Gebrauchte Ski- und Snowboardausrüstung: Was taugt Second Hand?

Gebrauchte Ski vom Flohmarkt oder ein nicht mehr ganz neues Snowboard im Internet ersteigern? Zu schnell sollte man bei den gebrauchten Sachen nicht zugreifen. Wir zeigen, wann und für wen dies Sinn macht.
von  AZ
Augen auf beim Gebrauchtski-Kauf.
Augen auf beim Gebrauchtski-Kauf. © Djordje Matkovic

Jeder von uns kennt ihn – den Skibasar in der naheliegenden Schule. Der Vorteil dieser Flohmärkte ist klar: Geld sparen. Denn eine komplett neue Ski- oder Snowboardausrüstung ist teuer. Vor allem für Kids, die in der nächsten Wintersaison schon aus den neu gekauften Sachen herausgewachsen sind. Zu schnell sollte man allerdings nicht bei den gebrauchten Sachen zugreifen.

Wir zeigen, wann und für wen dies Sinn macht.

Zuschlagen bei Gebrauchtartikeln für Kinder

Bei Kindern lohnt es sich, die Ski- oder Snowboardausrüstung gebraucht zu kaufen. Die ersten Versuche auf Skiern beschränken sich bei den Kleinen oft auf wenige Skitage im Winter. Somit werden die Skier oder das Snowboard nicht stark genutzt und haben nur geringe Gebrauchsspuren. Hinzu kommt, dass die Kids meist schnell aus den aktuellen Modellen herauswachsen und diese tatsächlich nur eine Saison lang genutzt werden. Somit kann man hier unbeschwert auf Basaren oder Flohmärkten stöbern oder auch gerne auf die Gebrauchtartikel im Familien- oder Freundeskreis zurückgreifen.

Skifahrer-Frühstück: Müsli, Vollkornbrot, Joghurt oder Milch

Natürlich gibt es trotzdem noch ein paar Punkte, die man bei gebrauchten Kinder-Skiern beachten muss. Die Laufflächen und die Kanten müssen frei von Kratzer und Beschädigungen sein. Dadurch gleitet der Ski besser und man spart Kraft. Weiterhin sollte man beachten, dass die Ski nicht zu alt sind. Vor allem bei Bindungen, die älter als acht bis zehn Jahre sind, sollte man auf einen Kauf verzichten. Der Weichmacher aus dem Kunststoffgehäuse der Bindung könnte ausweichen und zum Bruch während des Skifahrens führen.

Check beim Sportfachhandel

Hat man sich mit der Second-Hand-Ausrüstung eingedeckt, empfiehlt sich ein Gang zum Sportfachhandel. Denn die Sicherheit steht über den gesparten Euros. Die richtige Bindungseinstellung sowie der Skiservice sind unerlässlich. Nur die Experten können mit einem Prüfgerät kontrollieren, ob die Bindung noch voll funktionsfähig ist. Dabei können die Profis gleich beurteilen, ob die jeweilige Einstellungsskala ausreicht.

Ich tausche meine Ski gegen…

Viele Sportfachhändler bieten ein spezielles Kinder-Skitauschsystem in ihren Filialen an. Dabei kaufen die Eltern für ihre Kids ein neues Paar Ski und können dieses gegen ein geringes Serviceentgelt bis zu drei Mal tauschen. So fahren die Kinder immer die für ihre Größe richtige Skilänge. Obendrein erhält man die richtige Bindungseinstellung sowie profitiert von gewachsten Belägen sowie geschliffenen Kanten. Die Ausrüstung ist ab dem ersten Tausch gebraucht, wird aber vom Service natürlich gründlich gecheckt. Das Tauschsystem bei den Sportfachhändlern macht auf jeden Fall Sinn, denn auf die Ausrüstung vom Skibasar kommen noch die Kosten für Bindungseinstellung und Service.

Ab 18 Uhr von der Hackerbrücke zum Hirschberg: Deutschlands erster Nacht-Skitourenbus

Und was machen die Erwachsenen?

Der Kauf einer gebrauchten Ausrüstung bei Erwachsenen ist dann sinnvoll, wenn die Modelle nicht älter als zwei Jahre sind. Natürlich gelten auch die gleichen Bedingungen wie bei den Kids. Keine Beschädigungen an den Kanten oder Laufflächen! Von allem anderen sollte man definitiv die Finger lassen, denn Skier oder Snowboards von Erwachsenen nützen sich schneller ab, die Ausrüstung ermüdet rascher – man weiß nicht, in welcher Intensität der Vorbesitzer seine Ausrüstung gefahren ist. Die Empfehlung: Wenn Second Hand dann bitte vom Fachhandel oder aus dem Freundeskreis.

Stinkstiefel oder eine gute Alternative – gebrauchte Skischuhe

Ähnlich wie bei den Skiern empfiehlt es sich für Kids ebenfalls beim Skischuh auf den Second-Hand zurückzugreifen. Je jünger das Modell, desto besser. Denn die Technologie und der Tragekomfort entwickeln sich schnell, außerdem ist die Kunststoffschale dem Alterungs- und Abnutzungsprozess ausgesetzt. Achtgeben sollte man auch auf die Beschaffenheit der Schuhsohle. Diese ist wichtig für die Funktion der Bindung und sollte auf keinen Fall abgelaufen sein. Denn so entsteht keine Kraftübertragung auf die Bindung, was wiederum die Sicherheit auf der Piste einschränkt. Wichtig: der Skischuh soll nicht älter als acht Jahre sein, die Schale könnte sonst brechen.

Startklar für den Winter: Wachsen, schleifen, Equipment checken

Bei Jugendlichen oder Erwachsenen ist vom Kauf gebrauchter Skischuhe eher abzuraten. Die Hygiene ist dabei die eine Sache, viel wichtiger ist aber die richtige Passform. Der Innenschuh erhält erst durch das Tragen seinen „individuellen Fußabdruck“ und passt sich somit dem Besitzer an. Dieser Fußabdruck wird kaum zum Zweitbesitzer passen.

Nein zu gebrauchter Schutzausrüstung

Ob Protektoren oder Helme – diese sollten nie über Second Hand Märkte gekauft werden. Weder bei Kids noch bei Erwachsene. Die Schutzausrüstung könnte nach einem Sturz Risse in der Schale aufweisen oder der Helm verbogen sein. Hier gilt: Die Schutzausrüstung muss nach einem heftigen Sturz sofort ausgetauscht werden. Generell sind Helme spätestens nach acht Jahren auszutauschen, dann erlischt auch die Herstellergarantie.

Das ist Jacke wie Hose

Bei normaler Kleidung, Jacke wie Hose, empfiehlt sich ein Kauf auf Skibasaren. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können hier bei einem guten Angebot zuschlagen. Beachten sollte man allerdings, dass die Funktionsmembran durch häufiges Waschen leidet. Beim Waschen sollte deshalb unbedingt die Anleitung auf dem Etikett beachtet werden und vor jedem Winter sollte die Kleidung neu imprägniert werden.

Mehr interessante Nachrichten, Events und Tipps aus der Welt des Wintersports findest Du bei Dein Winter. Dein Sport.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.