Handball-Legende Bernhard Kempa ist tot

Mit Bernhard Kempa ist eine Legende des deutschen Handballs im Alter von 96 Jahren gestorben. Sein Name wird allerdings für immer mit der von ihm geliebten Sportart verbunden bleiben. Nicht nur wegen eines weltberühmten Tricks.  
von  dpa/sid
Sein langjähriger Verein Frisch Auf Göppingen bestätigte am 21. Juli 2017 den Tod des Spielers, der den berühmten Kempa-Trick erfunden hat.
Sein langjähriger Verein Frisch Auf Göppingen bestätigte am 21. Juli 2017 den Tod des Spielers, der den berühmten Kempa-Trick erfunden hat. © dpa

Mit Bernhard Kempa ist eine Legende des deutschen Handballs im Alter von 96 Jahren gestorben. Sein Name wird allerdings für immer mit der von ihm geliebten Sportart verbunden bleiben. Nicht nur wegen eines weltberühmten Tricks.

Bad Boll - Die deutsche Handball-Legende Bernhard Kempa ist tot. Der zweimalige Feldhandball-Weltmeister und Erfinder des "Kempa-Tricks" verstarb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren. Das bestätigte sein langjähriger Verein Frisch Auf Göppingen am Freitag.

Zuerst hatte die Südwest Presse darüber berichtet. "Wir trauern um einen der größten Sportler, die Deutschland hervorgebracht hat. Was der deutsche Handball dem Spieler und Trainer Bernhard Kempa verdankt, ist kaum in Worte zu fassen", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).

Zu seiner aktiven Zeit galt Kempa als einer der Besten seiner Zunft, gewann als Spieler in den 50er Jahren mit Göppingen je zweimal die deutsche Meisterschaft in der Halle und auf dem Feld. Als Trainer gelangen ihm fünf weitere Hallentitel, 1960 holte er den Europapokal.

Kempa bestritt 31 Länderspiele (131 Tore) für die deutsche Nationalmannschaft und führte das Team der Bundesrepublik in den Jahren 1952 und 1955 zu zwei WM-Titeln auf dem Feld. Zu seinem 95. Geburtstag hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning ihn als "Idol für Generationen" gewürdigt. "Mit seiner Raffinesse hat er den Handballsport wie nur wenige andere vor und nach ihm entwickelt", sagte er.

So funktioniert der Kempa-Trick

Der Kempa-Trick ist ein Angriffsspielzug im Handball, der nach seinem Erfinder Bernhard Kempa benannt ist. Dabei spielt ein Akteur den Ball hoch in den Sechs-Meter-Raum zwischen der gegnerischen Abwehr und dem Tor. Ein Spieler seiner Mannschaft springt in den freien Raum, fängt den Ball in der Luft und wirft aufs Tor. Im Idealfall wird der Versuch mit einem Treffer gekrönt.

"Ein Anspieler hebt den Ball über die Abwehr, sein Mitspieler springt möglichst hoch in den Wurfkreis, fängt den Ball noch im Flug mit einer oder zwei Händen und wirft ein Tor", hatte Kempa seine Idee damals sogar schriftlich festgehalten. Seine Premiere feierte der Trick am 24. März 1954 bei einem inoffiziellen Länderspiel zwischen Deutschland und Schweden in der Karlsruher Schwarzwaldhalle.

Eine Weiterentwicklung ist der doppelte Kempa. In diesem Fall spielt der zuerst in den Sechs-Meter-Raum springende Akteur in der Luft den Ball noch einmal zu einem weiteren Mitspieler, der ebenfalls in die Sechs-Meter-Zone gesprungen ist und dann ohne vorherige Bodenberührung aufs Tor wirft. Beim Beach-Handball gilt ein "Kempa" als Tricktor und zählt doppelt.

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