Löw gibt sich kämpferisch: "Haben kein Italien-Trauma"

Joachim Löw blickt auf den EM-Kracher gegen Italien nicht mit Angst, sondern mit Zuversicht und Vorfreude. Für den ersten Sieg bei einem Turnier muss der Weltmeistercoach noch tüfteln. Kapitän Schweinsteiger bleibt Reservist, ein Juve-Insider ist ganz wichtig.
az/dpa |
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Ist bereit für das Spiel gegen Italien: Bundestrainer Jogi Löw.
dpa Ist bereit für das Spiel gegen Italien: Bundestrainer Jogi Löw.

Évian-les-Bains - Joachim Löw möchte mit aller Macht die Premiere gegen Italien erzwingen. Der Bundestrainer wischte die deprimierende deutsche Turnierbilanz ohne Sieg gegen den Angstgegner vor dem EM-Viertelfinale kämpferisch beiseite. "Wir haben kein Italien-Trauma. Die Vergangenheit ist kalter Kaffee", sagte der Chefcoach des Fußball-Weltmeisters am Dienstag in Évian-les-Bains.

Lesen Sie hier: Angstgegner Italien - Löw hat keine schlaflosen Nächte

Löw blickt dem Länderspiel-Klassiker am Samstag (21.00 Uhr) in Bordeaux mit einem "guten Gefühl" entgegen. "Das Spiel wird sehr eng sein", sagte der 56 Jahre alte DFB-Chefcoach voraus. "Wir müssen ein bisschen tüfteln im Trainerteam", erklärte Löw zur Suche nach dem Matchplan, um erstmals bei einer EM- oder WM-Endrunde Italien zu schlagen. Nach dem überlegenen 3:0 im Achtelfinale gegen die Slowakei sei es allerdings falsch, "in absolute Euphorie zu verfallen", mahnte Löw energisch. "Bescheidenheit und Demut ist das Gebot der Stunde."

Boateng-Einsatz nicht gefährdet

Die aktuelle italienische Mannschaft sei besser als jene der Turnierjahre 2008, 2010 und auch 2012, als Deutschland im Halbfinale in Warschau gegen den viermaligen Weltmeister ausschied. Dieses 1:2 sei auch für ihn persönlich "eine gute Lehre" gewesen, gestand Löw. Unter Trainer Antonio Conte habe das italienische Team gelernt, nicht mehr nur auf seine Defensive zu bauen. "Er hat erkannt, dass man mit Catenaccio allein kein Turnier gewinnt", sagte Löw anerkennend.

Die 23 deutschen Spieler durften am trainingsfreien Dienstag noch einmal durchpusten und regenerieren. Einige angeschlagene Spieler müssen behandelt werden. Löw nannte namentlich Jérôme Boateng (Wade), Sami Khedira (Adduktoren) sowie Mats Hummels und Julian Draxler, die gegen die Slowaken Prellungen erlitten hatten. "Das wird kein Problem sein", erklärte Löw im Hinblick auf Boateng. Der Innenverteidiger war beim 3:0-Sieg des Weltmeisters im Achtelfinale gegen die Slowakei wegen Problemen mit der Wadenmuskulatur wie schon zuvor im Gruppenfinale gegen Nordirland ausgewechselt worden. "Es war gut, ihn rechtzeitig raus zu nehmen", sagte Löw. Das sei aber eine "reine Vorsichtsmaßnahme" gewesen.

Lesen Sie hier: Dienstag trainingsfrei - "Akkus noch einmal aufladen"

Die medizinische Abteilung arbeite im DFB-Basisquartier am Genfer See auch am freien Tag für die Spieler "rund um die Uhr", berichtete Löw. Eine Gefahr für ein Mitwirken am Samstag in Bordeaux gegen Italien sieht der Bundestrainer bei den "kleineren Blessuren" aber nicht. Löw hob den Stellenwert der medizinischen Abteilung der Nationalmannschaft hervor, die den 27 Jahren alten Boateng bis zur Partie gegen die Slowakei wieder fit bekommen hatte. "Das ist ein sehr eingespieltes Team", betonte der Bundestrainer und attestierte den Experten "volles Vertrauen". "Sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen, dass Jérôme gegen die Slowakei gespielt hätte."

Khedira übernimmt wichtige Rolle

Italien-Insider Khedira, der bei Juventus Turin spielt, kommt eine Schlüsselrolle beim Spiel und auch während der Vorbereitung zu. "Er wird immer dynamischer", lobte Löw den Mittelfeldspieler. "Er wird mir auch Informationen geben können, die ich nicht habe."

Bastian Schweinsteiger wird dagegen ein Helfer von der Ersatzbank bleiben. Der Kapitän akzeptiere, dass er momentan nicht von Anfang an spiele, berichtete Löw. Personelle Umstellungen in der Startformationen schloss er dennoch nicht aus: "Die Wunschelf gibt es nicht!"

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