Schneebericht: Ende der Schneeflaute in Sicht

Noch immer wartet man in vielen Skigebieten in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf etwas mehr Naturschnee. Zu Beginn des neuen Jahres sollen die Temperaturen dann in den Keller gehen und endlich für Schnee sorgen. 
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So lecker schmeckt Neuschnee!
Squaw Valley / Alpine Meadows So lecker schmeckt Neuschnee!

Obwohl es in den letzten zwei Tagen vor allem im Osten Österreichs, in den östlichen Mittelgebirgen Deutschlands und auch am östlichen Rand der Berchtesgadener Alpen zum Teil kräftig geschneit, gingen viele Wintersportregionen im Westen leer aus. Und so fahren viele Weihnachtsurlauber derzeit auf gut präparierten Kunstschneepisten oder müssen sich, je nach Urlaubsort, nach alternativen Freizeitmöglichkeiten umschauen.

Gute Laune auf den Pisten – trotz Kunstschnee

Viele kleinere Skigebiete ohne Beschneiungsanlagen konnten den Betrieb bis hierher noch nicht aufnehmen, während unsere Snowreporter mit den Bedingungen in den von ihnen besuchten Skigebieten oftmals abfinden und meist lobende Worte für die Pistencrews finden: "Gestern Kaiserwetter und top Pistenverhältnisse, obwohl es technisch erzeugter Schnee ist", las man zum Beispiel von User "Flocki" aus Mayrhofen. "Es gibt hier zwar keinen Naturschnee. Aber die Pisten sind für Kunstschnee top", berichtete ein User an Weihnachten aus Alta Badia (ITA).

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Und so lassen sich viele Skifahrer von der geringen Schneedecke nicht die Laune verderben, verzichten auf Ausflüge neben die Pisten und auf Skitouren und machen das Beste draus. Müssen sie auch, denn in den nächsten Tagen steht erneut starker Hochdruckeinfluss auf dem Wetterprogramm - und somit keine Niederschläge in Tirol, Vorarlberg, der Schweiz, Frankreich oder auch im Allgäu.

Am Mittwoch allerdings ist es, bevor das Wetter sich beruhigt, vielerorts nochmal stürmisch und es fallen in den Ostalpen noch zum Teil große Schneemengen, von denen die Skigebiete der Zentralalpen allerdings wohl nur wenig abbekommen.

Wie es mit der Warterei auf Neuschnee weiter geht, wie die aktuellen Schnee- und Pistenverhältnisse in den Skiregionen sind, lest ihr hier im Schneebericht vom 28.12.2016.

Unverändert wenig Schnee in Deutschland

In Deutschland hat sich an der Schneesituation im Vergleich zur letzten Woche nicht sonderlich viel verändert. In den letzten 72 Stunden gab es teils leichten Schneefall, ansonsten war es eher regnerisch und stürmisch. Vor allem in Ostdeutschland machte sich das Tief über dem Baltikum bemerkbar, wohingegen das Allgäu wieder schneelose Tage erlebte.

In der Nacht vom 27. auf 28. Dezember fielen bei starkem Wind aus südwestlicher Richtung am östlichen Rand der Berchtesgadener Alpen (u.a. Skigebiet Jenner) ca. 10 Neuschnee. Ansonsten war die Zugspitze in den vergangenen Tagen mit 13cm insgesamt schon der Spitzenreiter in Sachen Neuschnee. Dort ist auch mit 75cm die größte Schneehöhe in Deutschland zu finden. Das Skizentrum Mitterdorf, Götschen, Oberwiesenthal-Fichtelberg (alle 10cm) und Hohenbogen in Bayern (8cm) sowie das Skigebiet Fellhorn-Kanzelwand (5cm) und Bodenmais (5cm) waren unter den glücklichen Skigebieten, die aktuell Schneefall melden konnten.

