1860-Fanrat verurteilt Pyros und Feuerzeugwürfe - und kritisiert Polizei

Nach Präsidium und Geschäftsführer Markus Rejek hat sich nun auch der Fanrat des TSV 1860 zu den Geschehnissen rund um das Spiel der Löwen in Ingolstadt geäußert. Der Fanrat bewertet das Geschehene sehr kontrovers.
von  fil
Der TSV 1860 München beim FC Ingolstadt
Der TSV 1860 München beim FC Ingolstadt © dpa

München - Der schwarze Freitag von Ingolstadt wird die Löwen noch eine ganze Weile begleiten. Nicht nur die 0:2-Pleite der Mannschaft, sondern auch und vor allem die Spieluntebrechung, die Pyros auf dem Spielfeld, die Feuerzeug-Würfe auf den verletzten Ingolstädter Keeper Özcan und die Randale im Zug auf der Heimfahrt. Präsident Gerhard Mayrhofer und Geschäftsführer Markus Rejek haben das Geschehene bereits verurteilt. Nun hat sich auch der Fanrat des TSV 1860 zu Wort gemeldet. Auf Facebook verurteilen die Fanräte ebenfalls die Pyrotechnik und die Feuerzeug-Würfe, kritisieren aber auch die Polizei.

"Der Alkoholpegel einiger Löwenfans im Zug und das unnötige Abrennen von Pyrotechnik bei der Ankunft sind uns genauso unverständlich wie das hirnlose Beschädigen der Shuttlebusse vom Bahnhof zum Stadion. Im Stadion wurde auch mehrmals unkoordiniert Pyrotechnik gezündet - hier ist generell das Werfen von Böllern und Sonstigem in den Innenraum absolut zu verurteilen und eigentlich für jeden Löwen unverständlich. Als die Emotionen überkochten und einige einen Elfmeter forderten, warfen einige Löwenfans erneut Gegenstände in den Innenraum. Da der Ingolstädter Torwart verletzt im 16er liegen blieb und einige gegnerische Spieler in die Nähe der Kurve kamen und diese provozierten, flogen vermehrt Gegenstände", schreiben die Fanräte und schließen:  "Eigentlich dachte man, dass die Löwenkurve ein solch dummes Verhalten hinter sich hätte!"

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Als Ursache für das unkontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik und die Feuerzeug-Würfe nennt der Fanrat unter anderem "die Zuschauerzusammensetzung des Löwenblocks". Dieser habe auch aus "vielen Umlandfans" bestanden, "die nicht regelmäßig Löwenspiele besuchen" würden. Auch die Leistung der Mannschaft habe eine Rolle gespielt.

Doch der Fanrat macht auch der Polizei Vorwürfe. Bei der Heimfahrt aus Ingolstadt war es in einem Zug zu Reibereien zwischen Anhängern und Polizisten gekommen. "Eine brennende Zigarette im Zug brachte die Situation soweit zur Eskalation, dass die Polizei Reizgas im Zug versprühte", schreibt der Fanrat. Bei der Ankunft am Hauptbahnhof sei man von den Beamten in eine "enge Gasse" gedrängt worden, "wo bereits bellende Polizeihunde und Polizisten mit gezücktem Schlagstock warteten". Wegen der Enge sei es zu "panikartigen Zuständen" gekommen, Polizisten hätten dazu  "mit gezücktem Schlagstock wahllos auf Personen" eingeprügelt.

Der Vorwurf des Fanrats: Der Einsatz sei "unverhältnismäßig" gewesen, die Polizei habe Verletzungen auch Unbeteiligter billigend in Kauf genommen. 

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