1860-Matchwinner Richard Neudecker: So geht seine Spitzenreiter-Rechnung

Der TSV 1860 hat sich nach dem 4:1-Kantersieg gegen den VfB Lübeck am Samstag die Tabellenführung zurückerobert. Matchwinner Richard Neudecker spricht über den Blick auf die Tabelle - und erklärt aus Sicht der Spieler, worauf es ankommt.
von  Matthias Eicher
Eine Vorlage, ein Tor: Mölders (l.) feiert Neudecker.
Eine Vorlage, ein Tor: Mölders (l.) feiert Neudecker. © sampics/Augenklick

München - Der TSV 1860 siegt mit 4:1 gegen Aufsteiger VfB Lübeck? Dem Investor gefällt das.

"Liebe Löwen, mit diesem überaus deutlichen 4:1 über Lübeck habt ihr nicht nur mir eine große Freude bereitet, sondern vor allem auch unseren treuen Fans, die weiterhin auf einen Stadionbesuch verzichten müssen", schreibt Hasan Ismaik in den Sozialen Medien nach dem Geniestreich des TSV 1860 am Samstag im Grünwalder Stadion, den ersten Heimsieg der noch jungen Spielzeit 2020/21: "An den Blick auf die Tabelle könnte ich mich gewöhnen. Ihr auch?"

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Neudecker mahnt zur Besonnenheit bei Rückschlägen

Richard Neudecker kann. Der Neuzugang der Sechzger stand nach dem Duell, bei dem er mit einem Treffer, einem Assist und jeder Menge gelungener Aktionen glänzte (AZ-Note 1, hier geht's zur Einzelkritik), im Fantalk Rede und Antwort. "Natürlich schaut man auf die Tabelle", gestand der 23-Jährige Neulöwe, "klar ist es schön, oben zu sein!" Der zentrale Mittelfeldspieler weiß aber nur zu gut, wie schnell im Umfeld der Giesinger geträumt wird.

Von daher stellt Neudecker über Sechzigs Aufstiegsambitionen klar: "So früh in der Saison musst du schauen, dass du von Spiel zu Spiel deine Punktet holst." Sollte es mal "nur" ein Unentschieden oder gar eine Pleite sein, müsse man sich sagen: "Hey, wir sind noch vorne dran, da musst du einfach dranbleiben und darfst nicht runterfallen und den Kopf hängen lassen." Entscheidend sei ohnehin, "dass du am Ende relativ weit oben noch im Rennen bist."

Neudecker: 1860 muss in der Abwehr noch einen drauflegen

Der Rückkehrer vom niederländischen Erstligisten VVV Venlo verpasste es nicht, trotz des klaren Resultats den Zeigefinger zu heben: "Wir haben am Anfang nicht zu hundert Prozent Gas gegeben." Wichtig sei, dass man "in der Defensive "mehr machen" müsse: "Wir müssen näher am Mann sein und auch mal ein Zeichen setzen. Es kann nicht sein, das wir ein solches Spiel ohne gelbe Karte bestreiten."

Mit dem Heim-Dreier im Rücken, etwas mehr Spielhärte und dem auch jetzt schon angenehmen Blick auf die Tabelle soll auch am Samstag beim FC Hansa Rostock ein Erfolg drin sein (14 Uhr, im AZ-Liveticker) - damit der neudeckersche Angstmoment sinkender Löwen-Köpfe noch etwas auf sich warten lässt.

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