2:1! Geht doch, Löwen!
Braunschweig - Normalerweise muss man Fußballprofis ja schelten, wenn sie nach einem Treffer auf das Vereinswappen auf ihrem Trikot schlagen und so ihre Liebe zum Klub zeigen wollen. Doch wenn man einem die Liebe zu seinem Klub wirklich abnimmt, dann ist das Benny Lauth, neben Daniel Bierofka der Ur-Löwe bei 1860.
Und Lauth war ja am Sonntag auch etwas Besonderes gelungen. Er ist nun nach seinem Treffer in Braunschweig mit 79 Toren zusammen mit Bernhard Winkler Rekord-Torschütze der Löwen!
84 Minuten waren gespielt in Braunschweig, als der Löwen-Kapitän einen langen Ball von Moritz Stoppelkamp elegant annahm, Braunschweigs Keeper Davari bei seinem Lauf in Richtung Tor neben sich herlaufen ließ und ihn schließlich mit einem trockenen Schuss aus dem Fußgelenk narrte. Es war der Siegtreffer der Löwen. Und das beim Tabellenführer! Und das, nachdem sie 0:1 zurückgelegen waren. „So zurückzukommen, das ist grandios”, sagte Sportdirektor Florian Hinterberger. Benny Lauth meinte: „Wir sind nach dem Rückstand nochmal aufgestanden. Das war richtig stark heute, ein wichtiger Sieg, wir hatten so viele Unentschieden, jetzt haben wir ein enges Spiel endlich mal gewonnen.”
Tatsächlich war der Erfolg in Braunschweig auch ein Sieg der Moral. Wie schon beim letzten Sieg in Duisburg vor zwei Wochen drehten die Löwen einen Rückstand, bescherten Trainer Alexander Schmidt den dritten Sieg und stoppten so die aufkommenden Diskussionen um den Coach. „Die Mannschaft ist zusammegerückt und hat große Leidenschaft gezeigt”, sagte Keeper Gabor Kiraly, „wir wollten diesen Sieg.”
Zunächst aber bestimmten die Tabellenführer die Partie. 1860 hielt zwar gut dagegen, doch die größeren Chancen in Halbzeit eins hatten die Löwen aus Braunschweig. Nach zehn Minuten etwa hatte 1860 Glück, als Mirko Boland nur die Latte traf.
Nach Wiederanpfiff gingen die Braunschweiger sogar in Führung: Torjäger Domi Kumbela traf mit einem platzierten Kopfball zum 1:0. Kiraly hatte keine Chance.
Nach dem Gegentor setzte Schmidt alles auf eine Karte. Nachdem er bereits vor dem Rückstand Bobby Wood gebracht hatte, durfte in Ola Kamara auch der vierte Stürmer im ran. Geballte Offensive gegen souveräne Braunschweiger, so der Plan. Und er ging voll auf: In der 77. Minute konnte sich Kamara bei einem Flankenlauf durchsetzen und bediente Rob Friend, der in der ersten Halbzeit noch mit einem Fallrückzieher gescheitert war, mustergültig. Friend kam dadurch zu seinem ersten Tor für 1860. Sieben Minuten später machte Lauth dann seinen Rekordtreffer.