Skispringer ziehen erneut auf kleine Schanze um

Wie schon bei Severins Freund Triumph am Samstag ziehen die Skispringer in Lillehammer auf die kleine Schanze um. Ist das womöglich ein gutes Omen für den deutschen Weltmeister?
dpa/sid |
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Severin Freund nutzte am Samstag seinen Sprung zum Sieg.
dpa Severin Freund nutzte am Samstag seinen Sprung zum Sieg.

Lillehammer - Auch das zweite Weltcup-Skispringen im norwegischen Lillehammer wird am Sonntag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) auf der Normalschanze ausgetragen.

Dies gaben die Organisatoren bekannt. Angesichts der erneut erwarteten schwierigen Windverhältnisse entschied sich die Jury gegen einen Wettbewerb auf der anfälligeren großen Lysgårds-Schanze.

Der Wettbewerb wird ohne Qualifikation mit 67 Springern ausgetragen. Bereits am Samstag war der Wettkampf vom kleineren Bakken ausgetragen, aber dennoch zur Geduldsprobe geworden.

Nach dem ersten Durchgang, der mehr als zwei Stunden dauerte, wurde abgebrochen und der führende Severin Freund (Rastbüchl) zum Sieger erklärt. Bereits am vergangenen Wochenende hatte ein Sturm zu einer Absage aller Wettbewerbe im finnischen Kuusamo geführt.

 

Freund gewinnt bei Windlotterie

 

Severin Freund bewies beim Geduldsspiel in Lillehammer eiserne Nerven und feierte am Samstag den 19. Weltcupsieg seiner Karriere.

Der Skisprung-Weltmeister behauptete sich in nur einem Durchgang, der wegen diverser Windunterbrechungen mehr als zwei Stunden andauerte, mit 94,5 Meter um 0,1 Punkte vor Kenneth Gangnes. Der Norweger kam auf 95,5 Meter. Dritter wurde dessen Landsmann Andreas Stjernen nach einem Sprung auf 96 Meter.

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"Ich war überrascht, als die 1 aufleuchtete", gestand Freund. "Denn einige Konkurrenten sind ja weiter gesprungen. Aber Skispringen ist heute eben ein ganz schönes Rechenexempel."

Bundestrainer Werner Schuster war es egal. "Das ist natürlich eine tolle Sache. Severin hat unglaublich gekämpft in der Luft", lobte er seine Nummer eins. Dank des Erfolges übernahm Freund, der im vergangenen Winter den Gesamt-Weltcup gewonnen hatte, schon nach dem zweiten Saisonwettbewerb mit 160 Punkten das Gelbe Trikot des Spitzenreiters.

"Das sagt in dieser frühen Phase natürlich noch nichts über die Saison aus", meinte der Team-Olympiasieger. "Aber es schmückt einen."

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Zudem schob sich der 27 Jahre alte Bayer in der ewigen deutschen Rangliste auf den alleinigen dritten Platz, den er sich zuvor mit Sven Hannawald geteilt hatte. Mehr Weltcupsiege haben nur noch Jens Weißflog (33) und Martin Schmitt (28) auf dem Konto.

Eine Woche nach der wetterbedingten Komplettabsage in Kuusamo wurden alle Springer erneut auf eine Geduldsprobe gestellt. Wegen heftiger Sturmböen verlegte die Jury zunächst den Wettkampf vom großen Bakken auf die Normalschanze und sagte nach dem Probedurchgang die Qualifikation ab.

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"Das war eine kluge Entscheidung", lobte Schuster. Der Wertungsdurchgang, der immer wieder unterbrochen werden musste, zog sich dann über 2:10 Stunden hin. "Die Warterei hat genervt. Aber man kann nichts machen", sagte Freund.

Er vertrieb sich die Zeit mit Musikhören und Handyspielen. "Für die Athleten ist es eine wahnsinnige Herausforderung, die Spannung hochzuhalten", erklärte Schuster. Seinen Schützlingen gelang dies nur zum Teil. Denn außer Freund hatte nur noch Marinus Kraus Grund zur Freude. Der Team-Olympiasieger wurde mit 97 Metern Fünfter. "Ich habe lange auf gute Sprünge gewartet. Jetzt kommen sie endlich", stellte Kraus zufrieden fest.

Für Richard Freitag, beim Auftakt in Klingenthal Vierter, reichte es mit 92 Metern nur zu Rang 16. Andreas Wellinger wurde mit 91 Metern 20. Andreas Wank sprang zwar 97 Meter weit, landete wegen der besseren Windbedingungen aber nur auf dem 24. Platz. Keine Weltcuppunkte gab es für Stephan Leyhe auf Rang 39.

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