3. Liga: Stimmen zum 0:1 des TSV 1860 gegen KFC Uerdingen

Es ist schon wieder passiert: Kurz vor Schluss kassiert der TSV 1860 ein spätes Gegentor, dieses mal gegen den KFC Uerdingen. Trainer Daniel Bierofka zeigte sich nach der Partie entsprechend angefressen, sieht sein Team aber auf dem richtigen Weg. Die Stimmen zum Spiel.
von  Bernhard Lackner/Patrick Mayer
War äußerst unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft: Daniel Bierofka
War äußerst unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft: Daniel Bierofka

München - Vier Spiele, vier Punkte: Auf dem Papier startet der TSV 1860 mittelmäßig in die 3. Liga. Auch gegen den KFC Uerdingen müssen die Löwen, wie schon gegen Lautern und Osnabrück, ein spätes Gegentor schlucken. Am Ende steht eine aufgrund der Vielzahl an guten Möglichkeiten vollkommen unnötige 0:1-Niederlage (Hier der Ticker zum Nachlesen). Trainer Daniel Bierofka haderte nach dem Spiel mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft - und deutet personelle Konsequenzen an.

Daniel Bierofka über...

... das Spiel: "Es ist ein Wahnsinn, was wir heute an Chancen haben liegen lassen. In der ersten Halbzeit hatte Grimaldi zwei Chancen, dazu hatten wir noch zwei Lattentreffer. Ich finde nicht, dass wir die Niederlage heute verdient haben. Wir müssen einfach lernen, wir vor dem Tor kaltschnäuziger zu sein. Viele Dinge waren heute schon gut: Wir hatten Struktur im Spiel, die Absicherung gegen Konter hat funktioniert. Aber wenn du den Ball nicht über die Linie bringst, dann musst du zumindest einen Punkt mitnehmen. Das sind alles Lernprozesse. Wir werden unseren Weg weiter gehen, dann holen wir auch unsere Punkte."

War äußerst unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft: Daniel Bierofka
War äußerst unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft: Daniel Bierofka

Unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Löwen: Daniel Bierofka (Foto: sampics/Augenklick)

..., wie die Mannschaft nach dem Spiel gewirkt hat: "Die Mannschaft war natürlich brutal geknickt. Ich finde trotz allem, dass wir es heute besser gemacht haben, als noch gegen Osnabrück. Heute haben wir wirklich gut verteidigt, auch keine Konter zugelassen. Es gibt halt einfach diese Spiele, in denen du vorne kein Tor machst und dann hinten eines kassierst. Das müssen wir jetzt wegstecken. Der Stachel sitzt bei mir und der Mannschaft natürlich tief. Aber ich habe heute einige Sachen gesehen, die mich positiv stimmen." Mehrere Vierer - die Noten für abgekämpfte Löwen

...seine Möglichkeiten als Trainer, späte Gegentore zu verhindern: "Einwechseln kann ich mich ja nicht. Wir müssen einfach weiterarbeiten. Wir haben heute schon viel weniger zugelassen als in Osnabrück, insofern haben wir schon einen Schritt nach vorne gemacht. Beim Gegentor hat uns heute einfach der Biss gefehlt, um den Ball dann auch zu klären."

...den Saisonstart mit vier Punkten aus vier Spielen: "Wir haben natürlich ein paar Punkte zu wenig. Gegen Osnabrück haben wir schon etwas liegen gelassen, heute wieder. Aber für mich geht es darum, die Inhalte zu bewerten. Ich finde, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben heute nicht viel zugelassen und hatten einige Chancen. Trotzdem müssen wir einfach schauen, dass wir solche Spiele dann auch gewinnen."

...eine mögliche Rotation bei den anstehenden Pokalspielen gegen Dornach und Holstein Kiel: "Gegen Kiel werde ich niemanden schonen, das ist klar. Gegen Dornach werde ich sicher ein paar Spielern Spielpraxis ermöglichen. Ich will jetzt auch einfach eine Reaktion sehen von meinen Spielern. Klar ist aber auch: Ich werde in den nächsten zwei Wochen genau hinschauen, mit welcher Mannschaft ich dann nach Aalen fahre."

..., ob seine Mannschaft ob der späten Gegentore Verunsichert ist: "Ich werde meinem Team zeigen, woran die späten Gegentore gelegen haben. Wir haben in zwei Wochen das nächste Ligaspiel, bis dahin haben wir das Spiel heute aufgearbeitet, analysiert und abgehakt – dann geht‘s weiter. Ich glaube nicht, dass meine Mannschaft deswegen einen Knacks weghat."