Rund um Weihnachten starteten wie erwartet einige Skigebiete die Saison, darunter Ofterschwang-Gunzesried (Schneehöhe aktuell 30cm), die Skiarena Steibis in Oberstaufen oder die Spieserlifte in Unterjoch, wo allerdings aufgrund des Schneemangels nur der kleine Spieserlift geöffnet ist. Im Sauerland sind im Moment insgesamt knapp 22 Pistenkilometer geöffnet, davon alleine in Winterberg 18. Im Schwarzwald oder Harz dagegen sind die Bedingungen derzeit leider nicht so gut und die Liftbetreiber hoffen auf neuen Schnee, um die Lifte und Pisten freizugeben.

Frau Holle schüttelt sich über Österreich

Just über Nacht ist in weiten Teilen Österreichs Neuschnee gefallen, teilweise recht ergiebig. Gerade im Osten des Landes meldeten die Skigebiete heute Morgen einiges an frischem Powder. Spitzenreiter sind eindeutig die Bergbahnen Loser in der Steiermark, wo satte 40cm Neuschnee fielen. 30cm waren es immerhin in Obertauern, Hochkar in Niederösterreich und Filzmoos im Salzburger Land. Auch Flachau (20cm), Ramsau am Dachstein (15cm), die Skigebiete im Gasteinertal (10cm), Zell am See-Schmittenhöhe (10cm) oder der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (8cm) meldeten heute Morgen Neuschnee, weiter westlich im Land blieb es allerdings trocken. Zusammen mit dem Schneefall am 1. Weihnachtstag sind nunmehr in einigen Regionen Österreichs die Bedingungen sehr ordentlich.

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Die größte Schneehöhe in Österreich hat aktuell Sölden mit 154cm (10cm Neuschnee) gefolgt vom Mölltaler Gletscher mit 150cm (15cm Neuschnee) und dem Pitztaler Gletscher mit 132cm. Ordentlich zugelegt in Sachen Schneehöhe hat Flachau, wo es insgesamt 30cm frischen Schnee gab und daher die Schneehöhe nun mit 110cm angeführt wird. Nachdem in den letzten Tagen noch weitere Skigebiete geöffnet haben, sind nur noch wenige Gebiete geschlossen und werden wohl bis zum Jahreswechsel auch Skibetrieb anbieten können.

Große Schnee-Sehnsucht in Schweiz

In der Schweiz warten die Skigebiete weiter fast sehnsüchtig auf Neuschnee, damit sich die Bedingungen verbessern bzw. noch weitere Skigebiete öffnen können. Frischen Schnee meldeten in den vergangenen 72 Stunden nur sehr wenige Gebiete, darunter Melchsee-Frutt mit 10cm, Arosa Lenzerheide in Graubünden mit 5cm oder auch Laax mit 3cm. Ansonsten bewegten sich die Neuschneemengen in Arosa, Arolla oder Obergoms im Wallis bei 1-2 cm. Immerhin haben mittlerweile fast 100 Skigebiete in der Schweiz geöffnet und können teilweise sogar recht viele Pistenkilometer anbieten, die aber fast ausschließlich auf künstlich erzeugtem Schnee beruhen.

Natürlich hat sich auch den Schneehöhen in der Schweiz nicht sehr viel getan und weiterhin haben Saas-Fee mit 115cm und Zermatt mit 105cm die größten Schneehöhen. In Saas-Fee sind aktuell 85km Piste befahrbar und in Zermatt immerhin stolze 258km. In Verbier (Schneehöhe 80cm) meldet das Skigebiet sogar Vollbetrieb und alle 39 Lifte laufen.

