Löw gegen Klinsmann: Showdown um den Gruppensieg

Heute will Deutschland gegen die USA den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Das Trainer-Duell, die Ausgangslage, die Aufstellung, Betrugsvorwürfe – die AZ macht Sie fit für den Jogi-Klinsi-Knaller
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Singen zusammen die Nationalhymmne vor dem Achtelfinale 2006 gegen Schweden: Der damalige Nationaltrainer Jürgen Klinsmann (l.) und sein Co-Trainer Jogi Löw.
GES/Augenklick Singen zusammen die Nationalhymmne vor dem Achtelfinale 2006 gegen Schweden: Der damalige Nationaltrainer Jürgen Klinsmann (l.) und sein Co-Trainer Jogi Löw.

RECIFE - Ein Freundschaftsspiel, das keins sein darf. Das letzte WM-Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die USA (18 Uhr, live im ZDF) ist eins mit Zwickmühlen-Faktor: Besiegt das DFB-Team die Kumpels aus den USA, fliegen diese womöglich raus. Spielt man Remis, kommen beide weiter – aber dann ist die ganze Welt sauer.

Dabei ist doch alles so herrlich kitschig. Da wäre auf der einen Seite: Jürgen Klinsmann, der Ex-Bundestrainer, der Strahlemann, Freund so vieler Deutscher, dazu Berti Vogts als Berater, noch ein Ex-Bundestrainer, und eine Handvoll hier ausgebildeter Spieler, die teilweise DFB-Vergangenheit haben.

Auf der anderen Seite: Joachim Löw, Klinsmanns ehemaliger Co-Trainer und Einflüsterer, und eine Mannschaft, deren Ursprung in der Zeit mit Klinsmann (2004 - 2006) lag. „Da stehen dein Stab, den du aufgebaut hast, und Spieler gegenüber, die du kennst und denen du auch die Daumen drückst, dass sie Weltmeister werden“, sagt Klinsmann, der, natürlich, „beide Hymnen mitsingen“ will, der davon ausgeht, dass sich „beide Mannschaften alles abverlangen und ins Achtelfinale kommen“ werden.

Wunschergebnis: 2:2. Oder 3:3. Ein Fußballfest mit Happyend, jedenfalls, bestenfalls. Klinsmann kündigt aber auch an: „Wir werden es der deutschen Mannschaft unglaublich schwer machen.“ Come on, USA! Pack mas, DFB!

Die AZ hat die letzten Fakten zum Spiel.

Das Trainer-Duell: Sie haben sich gemieden zuletzt, Kontaktsperre auferlegt. Nach dem Spiel will Klinsmann Löw jedoch „umarmen“, wie er sagte. Beim DFB sind sie dem 2006er-Projektmanager immer noch dankbar. „Jürgen hat viele Spuren hinterlassen“, sagt Präsident Wolfgang Niersbach. Scheidet Klinsmann aus, will er weiter machen, was bei Löw nicht sicher ist. „Wir wollen bald, nach Möglichkeit bis zur WM 2018 in Russland, unter den besten acht bis zehn Teams der Welt sein“, sagt Klinsmann.

Die Ausgangslage: Sollte Deutschland hoch verlieren und im Parallelspiel Portugal (acht Tore Rückstand) oder Ghana (fünf Tore Rückstand) hoch gewinnen, würde die DFB-Auswahl ausscheiden. Nur ein Remis sichert beiden auf jeden Fall das Weiterkommen, sonst muss gezittert werden. Praktisch wäre für beide ein Remis bei Portugal gegen Ghana. Wird Deutschland Gruppensieger, träfe man im Achtelfinale Stand jetzt auf Algerien, Frankreich könnte im Viertelfinale Gegner sein, Brasilien im Halbfinale. Als Gruppenzweiter wäre Belgien - Argentinien - Niederlande ein mögliches Szenario.

Die Betrugsvorwürfe: Auf Remis spielen will niemand, ein zweites Gijon wird es nicht geben. „Da wird nix komisch laufen“, sagt Klinsmann. Portugals Verbandpräsident Humberto Coelho verlässt sich drauf: „Ich bin mir sicher, dass es keine Absprachen geben wird.“

Die Aufstellung: Dreht sich vor allem um Philipp Lahm und dessen Rolle. Der Kapitän bleibt aber im Mittelfeld – was Michael Ballack falsch findet. „In der Viererkette wäre er viel wertvoller“, schreibt der Ex-Kapitän im „Express“ und behauptet, Lahm würde „einem anderen Weltklassemann“, Bastian Schweinsteiger, „den Platz wegnehmen“. Nicht uneigennützig, wie Ballack findet: „Er ist jetzt dreißig Jahre alt, er weiß natürlich, dass es in den nächsten Jahren immer schwieriger wird, auf der laufintensiven Außenverteidigerposition zu bestehen.“ Ballacks Meinung nach müsse Lahm links spielen, „dann hätten wir auch eine Defensive von WM-Format“. Doch über Lahm wird bei Löw nicht diskutiert. Höchstens über Jérôme Boateng (Hüftprellung). „Wir haben unterschiedliche Lösungen, müssen nicht unbedingt mit der gleichen Aufstellung spielen“, sagt Löw.

 

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