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Felix Weber über...

...das späte Gegentor: "Zur Zeit haben wir einfach die Scheiße am Fuß kleben. Die müssen wir jetzt mal wegkriegen. Lautern spät, Osnabrück spät, heute spät. Wir spielen immer guten Fußball und auch heute waren wir wieder die klar bessere Mannschaft. Wir waren zu weit vorne. Dann setzt er sich gegen zwei durch, ich kann rausgehen, war mir aber zu unsicher. Dann tunnelt er, legt sich den Ball vor - was ein Gurkentor!"

...die ereignisreichen Nachspielzeiten momentan in der 3. Liga: "Im Spiel denkt man da nicht drüber nach, letztes Spiel haben wir auch nicht darüber nachgedacht. Wir müssen defensiv bis zur letzten Sekunde arbeiten, bis es abgepfiffen ist, dürfen nicht nachlassen."

...die vielen hochkarätigen Chancen: "Ich glaube, wir waren die bessere Mannschaft. Wir hatten die klareren und vor allem viel mehr Torchancen. Und die hauen uns wieder das Ding hinten rein kurz vor Schluss. Scheiße!"

Marius Willsch über...

...das erneute Last-Minute-Gegentor: "Zum zweiten Mal hintereinander kurz vor Schluss ein Tor zu bekommen ist sauärgerlich. Wir hätten das Spiel vorher entscheiden müssen, es war sauunglücklich. Wir nehmen aber den Kopf hoch, es geht weiter, wir kämpfen weiter." Schmierereien am Hachinger Sportpark: Botschaft von Löwen-Fans?

...Erkenntnisse: "Uns war klar, dass wir für jeden Punkt kämpfen müssen. Wir sind zwei Mal bitter bestraft worden, müssen hellwach sein, müssen konzentriert sein bis zum Schluss, weil jeder Fehler bestraft wird. Uns war klar, dass das ein Auf und Ab wird."

...die Atmosphäre im Grünwalder: "Das stachelt einen, trägt einen, pusht einen. Das ist eine unmenschliche Energie, die da freigestezt wird. Wir müssen die nächsten Heimspiele gewinnen."

Benjamin Kindsvater über...

...das späte Gegentor: "Wir haben das zweite Spiel hintereinander so spät ein Tor bekommen. Wir zahlen zum dritten Mal Lehrgeld, müssen vorne einfach das 1:0 machen, haben so viele Chancen, kassieren so spät das 0:1. Die wissen selber nicht, wie sie gewonnen haben. Es war ein einfacher Doppelpass, dann sind sie alleine vor dem Tor und er schiebt den Ball ins rechte Eck."

...den Druck: "Wir müssen das abstellen, reifer werden, in der 85. Minute auch mal den Ball zirkulieren lassen. Du bist in Osnabrück 2:0 vorne, kassierst dann in der 93. das 2:2. Heute dasselbe. Wir haben eigentlich ganz gut nach vorne gespielt, machen aber eben nicht das Tor und verlieren das Spiel. Das ist jetzt die Dritte Liga, nicht mehr die Regionalliga. Du wirst für jeden Fehler bestraft, ob du einen Meter mehr oder weniger machst."

Benjamin Kindsvater im Zweikampf mit Weltmeister Kevin Großkreutz.
Benjamin Kindsvater im Zweikampf mit Weltmeister Kevin Großkreutz.

Benjamin Kindsvater im Zweikampf mit Weltmeister Kevin Großkreutz. (Foto: sampics/Augenklick)

...die Fans: "Wahnsinn! Hier im Grünwalder ist eine andere Welt. Überragend, wie sie uns immer nach vorne pushen, egal, wie es gerade steht. Das gibt uns immer Power."

TSV 1860 - KFC Uerdingen 0:1 (0:0)

TSV 1860: Bonmann - Paul, Weber, Lorenz, PSteinhart - Wein, Moll - Willsch (73. Karger), Grimaldi, Kindsvater (81. Lex) - Mölders (81. Bekiroglu)

Uerdingen: Vollath - Großkreutz, Schorch, Erb, Dorda - Öztürk, Daube (79. Ibrahimaj) - Aigner, Krempicki (74. Musculus), Kefkir - Beister (67. Konrad)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 15 000 (ausverkauft)

Tor: 0:1 Ibrahimaj (90.+3)

Gelbe Karten: Wein (1) / Öztürk (3), Schorch (1), Großkreutz (2)

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