Frankreich bekam bislang am meisten ab

Deutlich mehr Gebiete als in der Schweiz haben mittlerweile in Frankreich die Saison gestartet. Aber hier waren die Schneefälle im Dezember auch deutlich ergiebiger, wenn auch um Weihnachten herum und in den letzten Tagen kein Neuschnee mehr fiel. Mit 250cm führt das Skigebiet Abries in den Alpen die Schneehöhen-Liste an, gefolgt von Bonneval sur Arc mit 240cm und Val Cenis (220cm), beide in den Savoyen gelegen. Auch in Frankreich haben nunmehr über 150 Skigebiete die Saison starten können, darunter natürlich alle großen Namen wie Courchevel, Val Thorens oder Chamonix. In Chamonix zum Beispiel sind aktuell aber ‚nur‘ 20 Pisten geöffnet, während in Les 2 Alpes bei einer Schneehöhe von 120cm 55 von 96 Pisten präpariert sind - für die Zeit zwischen den Jahren ein eher schwaches Angebot, das aber natürlich mit der insgesamt schwachen Schneelage zusammenhängt.

Pünktlich zu Weihnachten schneit's in Italien

In Italien hielt sich Frau Holle über Weihnachten stark zurück, aber zumindest wurde vor dem Weihnachtsfest ja noch richtig viel Schneefall gemeldet. Daher sind auch in Italien die Schneehöhen deutlich höher als in Österreich, zum Beispiel führt Champorcher das Ranking mit 300cm an. Auch noch mehr als 200cm Schneehöhe haben San Domenico di Varzo (245cm) und Prali (230cm) im Piemont, Cervinia-Breuil und Pila im Aostatal und Alagna Valsesia im Piemont (alle 200cm). Allerdings sind die Schneehöhen in einigen großen Gebieten sehr gering, so meldet Cortina d’Ampezzo 25cm und Madonna di Campiglio 40cm. Dort sind 25 Pisten präpariert. In Italien sind mittlerweile mehr als 100 Skigebiete durchgehend geöffnet.

Wo hat es am meisten geschneit?

Ein Blick auf die Schneefälle der letzten sieben Tage verrät: Bjorli in Norwegen ist das Skigebiet, das den meisten Neuschnee verbuchen konnte. Dicht dahinter finden sich zahlreiche Skigebiete aus den USA, wo ein Sturm auf den nächsten folgt und die Bedingungen weitaus besser sind als in den europäischen Skihochburgen. Tahoe Donner in Kalifornien bekam ebenso mehr als einen Meter Neuschnee ab wie das Brian Head Resort in Utah und die Wolf Creek Ski Area in Colorado. Den größten Neuschneezuwachs in den Alpen können in den letzten sieben Tagen tatsächlich die Loser Bergbahnen Altaussee melden - hier schneite es in der Nacht zum heutigen Donnerstag bis zu 40cm!

Wetterausblick für das Wochenende

Spannende Wetterentwicklungen im Alpenraum und auch den deutschen Mittelgebirgen: Während in den Westalpen derzeit eher milde Temperaturen herrschen und weit und breit kein Niederschlag in Sicht ist, liegen die Ostalpen genau zwischen einem Hochdruckgebiet im Südwesten und einem Tief über dem Baltikum. Das führte schon gestern und auch noch heute zu stürmigen Winden und zum Teil kräftigen Schneefällen, die sich vom Dachstein bis in die Steiermark und nach Niederösterreich niederschlagen.

Auch im Erzgebirge und im Bayerischen Wald ist am heutigen Donnerstag noch mit Neuschnee zu rechnen.

Erst am Freitag beruhigt sich auch im Osten das Wetter und der Hochdruckeinfluss setzt sich langsam durch, der das komplette Wochenende das Wetter bestimmt.

Heißt: Die Silvesternacht wird zumeist sternenklar! Im neuen Jahr dürfte uns am Montag eine Schneefront von Südwesten erreichen und endlich auch in der Schweiz für Schneefälle sorgen. Die Wettermodelle sehen zudem eine deutlichen Temperatursturz zwischen 3.-6. Januar, der auch in den Tallagen für Dauerfrost sorgen dürfte - es könnte endlich richtigen Winter geben!

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