Olympia-Horror: Gewichtheber kugelt sich Ellbogen aus

Die Serie an schlimmen Verletzungen bei Olympia in Rio reißt nicht ab: Der armenische Gewichtheber Andranik Karapetyan kugelt sich den linken Ellbogen aus - eine genaue Diagnose steht noch aus. Die Bilder.
Rio de Janeiro - Wieder eine Horrorverletzung bei den Oylmpischen Spielen! Diesmal erwischte es einen Gewichtheber.
In der 77-Kilo-Klasse macht sich Europameister Andranik Karapetyan daran, 195 Kilogramm zu stoßen. Der 20-jährige Armenier packt es nicht, das Gewicht fällt zu Boden, dann schreit Karapetyan auf.
Die Stange mit den Metallscheiben klappt nach hinten, leider auch Karapetyans Arme...
Der Gewichtheber kugelt sich den linken Ellenbogen aus. Sofort eilen seine Betreuer zu Hilfe, auch sie schlagen verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen.
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Es wäre die erste Goldmedaille für Armenien bei diesen Olympischen Spielen gewesen. Dann das Aus.
Schlimme Verletzungen gab es bei diesen Spielen auch schon in anderen Sportarten: Der Franzose Samir Ait Said brach sich im Turnen am Pferd den Unterschenkel, der Deutsche Andreas Toba zog sich auf der Matte beim Bodenturnen einen Kreuzbandriss zu, Radrennfahrerin Annemieke van Vleuten (Niederlande) stürzte bei der Abfahrt im Straßenrennen, und erlitt Frakturen im Lendenwirbelbereich.
Gewichtheber Rachimow holt erstes Gold für Kasachstan
Nijat Rachimow hat Kasachstan sicherte sich dann mit einem Rekord die Goldmedaille. Der 22-Jährige kam auf eine Zweikampfleistung von 379 kg. Rachimow verbesserte den 15 Jahre alten Weltrekord im Stoßen um vier Kilo auf 214 Kilogramm und zog mit dem Chinesen Lyu Xiaojun gleich, den er aufgrund des geringeren Körpergewichts auf den zweiten Platz verwies.
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Lyu hatte zuvor seinerseits seinen eigenen Weltrekord im Reißen um ein Kilo auf 177 kg verbessert. Bronze ging an den Ägypter Mohamed Mahmoud (361/165+196). Der deutsche Heber Nico Müller (Obrigheim) stemmte in der B-Gruppe 332 kg (151 kg+181 kg) und wurde Zehnter.
Rachimows Triumph hat einen Beigeschmack. Im Juni war Kasachstan neben Russland und Weißrussland vom Gewichtheber-Weltverband IWF für ein Jahr gesperrt worden. Grund waren die Ergebnisse der Doping-Nachüberprüfungen von den Olympischen Spielen 2008 in Peking und 2012 in London. Laut IWF wurden dabei drei oder mehr Gewichthebern aus den betreffenden Ländern Dopingvergehen nachgewiesen. Die Sanktion ist aber noch nicht in Kraft getreten, da noch Disziplinarverfahren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) abgewartet werden müssen.