Weiter, immer weiter: Trotz Patzer hält Nagelsmann an Neuer fest 

Gegen Griechenland leistete sich Manuel Neuer erneut einen Patzer. Damit stellt sich immer mehr die berühmte T-Frage. Die AZ erklärt, warum der Bundestrainer immer noch an Manuel Neuer festhält.
Kilian Kreitmair
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Bundestrainer Julian Nagelsmann gibt seinem Schattenkapitän Manuel Neuer Anweisungen.
Bundestrainer Julian Nagelsmann gibt seinem Schattenkapitän Manuel Neuer Anweisungen. © IMAGO/osnapix

München - Dass Manuel Neuer vor großen Turnieren im Mittelpunkt steht, ist für den Torhüter nichts Neues. War es bei Katastrophen-WM in Katar zuletzt die Schulter der Nation, die 82 Millionen Deutsche in Atem hielt. Doch kurz vor der Heim-EM, dem wohl letzten großen Turnier von Neuer, steht der 38-Jährige plötzlich wegen seiner Leistung im Brennglas.

Nach erneutem Patzer: Internationale Presse stellt die T-Frage

Wie schon gegen die Ukraine (0:0) leistete sich Neuer im Borussia Park gegen die Griechen einen Patzer, der zum zwischenzeitlichen 0:1 führte. Der Bayern-Keeper konnte, ähnlich wie im Königsklassen-Halbfinale bei Real Madrid (1:2), einen Schuss aus der zweiten Reihe nicht festhalten, lieferte ungewollt die perfekte Vorlage für Georgios Masouras.

Damit drängt sich die unbequeme T-Frage immer mehr in den Vordergrund. "Manuel Neuer ist in Deutschland unantastbar, aber inwieweit?", schrieb die spanische "Mundo Deportivo". In Großbritannien ging die "Daily Mail" gar einen Schritt weiter: "Fans sehen die Zeit gekommen, dass Manuel Neuer seine internationale Karriere beenden sollte."

Ter Stegen muss Rolle als Nummer zwei akzeptieren: "Ist sehr enttäuschend"

Doch dem schiebt Julian Nagelsmann den Riegel vor. Der Bundestrainer verwies nach dem zähen 2:1-Sieg auf das DFB-Gesetz Nummer eins: Ist Neuer fit, spielt er. „Ich lasse keine Diskussion aufkommen. Intern werden wir den Fehler weder anschauen, noch diskutieren, noch an einer Torwartfrage herumdoktern“, betonte der Coach der Nationalmannschaft.

Und das, obwohl Nagelsmann mit Marc-André ter Stegen durchaus einen starken Ersatzkeeper im Kader hätte, der bereitstände. "Der Trainer hat die Entscheidung getroffen, die akzeptiere ich, auch wenn ich nicht gleicher Meinung bin", erklärte der Torwart des FC Barcelona unter der Woche. "Für mich ist es sehr enttäuschend." Zumal wohl das Nagelsmannsche Leistungsprinzip bei Neuer wohl nicht gilt.

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Nagelmann erkennt keine "Anhäufung von Fehlern" bei Neuer

Dass der Bundestrainer nicht wie Jürgen Klinsmann vor der Heim-WM 2006 den Stammkeeper tauscht, begründet Nagelsmann vor allem damit, dass er bei Neuer keine "Anhäufung von Fehlern" erkenne. Auch würde ein Bankplatz des gebürtigen Gelsenkirchners wohl intern für Unruhe sorgen, was vor einer Heim-EM tödlich sein kann.

Zumal Nagelsmann die Rollen innerhalb der Mannschaft klar verteilte und dem Torwart des FC Bayern schon im März zusicherte, dass sich an seiner Position als Stammkeeper "nichts verändert" habe. Die öffentliche Kritik von ter Stegen scheint also schon alleine deshalb zwecklos.

DFB: Mitspieler stärkten Neuer den Rücken

Zwecklos ist sie auch, weil Nagelmann Neuer nach wie vor auf dem Platz als Dirigent einsetzt. Das Wort des Bayern-Keepers hat in der Mannschaft Gewicht, auch wenn die Kapitänsbinde an den Arm von Ilkay Gündogan gewandert ist. Der Bundestrainer holt seinen Schattenkapitän unterm Spiel regelmäßig zu sich, gibt ihm Anweisungen für seine Vorderleute. Wohl auch deshalb nehmen ihn seine Mitspieler unter Schutz.

"Ich bin unfassbar begeistert, wie gut er ist", betonte Siegtorschütze Pascal Groß. "Das habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt." Maximilian Mittelstädt betonte gar: "Wenn Neuer keine Sicherheit ausstrahlen kann, wer sonst?" Dass sieht auch Nagelsmann so. "Ich nehme keine Selbstzweifel bei ihm wahr. Das ist wichtig", betonte der Bundestrainer, der an Neuer getreu dem Spruch von Oliver Kahn "Weiter, immer weiter" festhält.

Ist trotz der jüngsten Patzer mit der Leistung von Manuel Neuer zufrieden: Pascal Groß.

Nagelsmann streicht Alexander Nübel aus dem EM-Kader 

Doch ganz beim Alten lassen wollte Nagelsmann die Torwartposition dann doch nicht. Während er bei der Kaderbekanntgabe im Mai noch erklärte, vier Keeper mit zur EM zu nehmen, folgte nun die Rolle rückwärts. Alexander Nübel musste seine Koffer packen, wurde aus dem Kader gestrichen. "Es hat erstmal nichts mit der Leistung von Alex zu tun", begründete Nagelsmann seine Entscheidung. Vielmehr veranlasste der ungewisse Einsatz von Leroy Sané den 36-Jährigen zum Umdenken.

Ganz verzichten auf einen vierten Torhüter im Training wollte Nagelsmann aber dann noch nicht. Ab Montag trainiert Nürnbergs Jan Reichert in Herzogenaurach mit dem DFB-Team

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  • Bayernfan69 am 10.06.2024 22:29 Uhr / Bewertung:

    Nagelsmann mag Nübel wohl nicht, gab es da Widerworte von Nübel?
    Das mag unser Nagelsmännchen gar nicht.
    Was soll das ständige Gequatsche von Nagelsmann mit Neuer, mitten im Spiel?
    Den Mann verstehe ich einfach nicht.

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