Löw: Titelgewinn führt über Frankreich
Évian-les Bains - Für Bundestrainer Joachim Löw führt der Weg zum Titelgewinn bei der Fußball-EM über das Team des Turniergastgebers. "Frankreich ist für mich einer der klaren Favoriten auf den Titelgewinn", sagt Löw im Interview der Deutschen Presse-Agentur drei Tage vor dem EM-Start.
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"Als Heimmannschaft haben die Franzosen einen großen Druck", meint der Bundestrainer. Löw hat diese Erfahrung als Assistent von Jürgen Klinsmann bei der Heim-Weltmeisterschaft vor zehn Jahren gemacht. "Es wird vielleicht das eintreten, was wir bei der WM 2006 in Deutschland erlebt haben. Dass nach dem ersten Spiel eine Euphorie und Energie entsteht, die die Mannschaft durch das Turnier tragen kann", sagt Löw.
"Frankreich hat fußballerisch eine sehr gute Mannschaft, mit guten Außen, einem starken Mittelfeld. Frankreich hat eine sehr ausgewogene Mannschaft", urteilt Löw. Er erinnert an das WM-Viertelfinale 2014, das die DFB-Auswahl mit 1:0 gewinnen konnte. Löw sagt: "Es war ein knappes Spiel, das wir durch ein Standardtor gewonnen haben. Frankreich war ein gleichwertiger Gegner und hat sich in den vergangenen zwei Jahren noch einmal entwickelt."
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Zum erweiterten Favoritenkreis neben Weltmeister Deutschland und Gastgeber Frankreich zählt Löw mehrere Nationen. "Die Spanier sind nach wie vor auf dem allerhöchsten Niveau, auch wenn sie 2014 bei der WM als Titelverteidiger früh ausgeschieden sind." Das hohe Niveau des spanischen Fußballs zeige sich auch an den Erfolgen der Clubteams. Real Madrid gewann im Finale gegen Atlético Madrid die Champions League, der FC Sevilla wurde Europa-League-Sieger.
Belgien zählt Löw ebenfalls zu den Titelanwärtern. "Auch Italien ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Und England ist viel stärker als bei den vergangenen Turnieren", fügt der Bundestrainer hinzu.