Last-Minute-Gegentreffer verhindert Traum-Start der DFB-Elf in der Nations League

Deutschland sieht in der Nations League gegen Spanien schon wie der sichere Sieger aus, doch dann gelingt den Iberern in der Nachspielzeit doch noch der 1:1-Ausgleich. Sané mit starkem Comeback.
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Timo Werner trifft zum 1:0 für Deutschland , am Ende soll es aber nicht zum Sieg reichen.
Timo Werner trifft zum 1:0 für Deutschland , am Ende soll es aber nicht zum Sieg reichen. © imago images / Eibner

Stuttgart - Insgesamt 95 Minuten sah es gut aus, nach einem ansprechenden Auftakt der deutschen Nationalelf ins Länderspiel-Jahr 2020 – und das im September. Gegen Spanien führte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw vor leeren Rängen in Stuttgart mit 1:0. An alter Wirkungsstätte traf Ex-VfB-Profi Timo Werner nach feiner Drehung und gutem Abschluss sowie auf Pass von Neuling Robin Gosens zum Sieg (52.). Doch dann kam Gaya und traf in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich. Nichts war es mit dem ersten Erfolg in der Nations League überhaupt für die deutsche Mannschaft. Und wieder gelang den Deutschen kein Pflichtsieg gegen Spanien, 1988 hatte Rudi Völler im Gruppenspiel von München bei der EM 1988 beim letzten Sieg beide Tore beim 2:0 erzielt. "Es ist sehr ärgerlich, dass wir in der Nachspielzeit das Tor kassieren", sagte Werner.

Längste Länderspielpause seit 70 Jahren

Nach der längsten Länderspielpause (wegen der Corona-Pandemie) für den DFB seit 70 Jahren, vor 289 Tagen hatte es ein 6:1 gegen Nordirland in der EM-Qualifikation gegeben, zeigte die neu zusammengestellte DFB-Elf eine bemerkenswerte Frühform gegen die Spanier, die seit elf Länderspielen ungeschlagen waren. Am Sonntag geht es in Basel gegen die Schweiz.

Löw fehlten mit den geschonten Champions-League-Siegern aus München (Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry) sowie den Halbfinalisten von Leipzig (Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann) sechs Stammspieler. Das ewige Löw’sche Personal-Puzzle musste er diesmal mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad spielen.

Löw baute im Spiel eins seit Mitte November 2019 auf eine Dreierkette: Mit Rückkehrer Niklas Süle zentral, Emre Can rechts und Antonio Rüdiger links. Außen im Mittelfeld Thilo Kehrer rechts und Debütant Robin Gosens von Atalanta Bergamo, im Zentrum viel Erfahrung mit Ilkay Gündogan und Toni Kroos. Vorne rochierten im 3-4-3-System Julian Draxler, Timo Werner und Leroy Sané. Der 45-Millionen-Euro-Neuzugang der Bayern machte sein erstes Pflichtspiel von Beginn an seit seinem Kreuzbandriss im August 2019. Matthias Ginter und Kai Havertz mussten zunächst zuschauen.

Robin Gosens von Atalanta Bergamo gibt gegen Spanien sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft.
Robin Gosens von Atalanta Bergamo gibt gegen Spanien sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. © imago images / Pressefoto Baumann

Gute Leistung von Leroy Sané

"Schade, dass so ein Spiel vor leeren Rängen stattfindet", meinte Löw vor Anpfiff und gestand, dass die Vorbereitung seit dem Wiedersehen am Montag etwas anders ablief: "Die letzten Tage haben wir weniger trainiert, sondern mehr Videos geschaut." Schien gefruchtet zu haben. Auch seine Forderung ("Ich möchte Präsenz und Aggressivität auf dem Platz sehen") setzten die Nationalspieler, vor allem ab Beginn der zweiten Halbzeit um.

In der ersten Halbzeit tastete man sich ab, versuchte Form und Rhythmus zu finden, ungenaues Passspiel, Abstimmungsprobleme hier und da, wenige echte Chancen. 0:0 zur Pause. Löw wusste: "Wenn man Spanien lässt, läuft man ihnen nur hinterher." Also attackierten sie, Sané zeigte einen Klasse-Schuss mit links (18.) – gehalten. Bei den Spaniern sorgte Rodrigo für die gefährlichsten Szenen Nach der Pause hatte die DFB-Elf mehr Zug zum Tor, daraus resultierte das fein herausgespielte Tor von Werner, der später auf Pass von Sané noch eine gute Chance hatte. Leider war es aber nicht der erhoffte Sieg, schließlich kam noch Gaya.

Der Kontrast rund um das erste Geisterspiel der deutschen Länderspielgeschichte außerhalb und in der Stuttgarter Arena war bemerkenswert: Während der DFB in einer der Kurven ein Plakat mit "In guten wie in schwierigen Zeiten – wir bleiben..." gefolgt von einem riesigen "treu" in schwarzen Großbuchstaben über die Sitze der Tribüne aufgehängt hatte, protestierten Fans außerhalb der Arena mit Spruchbändern, unter anderem: "DFB/Vereine: Der Fußball braucht Veränderung! Handelt jetzt!"

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 04.09.2020 04:59 Uhr / Bewertung:

    Sane war viel unterwegs - aber im Ergebnis Null. Entweder kamen seine Bälle nicht an oder ihm wurde der Ball wieder und wieder abgenommen. Viel Bewegung - aber ganz wenig Effizienz. Bösartig müßte man ihn als Schaumschläger bezeichnen. Nach seiner Auswechselung ist er nicht abgegangen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.