auch war, auf der Tribüne dürfte sich einer besonders über Mugosas Debüt Freude haben: 1860-Sportchef Necat Aygün.
Mugosa ist schließlich der erste Transfer, den Aygün unter Dach und Fach gebracht hat, seit er am 30. Juli das Amt des Sportdirektors von Gerhard Poschner übernommen hat. Poschner wurde für seine Fehlgriffe auf dem Transfermarkt regelmäßig gescholten, für Aygüns ersten Spieler gab es nach dem Debüt Lob vom Trainer und den Mannschaftskameraden.
Und auch der Sportchef selbst war zufrieden mit seinem Einkauf aus Kaiserslautern, der den Löwen eine weitere Option Angriff gibt. "Wir sehen ja, dass wir in der Offensive relativ dünn besetzt sind", so Aygün zur AZ. "Wir sind von vornherein überzeugt gewesen von der Qualität eines Stefan Mugosa. Er hat in seinem ersten Spiel ordentliche Ansätze gezeigt, und schon bewiesen, was er drauf hat. Er hat den Elfmeter vorbereitet, die Rote Karte. Wir werden noch viel Freude an ihm haben."
Die Vorlage zum Elfmeter blieb als erfolgreichste Aktion des Debütanten im Gedächtnis. Ansonsten war Mugosa bemüht, aber glücklos, die Spielpraxis fehlt ihm merklich noch. "Natürlich muss er sich noch zurechtfinden", findet auch der ehemalige Innenverteidiger der Löwen. "Er ist neu in der Mannschaft, ist schwer beeindruckt von dem Teamgeist. Es zeichnet uns aus, dass wir da als Mannschaft gefestigt sind. Er will sich nahtlos integrieren."
Beim 1. FC Kaiserslautern kam Mugosa nach seinem Wechsel aus der Heimat Montenegro nie richtig an, erst nachdem er in der vergangengen Rückrunde zu Erzgebirge Aue wechselte, zeigte sich seine Klasse. Beim TSV 1860 greift ihm Milos Degenek unter die Arme. Degenek hat serbische Wurzeln, als die beiden geboren wurden, waren ihre Heimatländer noch eins. "Milos steht ihm bei der Integration auch ganz gut bei der Seite. Seine Schüchternheit wird er bald ablegen", ist sich Aygün sicher.
So sehr sich der Löwen-Sportchef sich über den Einstand Mugosas und dessen Zukunftsaussichten Freude konnte, musste auch er sich über die gegen Union Berlin liegengelassenen zwei Punkte ärgern. "Wir haben uns leider nicht belohnt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hätten gleich in Führung gehen müssen. Wenn wir das machen, gehen wir als Sieger vom Platz. In der 1. Halbzeit hatten wir einen kleinen Hänger, haben uns aber erholt und waren im zweiten Durchgang drückend überlegen. Auch wegen der Roten Karte."
Der 35-Jährige ist mit der Einstellung seiner Mannschaft hochzufrieden. "Die Jungs haben Gas gegeben, aber so müssen wir weitermachen, arbeiten und uns demnächst belohnen. Die Jungs rackern, machen, tun, waren hinten wieder stabil, haben bis auf ein, zwei Gelegenheiten nicht viel zugelassen." Der Ex-Löwen-Profi weiß aber auch: "Fußball ist ein Ergebnissport, wir brauchen Ergebnisse!" Und fordert deshalb vom Team: "Im letzten Drittel des Spielfeldes müssen wir noch geiler auf den Torerfolg werden, dann habe ich ein absolut gutes Gefühl."
Aygün hadert nach dem Unentschieden gegen Union Berlin mit der selben Szene, wie wohl alle beim TSV 1860: "Schade, dass der Elfmeter nicht reingeht." Dann hätte Aygüns Einkauf Stefan Mugosa schon in seinem ersten Spiel die siegbringende Szene eingeleitet und das Spiel der Löwen entscheidend bereichert - früher als erwartet.