Bilder: Das sind die Sommer-Transfers des FC Bayern München
München - Nur ein Titel, die Deutsche Meisterschaft, das war den Bayern in der letzten Saison zu wenig. Die Rufe nach hochkarätigen Transfers wurden lauter – Präsident Uli Hoeneß sprach davon, "Granaten" zu verpflichten. Und diese "Granaten" haben die Münchner mittlerweile auch geholt – zumindest teilweise.
Was die Ausgaben betrifft, liegen die Bayern im aktuellen Transferfenster weltweit gesehen auf dem neunten Platz. Knapp über 100 Millionen Euro zahlte der deutsche Rekordmeister für neue Spieler – Spitzenreiter ist Manchester City (knapp 245 Mio. €). Danach folgen Paris Saint-Germain (238 Mio. €), der AC Mailand (knapp 195 Mio. €) und der FC Barcelona (knapp 193 Mio. €). (Stand: 31.08.)
Auf der anderen Seite, bei den Transfereinnahmen, sieht es da nicht ganz so rosig aus. Durch den Verkauf von Spielern flossen lediglich knapp über 24 Millionen Euro in die Kassen der Münchner. Macht einen Transfersaldo von 79,45 Millionen Euro – minus, versteht sich.
Die Zugänge
Die Bayern-Bosse waren auf dem Transfermarkt äußert vielseitig unterwegs: Neben internationalen Stars haben sie auch junge deutsche Spieler mit reichlich Potential verpflichtet. Den Anfang machte der Doppelschlag von Sebastian Rudy und Niklas Süle – beide Spieler kamen aus Hoffenheim. Während Rudy ablösefrei zu haben war, legten die Bayern für Innenverteidiger Süle satte 20 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch. Daneben machte der Rekordmeister im Juni den Wechsel von U21-Europameister Serge Gnabry offiziell. Doch kaum in München angekommen, ist der 21-Jährige schon wieder weg. Der Offensivspieler wird für ein Jahr zur TSG Hoffenheim ausgeliehen – auf eigenen Wunsch des Spielers, denn Gnabry möchte mehr Spielpraxis und Einsatzminuten sammeln. Angesichts der massiven Konkurrenz im Bayern-Mittelfeld wäre es für Gnabry in seiner Debütsaison bei Bayern ohnehin schwer geworden.
Doch auch zwei richtige internationale Knaller sind bei den Bayern-Zugängen dabei: Für eine Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro lockten die Bayern Corentin Tolisso von Olympique Lyon an die Isar. Damit löst der 22-Jährige den bisherigen Münchner Rekordeinkauf Javi Martínez ab. Tolisso ist vielseitig einsetzbar – kann sowohl im defensiven oder zentralen als auch im offensiven Mittelfeld spielen. Am vergangenen Dienstag machte der FC Bayern dann den bisherigen Königstransfer klar: James Rodríguez wird von Real Madrid ausgeliehen – zunächst ist er für zwei Jahre in München. Die Leihgebühr beträgt 10 Millionen Euro – die anschließende Kaufoption beläuft sich Berichten zufolge auf etwa 35 Millionen Euro.
Daneben zogen die Münchner die Kaufoption für den bisher ausgeliehenen Kingsley Coman – die Ablöse für den 21-Jährigen beträgt 21 Millionen Euro. Auch die Jugend wird nicht vernachlässigt. So wurden Marco Friedl, Felix Götze und Christian Früchtl von der U19 mit Profiverträgen ausgestattet.
Die Abgänge
Zum Ende der Saison beendeten drei Bayern-Spieler ihre aktive Karriere. Kapitän Philipp Lahm und Mittelfeld-Maestro Xabi Alonso haben ihre Fußballschuhe mit 33, bzw. 35 Jahren an den Nagel gehängt. Auch der 36 Jahre alte dritte Torhüter, Tom Starke, machte nach der abgelaufenen Saison Schluss. Wegen der angespannten Personalsituation im Tor hilft Starke in der Vorbereitung allerdings noch aus – ein Pflichtspiel wird er jedoch nicht mehr bestreiten. Holger Badstuber war lange Zeit vereinslos, mehrere Vereine aus der englischen Premier League waren an einer Verpflichtung interessiert. Am Ende machte jedoch ein Bundesliga-Klub das Rennen – Badstuber wechselte zum VfB Stuttgart.
Neben der schon angesprochenen Leihe von Serge Gnabry, wurde auch Douglas Costa ausgeliehen. Nach zwei Jahren in München spielt der Brasilianer in der kommenden Saison bei Juventus Turin, die Leihgebühr beträgt 6 Millionen Euro. Nach einem Jahr sind dann 40 Millionen Euro Ablöse fällig. Für die Bayern-Bosse beileibe kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass sie Costa damals für 30 Millionen Euro aus Donezk geholt haben. Kurz vor dem Ende der Transferperiode meldeten die Bayern dann nochmals Vollzug: Die Münchner leihen ihr Sorgenkind Renato Sanches aus. Der Portugiese geht vorerst für ein Jahr zu Swansea City in die Premier League – der Klub zahlt eine Leihgebühr von 8,5 Millionen Euro.
Wirklich feste Verkäufe gab es bei den Bayern bisher nur zwei. Mittelfeld-Talent Gianluca Gaudino schlägt seine Zelte künftig in Italien auf – Chievo Verona sicherte sich für 50.000 Euro die Dienste des 20-Jährigen. Ebenfalls in Italien wird Innenverteidiger Medhi Benatia in der kommenden Saison spielen. Der italienische Meister zahlte für den 30-Jährigen 17 Millionen Euro Ablöse an die Bayern. Schon zuvor war Benatia an die "Alte Dame" ausgeliehen, jetzt haben die Italiener die Kaufoption gezogen.
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