Maria Höfl-Riesch fährt Achterbahn

Während Konkurrentenfreundin Lindsey Vonn verletzungsbedingt noch pausieren muss, startet Maria Höfl-Riesch in Vail in die erste Abfahrt der Saison. Die Piste, genannt "Raptor", hat es in sich
von  az

Beaver Creek - Mit dem Auto dauert es eine gute Viertelstunde von Vail nach Beaver Creek. Für Lindsey Vonn ist das ein Katzensprung: Sie wohnt in Vail. In diesen Tagen kann sie sich die kurze Fahrt über den Highway 70 allerdings schenken. Die erste Weltcup-Abfahrt der Frauen auf der neuen, für die WM 2015 gebauten Strecke mit dem furchterregenden Namen "Raptor" (Raubvogel) findet ohne sie statt – sie muss warten, mindestens eine Woche.

Während die Konkurrentinnen wie Maria Höfl-Riesch am Freitag (19 Uhr MEZ) zur ersten Schussfahrt des olympischen Winters an den Start gehen, bleibt Vonn vorerst nichts anderes übrig, als Hoffnung zu verbreiten: Sie tat dies in einem Interview für die Today Show von NBC, jenem US-Fernsehsender, der für die Rechte an Olympia in Sotschi 775 Millionen Dollar bezahlt hat – und sein Schicksal mit der Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 verknüpft.

"Wenn es gut geht", sagte Vonn am Mittwoch, "werde ich nächste Woche Rennen fahren." Nächste Woche heißt: Start bei den Rennen im kanadischen Lake Louise, 6. bis 8. November. Dann aber kamen noch ein paar Nachsätze: Wenn es jetzt nicht so gut gehe, ergänzte Vonn, "muss ich das neu bewerten und sehen, wo ich stehe – und ob ich in dieser Saison ein Comeback machen kann".
Das hört sich nicht so richtig zuversichtlich an. Vonns rechtes vorderes Kreuzband, am 5. Februar beim Sturz im WM-Super-G gerissen, bei einem Trainingssturz am 19. November eingerissen, hält sie vom Comeback ab – es war zunächst für dieses Wochenende in Beaver Creek geplant.

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Aber zuletzt klang sie nachdenklich: "Ich habe noch einen weiten Weg vor mir. Ich hoffe, dass ich weiter Ski fahren kann." Sie würde gerne dieser Tage wieder auf Skiern stehen, ergänzte sie, erst dann könne sie Genaueres sagen. "Ich habe noch ein bisschen Zeit bis Sotschi", sagt Vonn. Aber die Uhr tickt. Vonn würde gerne erneut Abfahrtsgold holen, vergeben wird es am 12. Februar 2014 – doch an diesem Tag möchte auch Maria Höfl-Riesch in Bestform sein.

Erst einmal aber will und muss Höfl-Riesch Rennkilometer unter die Skier bekommen. Das ist auf der "Raptor" so leicht nicht. "Es ist wie auf einer Achterbahn: hin und her und hoch und runter. Da muss man hellwach sein." Als Achte und Zwölfte der ersten beiden Trainingsfahrten war Höfl-Riesch für ihr Verhältnisse gut dabei – und entspreched guten Mutes. "Ich weiß, was ich am Freitag zu tun habe. Ich werde wie immer versuchen, aufs Podest zu fahren."
Dann definitiv noch ohne Lindsey Vonn als Gegnerin.

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