Goldtraum geplatzt: Djokovic vergießt bittere Tränen

Novak Djokovic sorgt unfreiwillig für eine der größten Sensationen bei Olympia 2016 und weint danach bittere Tränen. Auch sein Gegner vergießt Tränen nach seinem gelungen Comeback.
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Tief enttäuscht schleicht Novak Djokovic vom Platz nach seiner Pleite gegen Juan-Martin del Potro.
dpa Tief enttäuscht schleicht Novak Djokovic vom Platz nach seiner Pleite gegen Juan-Martin del Potro.

Rio - Novak Djokovic wollte sich nach seinem Schock-K.o. in der Mixed Zone der Weltpresse stellen, doch die Gefühle übermannten ihn wieder.

Der Tennisstar eilte tränenüberströmt davon - ehe er 15 Minuten später mit belegter Stimme zugab: "Die Wunde ist noch ganz frisch. Das war eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere. Ich bin traurig, denn Olympische Spiele sind immer etwas Besonderes."

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Bereits beim Abgang aus dem Tollhaus von Rio hatte Djokovic bitterlich geweint. Tief saß der Stachel nach der 6:7 (4:7), 6:7 (2:7)-Erstrundenpleite des topgesetzten Serben gegen den groß aufspielenden Juan Martin del Potro (Argentinien).

Boris Becker beobachtete den zweiten bitteren K.o. seines Schützlings binnen fünf Wochen entgeistert aus der Box. In eine weiße Jacke des serbischen Teams gehüllt, versuchte Becker mit Gesten immer wieder, den zeitweise wie ein angeschlagener Boxer wirkenden Djokovic aufzumuntern.

"Robotovic" wird Mensch

Bereits Anfang Juli war die Nummer eins der Welt in der dritten Runde von Wimbledon sensationell an Nobody Sam Querrey (USA) gescheitert. Es schien, als habe das Gerede vom möglichen Golden Slam Djokovic gelähmt. Der lange Zeit als fast unschlagbar geltende "Robotovic" ist spätestens in Brasilien wieder menschlich geworden.

Auch del Potro wurde nach dem denkwürdigen Schlagabtausch emotional. "Es war einer meiner größten Siege", sagte der 1,98-m-Hüne, er verriet: "Ich habe versucht, meine Vorhand so hart wie möglich zu schlagen. Ich bin einfach nur glücklich."

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Auf dem Centre Court fand der ausgelaugt wirkende Favorit kein Mittel gegen den mutig und mit brachialer Kraft agierenden del Potro, der noch am Vormittag 40 Minuten in einem Aufzug im Olympischen Dorf festgesteckt hatte. Erst Spieler der argentinischen Handball-Nationalmannschaft konnten den "Turm von Tandil" befreien.

Grandiose Stimmung - Grandioses Spiel

10.000 Zuschauer auf dem Hauptcourt sorgten für Samba-Stimmung und zauberten sowohl Djokovic als auch del Potro immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Der Favorit hatte als Hommage an den Olympia-Gastgeber ein grün-gelbes Schweißband übergestreift. Es half nichts, obwohl viele Fans hinter ihm standen: "Es hat sich angefühlt, als würde ich in Serbien spielen."

Gegen die Wucht del Potros stand Djokovic aber auf verlorenem Posten. Während dem Argentinier allein im ersten Satz 20 Winner gelangen, konnte sein Gegner nur zehn direkte Gewinnschläge verbuchen. Der Serbe hatte 2008 in Peking die Bronze-Medaille im Einzel gewonnen, del Potro war 2012 Dritter in London.

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Der frühere Weltranglistenvierte hatte erst Ende Juni in Wimbledon sein Grand-Slam-Comeback nach zweieinhalbjähriger Pause wegen einer Handgelenksverletzung gefeiert. Im ATP-Ranking steht er nur auf Platz 145.

Djokovic hatte nach seinem insgesamt sechsten Turniersieg bei den Australian Open Ende Januar und seinem ersten Triumph bei den French Open im Juni sogar Hoffnungen auf den Gewinn des Grand Slams geweckt. Doch das frühe Wimbledon-Aus holte den zwölfmaligen Major-Champion aus allen Träumen.

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