Jogi Löw: Er hat den Matchplan gegen Frankreich

In der Heimat wird hitzig über die Aufstellung des deutschen Teams diskutiert, doch Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Matchplan für das WM-Viertelfinale gegen Frankreich längst im Kopf. Auch die Gerüchte um einen Bayern-Spieler sollen die Vorbereitung nicht beeinflussen.
von  dpa
Joachim Löw - das WM-Viertelfinale gegen Frankreich im Blick.
Joachim Löw - das WM-Viertelfinale gegen Frankreich im Blick. © dpa

In der Heimat wird hitzig über die Aufstellung des deutschen Teams diskutiert, doch Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Matchplan für das WM-Viertelfinale gegen Frankreich längst im Kopf. Auch die Gerüchte um Toni Kroos sollen die Vorbereitung nicht beeinflussen.

Rio de Janeiro - Die deutsche Nationalmannschaft fiebert ihrem ersten Maracanã-Erlebnis entgegen. Auch die leichte Grippeerkrankung einiger Akteure soll die Vorfreude auf das WM-Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr MESZ) gegen Frankreich nicht dämpfen. "Die Spieler gehen hier bei dem Turnier an die Grenze", erklärte Teammanager Oliver Bierhoff.

Bundestrainer Joachim Löw muss die richtigen Antworten auf die hitzigen Debatten um die Position von Kapitän Philipp Lahm, zu weiteren Aufstellungsfragen und auch zur richtigen Taktik gegen den laut Manuel Neuer "gefährlichen Gegner" finden.

Für das deutsche Team ist es das bedeutendste Spiel seit dem bitteren Aus im Europameisterschafts-Halbfinale vor zwei Jahren in Warschau gegen Italien. Mit möglichen Konstellationen für die Zeit nach Brasilien will sich der noch bis 2016 an den DFB gebundene Löw aber nicht beschäftigen. Der Chef des deutschen WM-Unternehmens, der in der Nacht zum Donnerstag mit dem DFB-Tross das Teamquartier in Rio bezog, hält sich ebenso wie sein Trainer-Team weitgehend bedeckt. "Den Matchplan habe ich schon im Kopf. Ich weiß, es kann viel passieren. Wir tauschen uns ständig aus, diskutieren alle Möglichkeiten", erklärte Löw, ohne Einzelheiten zu verraten.

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Die Spekulationen um einen angeblichen Wechsel von Bayern-Profi Toni Kroos zu Real Madrid sollen die Vorbereitung auf das Frankreich-Spiel jedenfalls nicht beeinflussen. Die spanische Sportzeitung "Marca" meldete am Donnerstag, der deutsche Fußball-Rekordmeister habe sich mit dem Champions-League-Sieger auf einen Transfer des Nationalspielers geeinigt. Der Mittelfeldprofi verlasse die Bayern demnach in diesem Sommer für eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro. Kroos' Berater Volker Struth entgegnete indes auf dpa-Anfrage: "Von unserer Seite aus ist noch nichts geklärt. Ich bleibe bei meiner Aussage, dass vor dem Ende der WM auch nichts passiert", sagte er.

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Mit Wut im Bauch wollen die Franzosen ihren Siegeszug bei der WM gegen Deutschland fortsetzen. "Wir werden alles geben, um Geschichte zu schreiben", sagte Innenverteidiger Mamadou Sakho. Die Sportzeitung "L'Équipe" setzt vor allem auf Topstürmer Karim Benzema. In einer Online-Umfrage der Zeitung "Le Parisien" äußerten 60 Prozent der Leser die Überzeugung, dass Frankreich nicht nur Deutschland in die Knie zwingt, sondern auch den zweiten Titel nach 1998 holt.

Brasilien gegen Kolumbien

Im anderen Viertelfinale am Samstag (22.00 Uhr MESZ) will Brasilien in Fortaleza die letzten Zweifel an seiner Titeltauglichkeit beseitigen. Nach bisher wenig überzeugenden Auftritten bei der Heim-WM debattiert ein ganzes Land die nervösen Gefühlsausbrüche seiner Fußball-Helden. Gegen das starke Kolumbien um Shootingstar James Rodríguez soll alles besser werden. Brasiliens Hoffnungsträger Neymar versuchte, das 200-Millionen-Volk hinter der Seleção zu beruhigen. "Wir haben keinerlei emotionale Probleme. Es geht uns allen gut", erklärte der 22 Jahre alte Anführer vor dem Südamerika-Duell mit bemerkenswerter Lockerheit. Argentinische Medien spekulieren mit einem Einsatz des ehemaligen Bayern-Profis Martin Demichelis im WM-Viertelfinale gegen Belgien. Durch den Ausfall des gesperrten linken Verteidigers Marcos Rojo muss Trainer Alejandro Sabella sein Team auf jeden Fall umstellen.

 

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