1860-Trainer Bierofka: "Vielleicht müssen wir einen schnitzen"

München - Daniel Bierofka hat seine Mannschaft trotz drohender Insolvenz so gut wie beisammen - mit einer Ausnahme. "Es ist ja bekannt, dass wir noch einen Stürmer wollen", erklärte Bierofka der AZ am Mittwoch. Der 38-Jährige gibt sich ob der ungewissen Lage und der damit einhergehenden Erschwernis, einen Torjäger zu verpflichten, frustriert.
"Das ist wegen der Situation, die bei uns herrscht, nicht so einfach. Die Spieler wollen wissen: Wie schaut’s aus, wie geht es bei euch weiter? Ich hoffe, dass demnächst Klarheit herrscht - noch mehr Klarheit. Dann wird es auch für mich einfacher, Spieler zu überzeugen, hierherzukommen."
Zwei Torjäger haben schon abgesagt
Mario Petter, im Trainingslager zuletzt Teststürmer der Giesinger, werde nicht verpflichtet: "Mit Petter wird es nix mehr, der hat abgesagt." Damit ist der Österreicher nach Karl-Heinz Lappe bereits der zweite Torjäger, der Sechzig aufgrund der ungewissen Lage durch die Lappen gegangen ist. Allerdings sei Bierofka von Petter im Gegensatz zu Lappe, mit dem man sich schon einig gewesen sei, nicht "hundertprozentig überzeugt" gewesen: "Wir waren noch nicht soweit, aber es hat ihm wohl auch zu lange gedauert. Es war seine Entscheidung."
Wie er seine junge Elf doch noch verstärken will? "Wir sind im Hintergrund Tag und Nacht am werkeln und schauen, ob noch einer auf den Markt kommt, der zu uns passen würde. Vielleicht müssen wir uns noch einen Stürmer schnitzen." Mit einer Portion Ironie fügt er vor dem Saisonauftakt der Löwen in acht Tagen beim FC Memmingen an: "Nächsten Donnerstag ist unser erstes Spiel, bis dahin sollte er dann eventuell hier sein."
Derzeit testet Bierofka den Ex-Freiburger Amir Falahen (24), der auch in einem der beiden Testspiele am Mittwoch gegen die SpVgg Landshut oder am Donnerstag gegen die SE Eintracht Freising (jeweils 19 Uhr) mit einer Gastspielgenehmigung zum Einsatz kommen wird. Nach AZ-Informationen soll in den kommenden Tagen ein weiterer Angreifer folgen.