Positive Signale: Es sieht gut aus bei Neuer und Boateng - Bayern-Stars melden sich pünktlich zur WM 2018 in Russland zurück

Bayerns Boateng wird wohl fit für den Beginn der WM. Trotzdem bleiben Löw in der Defensive noch ein paar Fragezeichen. Nationalspiele
von  Maximilian Koch
Kommen der WM in Russland immer näher: Bayern Innenverteidiger Jérôme Boateng und Keeper Manuel Neuer
Kommen der WM in Russland immer näher: Bayern Innenverteidiger Jérôme Boateng und Keeper Manuel Neuer © Eibner/imago

Bayerns Boateng wird wohl fit für den Beginn der WM. Trotzdem bleiben Löw in der Defensive noch ein paar Fragezeichen.

Nationalspieler Jérôme Boateng nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, dann lachte er. Der Spruch von Kollege Leroy Sané hatte ihm offenbar gefallen. Entspannt schlenderte der Abwehrstar des FC Bayern Richtung Ersatzbank, ehe er sich nach einem Plausch mit Thomas Müller ins Fitnesszelt verabschiedete. Boateng wusste: Heute ist ein guter Tag für mich.

Nach Adduktorenverletzung gegen Madrid: Boateng auf dem Weg nach Russland

Und für Joachim Löw. Denn erstmals nach der schweren Adduktorenverletzung, die sich Boateng gegen Real Madrid zugezogen hatte, konnte der Weltmeister wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Boateng war bei einer Passübung im Kreise der Kollegen dabei, zuvor hatte er bereits Steigerungsläufe absolviert. Eine der größten Sorgen des Bundestrainers, ohne Boateng nach Russland reisen zu müssen, wird damit immer kleiner. Er sei "sehr zuversichtlich", dass es mit einem fitten Boateng klappen könnte bis zur WM, sagte Löw-Assistent Thomas Schneider. Am 17. Juni bestreitet Deutschland das erste Turnierspiel gegen Mexiko.

Wahrscheinlich wird dann die bayerische WM-Abwehr auf dem Platz stehen. Joshua Kimmich ist auf der rechten Seite gesetzt, Mats Hummels hat seine körperliche Schwächephase mittlerweile überwunden. Es fühle sich bei ihm nun wieder mehr nach dem an, "was ich von mir erhoffe und erwarte", sagte der 29-Jährige.

Beim WM-Triumph in Brasilien hatte Löw teilweise mit vier Innenverteidigern spielen lassen, neben Boateng und Hummels standen auch Per Mertesacker und Benedikt Höwedes auf dem Platz. Der Verbund der schweren Männer wurde liebevoll "Ochsenkarren" genannt. Ganz so ochsig wird es diesmal nicht: Auf der linken Seite verteidigt mit dem Kölner Jonas Hector ein Spieler, der mit 75 Kilogramm Körpergewicht kaum als Koloss durchgeht. Ebensowenig Kimmich.

Neuer überzeugt Bierhoff und Löw

Im Tor wird Bundestrainer Löw seine erste Wahl präsentieren können: Manuel Neuer. "Er kommt nicht in die Spur, er ist in der Spur", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Donnerstag. "Man hat es im Spiel gegen die U20 gesehen: Da ist keine Blockade, kein Nachdenken. Er ist voll da." Beim zweiten internen Test am Mittwoch hütete Neuer über 70 Minuten das Tor der Junioren, zeigte einige Paraden. Nur von Thomas Müller und Julian Draxler wurde Neuer bei der 0:2-Niederlage überwunden.

Wie Bierhoff verriet, ist die Entscheidung schon vor dem Test am Samstag gegen Österreich gefallen: Neuer reist mit zur WM, er geht als Nummer eins ins Turnier. "Der Bundestrainer hat das ja schon gesagt. Daraus ergibt sich, dass Marc-André ter Stegen die Nummer zwei ist."

Sonst gibt es aber noch ein paar Fragezeichen in der Defensive. Löw muss zwischen Bernd Leno und Kevin Trapp als Torhüter Nummer drei wählen. Auf der linken Seite dürfte Marvin Plattenhardt als Hector-Vertreter gute Chancen haben, genauso Bayerns "Ochse" Niklas Süle und Chelseas Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung. Und für Matthias Ginter spricht, dass er sowohl rechts als auch innen verteidigen kann. Viel deutet darauf hin, dass Leverkusens Jonathan Tah durchs Raster fällt. Er wäre ein denkbarer Boateng-Ersatz gewesen. Aber der Bayern-Star sendet spätestens seit Donnerstag sehr positive Signale aus Südtirol. "Getting closer", twitterte Boateng. Sein Comeback rückt näher. Maximilian Koch

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