Sanches, Rebic, Passlack, James: Leihen auf Transfermarkt sind unverantwortlich

Viele Klubs entscheiden sich auf dem Transfermarkt um: Sie verleihen und leihen munter aus, vermeiden oft langfristige Verträge. Mancher Spieler soll wohl seinen Marktwert für einen letztlich späteren Transfer steigern - doch dieser Umgang mit jungen Profis ist fragwürdig. Mindestens.
von  Kommentar von Patrick Mayer
Zum zweiten Mal von Eintracht Frankfurt ausgeliehen: Ante Rebic
Zum zweiten Mal von Eintracht Frankfurt ausgeliehen: Ante Rebic © GES/augenklick

München - Der FC Bayern hat es getan. Auch der BVB. In der Premier League und Primera Division ist es längst Alltag: Heutzutage werden Fußball-Profis ausgeliehen und verliehen, statt fest verpflichtet oder verkauft. Nur keine festen Verträge aushandeln, nur keine Verbindlichkeiten eingehen, so lautet mittlerweile auf dem Transfermarkt die Devise. Offenbar.

Unverantwortliches Geschacher auf Transfermarkt

Doch dieses Geschacher mit Jung-Profis ist fragwürdig. Mindestens. Am Deadline Day erreichte das Szenario seinen Höhepunkt. Auf den Menschen wird dabei wohl nur wenig geschaut. Es geht um Geld, viel Geld. Kuriose Geschichten inklusive: So erlaubt sich Eintracht Frankfurt etwa, den Kroaten Ante Rebic schon zum zweiten Mal in Folge auszuleihen. Vielleicht wäre eine Ablöse zu hoch gewesen.

Rebic aber kam von Florenz nach Frankfurt, musste (oder durfte) aus der Mainmetropole in die Toskana zurück, um wenige Wochen später seine Koffer für die nächste Rückehr nach Frankfurt zu packen. Nimm du ihn, ich hab ihn schon, ist salopp heruntergebrochen längst Common Sense in einer Branche, die sich nicht nur zunehmend von den Fans entfernt, sondern auch den Blick für das Wesentliche zu verlieren droht: die Spieler selbst.

Zum zweiten Mal von Eintracht Frankfurt ausgeliehen: Ante Rebic
Zum zweiten Mal von Eintracht Frankfurt ausgeliehen: Ante Rebic © GES/augenklick
Zum zweiten Mal von Eintracht Frankfurt ausgeliehen: Ante Rebic. Credit: GES/Augenklick

Auch der FC Bayern ist nicht unbeteiligt. So geht es für 35-Millionen-Mann Renato Sanches ins walisische Schwanensee, zu Englisch Swansea. 8,5 Millionen Euro lässt sich der Premier-League-Klub Swansea City dieses Arrangement kosten, für ein Jahr wohl gemerkt. Irre, denkt da der neutrale Beobachter. Die Bayern aber lassen den vermeintlichen Jung-Star nicht ganz aus seinem Vertrag.

Der Europameister soll die Chance bekommen, sich für eine darauffolgende Saison zu empfehlen. Oder geht es auch bei dieser Personalie um eine künftig womöglich höhere Ablöse? Wir wissen es nicht. Das muss die Zukunft zeigen. Der Trend auf dem Transfermarkt hin zu mehr Unverbindlichkeit ist in jedem Fall bedenklich.

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