0:3 in Freiburg - Hohn und Spott zum Jahresabschluss

Die Löwen-Fans verspotten bei der 0:3-Niederlage gegen Freiburg die eigene Mannschaft. „Dafür muss man in unserer Situation Verständnis haben“, sagt Trainer Möhlmann nach dem letzten Spiel des Jahres.
Sebastian Raviol |
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Die Löwen gehen niedergeschlagen in die Winterpause - auch Linksverteidiger Maximilian Wittek ist untröstlich mit dem Jahresabschluss auf Platz 17.
Rauchensteiner/Augenklick Die Löwen gehen niedergeschlagen in die Winterpause - auch Linksverteidiger Maximilian Wittek ist untröstlich mit dem Jahresabschluss auf Platz 17.

Die Löwen-Fans verspotten bei der 0:3-Niederlage gegen Freiburg die eigene Mannschaft. „Dafür muss man in unserer Situation Verständnis haben“, sagt Trainer Möhlmann nach dem letzten Spiel des Jahres.

Freiburg - Als ob die Situation beim TSV 1860 noch nicht tragisch genug wäre: Jetzt wenden sich auch noch die Fans gegen ihre eigene Mannschaft. Beim letzten Spiel des Jahres, dem 0:3 der Löwen beim SC Freiburg, präsentierten die Profis mal wieder eine ligauntaugliche Leistung. Und die Anhänger verabschiedeten die Mannschaften mit einem Banner, auf dem „Adios 2. Liga Tour“ geschrieben stand, samt hämischer Gesänge in die dritte Liga.

Sechzig-Trainer Benno Möhlmann glaubt, „dass man in unserer Situation Verständnis dafür haben muss“. Aber: „Ich habe den Glauben nicht verloren.“ Er setzt Hoffnung auf Neuzugänge. „Wir haben schon vor, zwei, drei Leute, gute Typen und gute Akteure dazuzuholen.“ Die aktuelle Situation sieht so aus: Platz 17 und ein nun abgeschlossenes zweites Halbjahr, in dem die Löwen zu kaum einem Zeitpunkt die Aussicht auf eine bessere Platzierung hatten. 1860-Sportchef Oliver Kreuzer möchte jetzt den „Reset-Knopf drücken“.

 

Löwen war mutig - Doppelspitze aus Mugosa und Okotie

 

Möhlmann testete schon mal für die Rückrunde und bot die lange verletzten Dominik Stahl und Romuald Lacazette in der Startelf auf. Daran, dass der TSV 1860 aus Freiburg Zählbares mitnehmen könnte, glaubte offenbar niemand. Der Einsatz von Stahl lieferte Möhlmann aber die Erkenntnis, dass der 27-Jährige die knapp viermonatige Pause nach seiner Knie-OP gut weg gesteckt hat.

Lesen Sie hier: Einzelkritik - Wehrlose Löwen bei der Pleite in Freiburg

Zu viel mehr als dieser Erkenntnis taugte die Partie nicht – auch wenn es positive Ansätze gab, wie Möhlmann sagte: „Heute haben wir es bis zur 35 Minute geschafft, unser Spiel umzusetzen.“ Bis dahin überzeugten die Sechzger, indem sie die gefährlichen Freiburger Offensivspieler um Vincenzo Grifo gut verteidigten. Bis dahin waren die Löwen sogar die bessere Mannschaft, suchten mit der Doppelspitze aus Stefan Mugosa und Rubin Okotie häufig den Abschluss.

 

Drangphase der Löwen wurde mit einem Gegentor gebrochen

 

Der Höhepunkt: In der 30. Minute nutzte Okotie eine verunglückte Kopfballverlängerung der Freiburger und war auf rechts frei durch. Dann aber handelte er zu eigensinnig – Mugosa wäre anspielbar und frei vor dem Tor gewesen, im Rückraum hätte Michael Liendl abschließen können. Okotie schlug einen Haken und zog selbst ab, der Schuss ging am Tor vorbei.

Die Freiburger beendeten die Druckphase der Löwen in der 34. Minute jäh. Grifo schickte Maximilian Philipp in den Strafraum, der den Ball über den herauseilenden Löwen-Torhüter Vitus Eicher hinweg spitzelte. Nach diesem Tor war „das ganze Konzept erstmal über den Haufen geworfen“, wie Möhlmann bedauerte. Nach drei Pflichtspielniederlagen reichte das Gegentor, um die Stabilität im Löwen-Spiel zu brechen.

 

Banner ist bereits zehn Jahre alt - eigentlich für den Aufstieg gedacht

 

Das 2:0 noch vor der Halbzeit war dann schon die Entscheidung. Nils Petersen schoss aus 17 Metern in zentraler Lage den Pfosten, Linksverteidiger Jonas Föhrenbach nutzte den Abpraller zum Tor. In der zweiten Halbzeit ergaben sich die Löwen ihrem Schicksal und dem 3:0 durch Grifo. Der 22-Jährige traf aus 22 Metern mit einem Rechtsschuss über den Pfosten ins Tor.

Lesen Sie hier: "Adios 2. Liga" - 1860-Fans besingen den Abstieg!

Und so überraschten die Löwen dann auch nicht diejenigen, die ihnen in Freiburg keine Punkte zutrauten. Verständnis für die Situation haben die Sechzig-Fans jedenfalls nicht. Dafür aber Kreativität. Denn das „Adios 2. Liga Tour“-Banner stammt eigentlich aus der Saison 2005/2006 – da wollte sich 1860 schnell wieder gen Bundesliga verabschieden. Zehn Jahre später könnte es den Liga-Wechsel geben. Nur die Richtung, in die es geht, die dürfte dann eine andere sein. Sebastian Raviol

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