Basketballer Maximilian Kleber: Vom FC Bayern zu den Dallas Mavericks

Nach seinem Wechsel zu den Mavericks in die NBA verabschiedet sich Maximilian Kleber vom FC Bayern Basketball. Er will sich jetzt bei Dallas "durchsetzen", sagt aber auch: "Ich werde nie ein Dirk Nowitzki sein."
Julian Buhl |
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Baketballer Maximilian Kleber wechselt vom FC Bayern zu den Dallas Mavericks.
dpa Baketballer Maximilian Kleber wechselt vom FC Bayern zu den Dallas Mavericks.

München - Die schwierigste Aufgabe hat Maximilian Kleber nach seinem Wechsel vom FC Bayern Basketball zu den Dallas Mavericks in die NBA noch vor sich. "Mit Uli Hoeneß muss ich noch sprechen, ihn habe ich bisher nicht erreichen können", sagte der 25-Jährige auf AZ-Nachfrage: "Ich schaue, dass ich das noch schaffe, so lange ich noch in Deutschland bin."

Der Bayern-Präsident begleitet aktuell allerdings die Fußballer des Klubs auf deren Asienreise, während Kleber am Donnerstag noch einmal aus den USA nach München in den Audi Dome zurückkehrte, um Servus zu sagen. Den Mitarbeitern des Klubs hatte er dafür Donuts mitgebracht. Auch Hoeneß hätte seinen erklärten Lieblingsspieler aber wohl nicht von seinem Vorhaben abbringen können. Schließlich geht für Kleber mit dem Wechsel in die NBA, wie er sagt, "ein Kindheitstraum in Erfüllung". Nach Paul Zipser, der im vergangenen Sommer zu den Chicago Bulls wechselte, sucht nun also der nächste Bayer die Herausforderung in Nordamerika.

Die vergangenen drei Wochen hat Kleber bereits in den USA verbracht. "Dallas ist sehr warm. Eine Winterjacke werde ich dort nicht brauchen", schilderte er seine Eindrücke. Erste, lockere Gespräche mit Chefcoach Rick Carlisle habe er bereits geführt, auch Klubboss Marc Cuban "kurz Hallo gesagt".

Für seinen Heimaturlaub gaben ihm die Mavs ein iPad mit Videomaterial zur Schulung mit ins Gepäck, bevor er dann bereits am 9. August offiziell seinen Dienst antritt. "Die Dallas Mavericks wollen mich von Anfang an", erklärte Kleber: "Ich bin jetzt an einem ganz wichtigen Punkt meiner Karriere mit einer neuen, großen Herausforderung angelangt und möchte alles dafür tun, dass sich mein Traum von der NBA erfüllt."

Die Basketball-EM findet ohne Maximilian Kleber statt

Ein Traum, für den Kleber auch Opfer bringen und seine Teilnahme an der Basketball-EM (31. August bis 17. September) mit der deutschen Nationalmannschaft absagen muss. "Wir haben Verständnis dafür, dass der Klub ihn möglichst gut auf die Saison vorbereiten möchte", sagte Bundestrainer Chris Fleming. Stattdessen soll Kleber in den USA Aufbautraining absolvieren. Schon die EM 2015 hatte er aufgrund einer Knieverletzung verpasst. "Ich habe schon durch die ein oder andere schwierige Situation gehen müssen, insgesamt fast drei Jahre nicht gespielt", sagte Kleber. Unter anderem eine lange Narbe am linken Knie erinnert ihn noch heute an die lange Leidenszeit: "Ich bin froh, dass ich mich da durchgekämpft habe."

Dabei hat ihm auch seine Zeit beim FC Bayern geholfen. "Die war für mich Gold wert", sagte er: "Sie haben mich in einer sehr schwierigen Phase geholt, als ich nicht wusste, was aus meiner langwierigen Fußverletzung wird." Dementsprechend habe er "nur positive Erinnerungen" an sein Engagement bei Bayern, die ihn 2015 vom spanischen Klub Obradoiro CAB verpflichteten, sagte Kleber und fügte mit einem Lachen hinzu: "Bis auf die nicht gelungenen Meisterschaften."

In der vergangenen Saison blieb Kleber verletzungsfrei, konnte so sein großes Potenzial endlich abrufen – und sich für die Mavericks empfehlen. So ganz realisiert hat er das selbst noch nicht: "Jeden Morgen, wenn ich aufwache, kann ich es immer noch nicht glauben." Kleber hofft, in Dallas ein ähnliches Klubumfeld wie in München vorzufinden: "Es ist ein familiärer Verein. Ich mag es, wenn es etwas menschlicher ist." Für ihn sei zunächst "wichtig, anzukommen, mich mit dem Basketballstil zurechtfinden", sagte er: "Mein Ziel ist, dort Fuß zu fassen."

Kleber wird Teamkollege von Dirk Nowitzki

Hoffnung macht ihm dabei, dass sich Dallas derzeit im Umbruch befindet. "Ich komme in ein Team, das neu aufgebaut wird", weiß Kleber: "Die holen jetzt die neue Generation und ich hoffe, dass ich mich da durchsetzen kann." Und dann wäre da ja auch noch sein ganz spezieller, neuer Teamkollege: Dirk Nowitzki. „Für mich ist es die beste Situation, Dirk in Dallas an meiner Seite zu haben“, sagte Kleber, der wie der 39-Jährige aus Würzburg stammt: "Dass er mir einiges beibringen kann, ist ein Riesenluxus." Intensiveren Kontakt zu seinem zukünftigen Mentor habe er aber erst aufgenommen, als der Einjahres-Vertrag mit Option auf eine weitere Spielzeit unterschrieben war. "Zwei Würzburger Jungs in Dallas. Willkommen, Maxi", hatte ihn Nowitzki via Twitter begrüßt und auch persönlich zu seinem Wechsel gratuliert, wie Kleber verriet.

In Anlehnung an Nowitzki, der die Trikotnummer 41 trägt, will Kleber auch in Dallas weiter mit der 42 auflaufen. "Da muss ich mal den Dirk fragen, ob er damit einverstanden ist", scherzte er und freut sich schon jetzt auf einen "Gänsehautmoment, wenn ich das erste Mal im Ligaspiel mit dem Trikot auf’s Feld treten darf". Die Vergleiche mit dem NBA-Superstar werden nun sicher nicht weniger werden. Die höre er "schon seit ich in Würzburg angefangen habe", sagte er auf AZ-Nachfrage: "Ich vergleiche mich aber nicht mit Dirk. Er ist eine ganz andere Liga und jetzt schon eine Legende. Ich werde nie ein Dirk Nowitzki sein."

Aber vielleicht sein Nachfolger bei den Dallas Mavericks.

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