Interview

Hachings Kapitän Markus Schwabl im AZ-Interview: "Es brennt lichterloh"

Hachings Kapitän Markus Schwabl spricht vor dem S-Bahn-Derby in der AZ Klartext. "Der Abstieg wäre eine mittlere Katastrophe", sagt er und nimmt sein Team in die Pflicht: "Es gibt keine Ausreden mehr."
Matthias Eicher
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Markus Schwabl steckt mit der SpVgg Unterhaching momentan tief in der Krise.
Markus Schwabl steckt mit der SpVgg Unterhaching momentan tief in der Krise. © sampics/Augenklick

München/Unterhaching - AZ-Interview mit Markus Schwabl: Der 30-Jährige ist der Sohn von Präsident Manni Schwabl und Kapitän der SpVgg Unterhaching.

AZ: Herr Schwabl, Freitag, 19 Uhr, Grünwalder Stadion: Sechzig gegen Haching. Kommt das S-Bahn-Derby mitten im Abstiegskampf zur rechten Zeit?
MARKUS SCHWABL: In den letzten Derbys haben wir leider immer schlecht ausgesehen. Der Druck ist bei uns schon seit Wochen da, staut sich immer weiter auf. Diesmal wollen wir es endgültig rumreißen. Beide Vereine sind zum Siegen verdammt, aber wir brauchen den Erfolg einen Tick dringender.

Schwabl: "Wir machen leichte Fehler wie Sau"

Haching liegt mit 21 Punkte auf Rang 18. Ist allen klar, was die Stunde geschlagen hat?
Das will ich schwer hoffen. Es ist nicht zu fassen, dass wir zuletzt sechs Mal mit einem Tor Unterschied verloren haben. Du gehst in jedes Spiel, lieferst eigentlich ordentlich ab - und hast danach jedes Mal so eine Krawatte. Wir machen leichte Fehler wie Sau, vorne kaum Tore. So kannst du keine Spiele gewinnen. Es ist schon schwer, sich jede Woche wieder aufzurichten. Aber jeder muss verstanden haben: Es brennt lichterloh.

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Die Fans haben zuletzt in einem Offenen Brief an Ihren Vater und Präsident Manni Schwabl den Rauswurf von Trainer Arie van Lent gefordert. Was sagen Sie dazu?
Ich habe völlig Verständnis dafür, dass die Leute auf die Barrikaden gehen. Was wären sie für Fans, wenn sie in der jetzigen Lage glücklich wären? Jedem von uns geht es auf den Sack. Keiner hat Bock auf die Regionalliga. Rein aus Prinzip jetzt am Trainer festzuhalten, wäre ein Problem. Aber solange alle von ihm überzeugt sind - und das sind wir zu 100 Prozent, ist es etwas anderes. Das ist nach außen vielleicht schwer rüberzubringen, aber wir sehen alle jeden Tag das Engagement und die Qualität des Trainerteams. Die Stellungnahme des Vereins hat ja gezeigt: Bei Haching ticken die Uhren anders. Wir leben vom Zusammenhalt - gerade jetzt!

Schwabl: Haching-Abstieg "wäre eine mittlere Katastrophe"

Als Sohn des Präsidenten haben Sie nochmal einen etwas anderen Blickwinkel. Wie schlimm wäre der Abstieg aus der 3. Liga?
Es liegt mir extrem am Herzen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht. Haching ist mein Ausbildungsverein, ich habe hier die meiste Zeit meiner Fußballerlaufbahn verbracht. Ganz unabhängig von meinem Vater ist der Klub zu meiner Fussballerfamilie geworden. Durch meinen Dad bekomme ich natürlich auch mit, wie es läuft im Verein, wie viel Herzblut und Geld er in den Verein gesteckt hat - sonst würde es Haching vielleicht gar nicht mehr geben. Der Abstieg wäre eine mittlere Katastrophe.

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Schwabls Derby-Forderung: "Müssen abgewichster sein"

Wie bitter ist es aus Ihrer Sicht als Spieler, mitten im Abstiegskampf und trotz zahlreichen Verletzten einen Leistungsträger wie Torhüter Nico Mantl abgeben zu müssen, anstatt sich zu verstärken?
Es ist schon bitter, aber das muss ein Klub wie Haching einfach machen, um in dieser Liga wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Wir mussten damals auch einen Florian Niederlechner oder Andreas Voglsammer im Winter abgeben. Domi Stahl oder Stephan Hain kann uns jetzt leider auch keiner auf den Platz zaubern. Alle anderen müssen es richten.

Was fordern Sie als aktueller Kapitän von der Mannschaft, um gegen 1860 endlich einen Befreiungsschlag zu schaffen?
Wir müssen abgewichster sein. In unserer Lage geht es nur über die totale Willensstärke und bedingungslose Leidenschaft. Wir müssen uns voll reinhauen, jeder Spieler muss alles auf den Platz werfen. Ich sage schon, dass die älteren Spieler jetzt den Schädel hinhalten müssen. Egal, was vorher war: Es gibt jetzt keine Ausreden mehr.

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3 Kommentare
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  • am 26.02.2021 21:45 Uhr / Bewertung:

    Ja der Ismaik, so ein Herzenslöwe, der nur zu gut wußte, was er anstellte - aber seine Spekulation ging halt nicht auf, neben der eines anderen Münchner Vereins. Beste Löwengrüße

  • Radio Pähl am 26.02.2021 15:54 Uhr / Bewertung:

    Manno! Ist doch so einfach! Am Golf gibt es 247 Multimillionäre und Milliardäre die nicht wissen wohin mit Ihrem Geld. Da ist doch bestimmt einer dabei der ein paar Millionen springen läßt, ein paar BL-Spieler kauft, eine Bayern-Arena baut und daneben einen Löwern-Zoo! Der Ismaik iost schon vergeben, aber es gibt viele andere, die meinen Bayern München und Vorstadt-München ist das Gleiche!

  • mis76 am 27.02.2021 14:37 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Die Bobschubser können den Ismaik gerne haben.
    Dann san wir ihn endlich los

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