Mut zur Lücke: Die Varianten mit DFB-Stürmer Füllkrug

Das Füllkrug-Märchen: Der Werder-Stürmer gibt mit 29 sein Debüt in der Nationalelf und erzielt gleich den Siegtreffer gegen den Oman. Wie wird Bundestrainer Hansi Flick den Angreifer einsetzen?
Patrick Strasser |
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Erster Auftritt, erstes Tor: Niclas Füllkrug, mit 29 Jahren ältester DFB-Debütant, erzielt den 1:0-Siegtreffer gegen den Oman.
Erster Auftritt, erstes Tor: Niclas Füllkrug, mit 29 Jahren ältester DFB-Debütant, erzielt den 1:0-Siegtreffer gegen den Oman. © Christian Charisius/dpa

Singen ist nicht die Sache des Knipsers. Wie schnell ist doch bei einer Gesangseinlage vor versammelter Mannschaft der gute Ruf dahin, den man sich eben erst erarbeitet hat. "

Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist", meinte der Mönchengladbacher Jonas Hofmann über Länderspiel-Debütant Niclas Füllkrug. Und so hielt der Matchwinner des ansonsten öden 1:0 im WM-Test gegen den Oman lediglich eine kurze Rede als ihm nach Mitternacht im Mannschaftshotel in Maskat die obligatorische Medaille des Verbandes für Neulinge überreicht wurde.

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Der älteste DFB-Debütant seit zwei Jahrzehnten

Füllkrug, aus offensichtlichen, dentistischen Gründen mit dem Spitznamen "Lücke" ausgestattet, hatte bei seiner DFB-Premiere nach der Einwechslung zur Pause als Mittelstürmer überzeugt und das 1:0 erzielt. Der mit 29 Jahren älteste DFB-Debütant seit zwei Jahrzehnten ist kein Mann großer Worte und betonte: "Ich bleibe bodenständig und demütig. Ich bin froh, dass ich hier bin."

Kommt Füllkrug von der Bank?

Der Werder-Torjäger lässt Tore sprechen und bringt damit - im positiven Sinne - die Pläne von Bundestrainer Hansi Flick durcheinander. Was tun mit einem Matchwinner, der das Siegtor total abgezockt erzielte? Gemäß der Hierarchie beim DFB-Auftaktspiel der WM kommenden Mittwoch gegen Japan ab auf die Bank, um als Joker reinkommen zu können?

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"Er wird wichtig sein für uns"

"Er hat gezeigt", so Flick, "dass er bereit ist für die WM." Auch als Startelf-Spieler? "Vorstellbar", antwortete der Bundestrainer und freute sich, dass man "seine Präsenz gespürt" habe. An Aktionen wie dem 1:0 würden "Stürmer gemessen werden". Für Kapitän Manuel Neuer hat "er einfach das Gefühl im Zentrum. Er wird wichtig sein für uns". In welcher Rolle auch immer. Zwei Optionen fürs Spiel hat Flick mit der Entdeckung des echten Mittelstürmers Füllkrug nun.

Option 1: die Choupo-Variante

Ähnlich wie bei Bayern mit dem klaren Neuner Eric Maxim Choupo-Moting könnte Füllkrug der Zielspieler in Flicks 4-2-3-1-System werden. Mit der Rückkehr des Kameruners Choupo-Moting feierten die Münchner bis zur Unterbrechung durch die WM zehn Siege am Stück. Flick meinte geheimnisvoll: "Bis zum Japan-Spiel haben wir noch ein paar Tage Zeit, um in Ruhe zu entscheiden. Ich will da nicht zu viel verraten."

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Riecht nach einer dicken Einsatzchance für "Lücke", den Rekordnationalspieler Lothat Matthäus als "Straßenfußballer, der weiß, wo das Tor steht" bezeichnete. Aber wen könnte Füllkrug wegzaubern, falls sein Tore-Märchen als Spätberufener weitergeht? Die Verletzungen von Timo Werner und Lukas Nmecha haben den Debütanten hochgespült in der Angreifer-Hierarchie, doch einen Kai Havertz oder Serge Gnabry (gegen den Oman geschont) zu verdrängen, wird schwierig.

Option 2: die Jokerrolle

Danach sieht es eher aus. Gegen Japan könnten die vier Offensiven Havertz (als nicht ganz so echter Neuner) sowie über Rechtsaußen Gnabry, über Linksaußen als verkappter Zehner Leroy Sané plus Jamal Musiala heißen. Der 19-Jährige könnte die flexible Aufgabe von Thomas Müller übernehmen, dem zumindest zu Beginn der WM die Bank droht.

"Füllkrug ist da, wenn man ihn braucht", meinte Matthäus, was eher für die Option als Joker spricht. "Lücke", mit Bremen erst letzten Sommer aus der 2. Liga wieder aufgestiegen, ist mehr als ein Lückenfüller. Aber der gebürtige Niedersachse weiß auch, dass nun der Druck steigt - auf die Mannschaft und ihn persönlich: "Jetzt geht es um alles. Jedes Spiel diese Leistung zu bestätigen, ist auch nicht einfach."

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