FIFA-Beben: Blatter und Platini sind erstmal raus
Zürich - FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (Schweiz) ist von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes für vorläufig 90 Tage suspendiert worden.
Das gab die rechtsprechende Kammer des Gremiums am Donnerstag bekannt. Auch FIFA-Vizepräsident Michel Platini (Frankreich), in Personalunion Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA), darf zunächst 90 Tage keine Funktionen im Fußball ausüben.
Auch der bereits von der FIFA suspendierte Generalsekretär Jerome Valcke wurde für 90 Tage aus dem Verkehr gezogen. Der ehemalige südkoreanische FIFA-Vize-Präsident Chung Mong-Joon wurde für sechs Jahre suspendiert.
Lesen Sie hier: Wie geht's mit Blatter weiter?
Die Kammer begründete ihre Entscheidung mit dem Verdacht auf Verstöße des 79-jährigen Blatter gegen den FIFA-Ethikcode.
Bereits Ende September hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Blatter, der seit 1998 an der FIFA-Spitze gestanden hatte, eingeleitet.
Den FIFA-Statuten gemäß übernimmt FIFA-Vizepräsident Issa Hayatou (Kamerun) interimsweise Blatters Amtsgeschäfte. Auch Platini muss seinen Posten als UEFA-Boss vorerst ruhen lassen.
Rechtskräftig machte die Sperre das Urteil des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert. Der Vorsitzende der rechtsprechenden Kammer der Fifa-Ethikkommision gab damit dem kürzlich gestellten Antrag der ermittelnden Kammer statt.
Es handelt sich zwar nur um eine vorläufige Suspendierung, aber für den FIFA-Allmächtigen Blatter hat das weitreichende Folgen.
Er muss sein Büro im FIFA-Hauptquartier räumen, er erhält Stadionverbot für alle offiziellen Fußballspiele, er darf sich nicht mehr in seiner Funktion als Präsident öffentlich äußern.
- Themen:
- Bundesanwaltschaft
- FIFA
- Michel Platini
- UEFA