Kolumne

Olympia-Kolumne von Martina Ertl: Sportler der Welt müssen für Mitsprache streiten

Die Doppel-Weltmeisterin Martina Ertl holte bei Olympia zwei Mal Silber, ein Mal Bronze. Für die AZ kommentiert sie diese Spiele.
Martina Ertl |
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Martina Ertl-Renz.
Martina Ertl-Renz. © picture alliance/dpa

Die Spiele sind aus, die Diskussion ist eröffnet. Während ich aus Respekt vor dem Sport in den letzten Tagen an dieser Stelle die sportlichen Ereignisse in den Vordergrund gestellt habe, muss es nun ein Schlusswort geben, das sich mit der Zukunft der Olympischen Spiele beschäftigt.

Es kann schlicht nicht sein, dass die olympische Idee, die eine der Freiheit, des Friedens und des Respekts voreinander ist, in Ländern vollzogen wird, die diese Werte mit Füßen treten. Ich möchte nicht mehr erleben, dass Sportler sich nicht frei bewegen können, nicht sagen dürfen, was sie denken, die davor gewarnt werden müssen, ihr eigenes Handy mit in das Austragungsland zu nehmen, weil sie dort abgehört werden könnten. Das IOC sollte sich schämen, olympische Werte für den Kommerz zu opfern und sich die Dinge schön zu reden.

"Überall sehe ich nur Ungerechtigkeiten" 

Aber es sind noch weitere Aspekte, die Sportler nun in eine Zukunftsagenda fassen und vertreten sollten. Wir müssen jetzt skandieren: Wir sind der Sport! Jagt die IOC-Funktionäre aus den olympischen Arenen raus!

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Wir müssen aufhören, Sportstätten für Milliarden Euro zu bauen, die dann nur ein einziges Mal genutzt werden. Nachhaltigkeit und KIimaschutz müssen in Zukunft bei der Vergabe der Spiele genauso gesichert sein, wie die Einhaltung von Menschen- und Freiheitsrechten. Die Frage der Gleichberechtigung muss ernsthaft beantwortet werden. Warum gab es bei den Spielen keine Nordische Kombination oder einen Teamwettbewerb Skispringen für Frauen? Mir kann keiner erzählen, dass es bürokratische Aspekte gibt, die gegen eine sofortige, diesbezügliche Umsetzung sprechen. Überall sehe ich nur Ungerechtigkeiten, bei denen man mit den Fäusten gegen die Wand trommeln möchte.

Die Spiele in Peking waren keine "Ode an die Freude", wie das Musikstück beim Auszug der Nationen während der Schlussfeier glauben machen wollte. Die Sportler der Welt, das Rückgrat der Spiele, müssen nun für eine fundamentale Mitsprache streiten und das Feld nicht mehr dem weltentrückten IOC überlassen.

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