Nations League: Das Maß ist voll!

AZ-Sportredakteur Maximilian Koch über den Sinn und Unsinn der neugeschaffenen Nations League des europäischen Fußballverbands Uefa.
2014 stimmte die DFB-Spitze noch gegen die Einführung der Nations League – vier Jahre später feiern Grindel, Löw und Bierhoff das neue Turnier als wichtigen Test gegen "große Fußballnationen". Zum Teil ist das ja nachvollziehbar, schließlich versprechen die Partien gegen die Niederlande und Frankreich mehr Spannung als die sonstigen Länderspiel-Langweiler. Und klar: Wer 2024 die EM ausrichten will, darf es sich mit der Uefa nicht verscherzen. So funktioniert das Spiel auf den Funktionärs-Ebenen dieser Welt nun mal. Leider.
Am meisten leidet der Fußball
Sinn und Unsinn dieses zusätzlichen Wettbewerbs sollten trotzdem weiter diskutiert werden. Es liegt auf der Hand, dass sich die Uefa von dem Turnier vor allem eines verspricht: (noch) höhere Einnahmen. Zwei Milliarden Euro sind es dem Vernehmen nach aus der Zentralvermarktung. Das Rad wird einfach immer weiter gedreht, ein weiteres Event geschaffen. Darunter leiden die Nationalspieler, die künftig in den Jahren zwischen Welt- und Europameisterschaften weniger Ruhe in der Sommerpause bekommen – und stattdessen in der Endrunde um den Nations-League-Titel kämpfen.
Am meisten leidet darunter aber der Fußball, der durch die ständige Aufblähung des Spielkalenders an Attraktivität verliert. Es braucht keine weiteren Wettbewerbe. Das Maß ist voll!