Platini kämpft weiter um FIFA-Kandidatur
Verrückte Welt: Unmittelbar vor seiner Suspendierung für 90 Tage hat Michel Platini seine Kandidatur als FIFA-Präsident eingereicht. Man wolle seiner Reputation schaden, sagt der UEFA-Boss.
Nyon - UEFA-Präsident Michel Platini kämpft um seine Kandidatur als Chef des Fußball-Weltverbands. Er habe am Donnerstagmorgen die nötigen Unterstützerstimmen für eine Bewerbung eingereicht, teilte der Franzose in einem schriftlichen Statement mit - vor der Entscheidung der FIFA-Ethikkommission.
Diese hat Platini vorläufig für 90 Tage suspendiert. "Dieses absichtliche Leck, das hinterhältig und unakzeptabel ist, ist ein Versuch meiner Reputation zu schaden", kommentierte Platini zuvor in einer Mitteilung.
Er hatte für Dienste zwischen Januar 1999 und Juni 2002 erst knapp neun Jahre später vom ebenfalls vorläufig aus dem Verkehr gezogenen FIFA-Präsident Joseph S. Blatter zwei Millionen Schweizer Franken erhalten.
2011 unterstützten die UEFA-Verbände unter der Führung von Platini den Schweizer im Wahlkampf gegen den Katarer Mohamed bin Hammam. Platini wurde von der Schweizer Bundesanwaltschaft als Auskunftsperson vernommen.
Mit der Sanktion durch die FIFA-Ethikkommission ist der 60-Jährige noch nicht automatisch aus dem Rennen als Nachfolger von Blatter, der ebenfalls für 90 Tage suspendiert wurde.
Allerdings muss Platini eine Prüfung durch die Wahlkommission überstehen.
Die schriftliche Unterstützung von mindestens fünf FIFA-Mitgliedsländern muss bis zum 26. Oktober, vier Monate vor dem Wahlkongress, eingereicht werden.