Hallo Oberschenkel: Mountainbiken in der Zugspitzregion

Die Berge werden nicht mehr bloß in Wanderschuhen erkundet - sondern zunehmend auf zwei Rädern. In der Tiroler Zugspitzregion können sich Anfänger im Mountainbiken probieren. Ein Selbstversuch.
von  dpa
Biketrainer Walter Haas kann sich abenteuerliche Manöver erlauben - er ist Mountainbike-Profi.
Biketrainer Walter Haas kann sich abenteuerliche Manöver erlauben - er ist Mountainbike-Profi. © dpa

Die Berge werden nicht mehr bloß in Wanderschuhen erkundet - sondern zunehmend auf zwei Rädern. In der Tiroler Zugspitzregion können sich Anfänger im Mountainbiken probieren – und dabei ihre Oberschenkel und Lunge kennenlernen.

Lermoos – Ich kann Rad fahren, seit ich fünf Jahre alt bin. Natürlich. Doch hier auf der Tiroler Seite der Zugspitze muss ich es noch einmal lernen - denn diese Radtour führt ins Gelände.

"Vom Sattel hoch, Pedale waagerecht, Gewicht nach hinten verlagern", erklärt Biketrainer Walter Haas. Seit 18 Jahren bringt er Urlauber mit dem Mountainbike in die Berge. Noch ein paar Startübungen, dann folgt der wichtigste Tipp: "Geh im Gelände immer mit dem Körper mit. Du musst immer wieder deinen Schwerpunkt verlagern, mal mehr nach hinten, dann wieder in die Mitte." Ob das als Ratschlag reicht?

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Die Radtour ist zunächst eher beschaulich: Wir fahren von Lermoos über üppige Wiesen und schmale Bretter, die über kleinen Bächen liegen. "Mit Schwung drüberfahren, sonst kommst du ins Schlingern und landest im Bach", rät Walter. Dann geht es über Feld- und Waldwege, Kuh- und Pferdeweiden auf zur Drei-Seen-Tour – immer wieder mit Blick auf das zerklüftete Wettersteingebirge und die Zugspitze.

 

Erste Belohnung auf 1093 Metern

 

Die erste Erkenntnis des Flachlandradlers: Bergaufstrecken sind auch im niedrigsten Gang ganz schön anstrengend. Ich komme schnell aus der Puste. Da hilft nur noch Absteigen und Schieben.

Auf 1093 Metern Höhe wartet die Belohnung für die Mühen: der Blindsee. Kristallklares Wasser vor herrlicher Bergkulisse. Und nur wenige Bike-Minuten entfernt befinden sich schon der Mitter- und der Weißensee. Hier lohnt es sich, länger Pause zu machen.

Am folgenden Tag geht es wieder an einen See: von der Ehrwalder Alm zum Seebensee, einem Hochgebirgssee auf 1657 Metern Höhe in der Mieminger Gebirgskette. Experten fahren die Tour vom Tal in Ehrwald aus, Anfänger wie ich nehmen erst einmal den Lift bis zur Ehrwalder Alm und starten von dort. Aber die knapp 200 Höhenmeter von der Alm bis zum See haben es trotzdem in sich.

Das Mountainbiken in den Bergen ist für einen Anfänger noch anstrengender als ohnehin schon. Und es erfordert Konzentration, um bei viel Gefälle und auf schmalen Pfaden nicht aus der Bahn zu fliegen. Noch einmal höre ich Walters Worte in meinem Kopf: "Gewicht nach hinten verlagern, aus dem Sattel hoch, Pedale waagerecht." Doch mein Körperschwerpunkt geht jetzt nicht mehr mit dem Gelände mit, sondern sinkt tiefer und tiefer. Zeit für eine wohlverdiente Auszeit im Tal.

Die Tiroler Zugspitz Arena:

Anreise: Wer mit der Bahn anreisen möchte, fährt bis Ehrwald oder Lermoos. Die mautfreie Auto-Anreise von Deutschland aus führt über die A7 (Ulm-Füssen) und A95 (München-Garmisch Partenkirchen). Drei Flughäfen liegen in der Nähe: Innsbruck, München und Memmingen.

Übernachtung: In der Region gibt es mehrere Bike-Hotels. Dort trifft man Gleichgesinnte, kann sein Fahrrad trimmen und nachts in eine Garage stellen und mit einem Bike-Führer auf eine Tour gehen.

Mountainbike-Kurse: Bikeguiding Zugspitzarena, Unterdorf 6, A-6631 Lermoos (Tel.: 0043/664/451 99 63, E-Mail: georg.mott@bikeguiding.at, www.bikeguiding.at).

Informationen: Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1,

A-6632 Ehrwald (Tel.: 0043/5673/20 000, E-Mail: info@zugspitzarena.com, www.zugspitzarena.com).

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