Kantersieg gegen Alba Berlin? "Das war keine Überraschung"

München - Alex Renfroe, Point Guard des FC Bayern Basketball spricht im AZ-Interview über den Sieg gegen Alba Berlin und die kommende Aufgabe gegen Murcia.
AZ: Herr Renfroe, waren Sie ein wenig überrascht, wie deutlich das 97:58 gegen Alba Berlin ausgefallen ist?
ALEX RENFROE: Das war keine Überraschung, sondern das, worauf wir hart hinarbeiten. Wie das Spiel am Ende genau ausgeht, spielt ab einem gewissen Punkt gar keine so große Rolle mehr. Das Wichtigste für uns ist, zu gewinnen.
Das haben Sie getan, mit 39 Punkten Vorsprung.
Wir sind richtig ins Rollen gekommen, haben offensiv geklickt. Das war einer dieser Tage, an dem alles klappt.
Wie gut funktioniert die Spielmacher-Rotation mit den Shooting Guards Anton Gavel und Reggie Redding bisher? Sie sind ja der einzige gelernte Point Guard im Kader.
Wir haben einen tiefen Kader und einige Leute, die das können. Reggie ist sicher einer davon. Für mich als Point Guard macht es die Arbeit einfacher, Leute wie ihn oder auch Bryce (Taylor, d. Red.) an meiner Seite zu haben. Sie können den Ball auch nach vorne tragen und ich dann Spielzüge von der Zweierposition aus einleiten.
"Mir gefällt der Kader, so wie er ist"
Der Verein will noch einen Point Guard holen. Eine willkommene Unterstützung?
Das ist nicht meine Entscheidung, sondern die des Vereins. Wir sind alle Profis und arbeiten mit dem, was wir haben. Mir persönlich gefällt der Kader, so wie er im Moment ist. Wenn wir noch jemanden dazubekommen sollten, bin ich sicher, dass es eine Verstärkung sein wird, die etwas Neues ins Team einbringt.
Der Gärtnerplatz-Effekt beim FC Bayern
Ist die Aufgabe als Point Guard besonders schwierig, bei schon sechs Neuzugängen, für ein gutes Zusammenspiel zu sorgen?
Es ist ein Prozess, sich auf die neuen Spieler und den neuen Trainer einzustellen. Für die Point Guards ist das am schwierigsten. Unser Job ist es, uns mehr auf die Mitspieler als auf uns selbst zu fokussieren. Das sind eben mehr Anpassungen als auf anderen Positionen.
Ihr Coach, Sasa Djordjevic, war selbst ein Weltklasse-Point-Guard und kann Ihnen sicher nützliche Tipps geben.
Definitiv. Er war zweifelsohne ein großartiger Spieler. Seine große Erfahrung merkst du bei allem, was er dir im Training sagt. Er sieht unglaublich viele Details. Gerade mir als Point Guard gibt er viele Tipps.
"Kommunikation ist sehr wichtig"
Redet er also viel mit Ihnen?
Er macht das eigentlich bei jedem. Wenn ihm etwas auffällt, sagt er es sofort. Gute Kommunikation ist sehr wichtig.
Hatten Sie eigentlich Mitleid mit Ihrem Ex-Klub Alba?
Wenn du Mitleid hast, bist du hier fehl am Platz. Wir haben viel gegenseitigen Respekt und ich habe meine Zeit in Berlin genossen. Aber jetzt spiele ich für Bayern und will sie jedes Mal besiegen.