Jahrhundertspiel-Torschütze Karl-Heinz Schnellinger ist tot

Karl-Heinz Schnellinger gehört zu den Legenden des deutschen Fußballs. Nicht nur wegen seines Tors im sogenannten Jahrhundertspiel bei der WM 1970 gegen Italien. Er starb im Alter von 85 Jahren.
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Karl-Heinz Schnellinger erzielte bei der WM 1970 in Mexiko das 1:1 gegen Italien.
UPI/UPI/dpa 6 Karl-Heinz Schnellinger erzielte bei der WM 1970 in Mexiko das 1:1 gegen Italien.
Karl Heinz Schnellinger (BR Deutschland)
imago sportfotodienst via www.imago-images.de (www.imago-images.de) 6 Karl Heinz Schnellinger (BR Deutschland)
Karl Heinz Schnellinger (vorn) und Norbert Siegmann (beide Tennis Borussia Berlin)
imago sportfotodienst 6 Karl Heinz Schnellinger (vorn) und Norbert Siegmann (beide Tennis Borussia Berlin)
Vorstellung FIFA Weltpokal 1973, u.a. mit DFB Vizepräsident Hermann Neuberger, Fritz Walter, Uwe Seeler, Altbundestrainer Sepp Herberger, Karl Heinz Schnellinger und Willi Schulz (alle BR Deutschland), auf dem Tisch der Coupe Jules Rimet.
imago sportfotodienst (imago sportfotodienst) 6 Vorstellung FIFA Weltpokal 1973, u.a. mit DFB Vizepräsident Hermann Neuberger, Fritz Walter, Uwe Seeler, Altbundestrainer Sepp Herberger, Karl Heinz Schnellinger und Willi Schulz (alle BR Deutschland), auf dem Tisch der Coupe Jules Rimet.
Karl Heinz Schnellinger im Jahr 2019
STUDIO FOTOGRAFICO BUZZI SRL via www.imago-images.de (www.imago-images.de) 6 Karl Heinz Schnellinger im Jahr 2019
Der Ex-Nationalspieler Karl Heinz Schnellinger ist im Alter von 85 Jahren gestorben.
IMAGO/SVEN SIMON (www.imago-images.de) 6 Der Ex-Nationalspieler Karl Heinz Schnellinger ist im Alter von 85 Jahren gestorben.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger ist tot. Der Torschütze zum späten 1:1-Ausgleich im sogenannten Jahrhundertspiel im WM-Halbfinale 1970 gegen Italien starb am Montagabend in Mailand, wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten italienische Medien berichtet. Am 31. März hatte er seinen 85. Geburtstag gefeiert.

Der Linksverteidiger sorgte vor bald 54 Jahren mit seinem Ausgleich in der Nachspielzeit für die Verlängerung in der Partie gegen Italien, die bis heute als eines der besten Fußballspiele der Geschichte gilt. Italien gewann im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt 4:3 nach Verlängerung und unterlag danach Brasilien im Finale, Deutschland wurde Dritter. Schnellinger verdiente damals schon sein Geld in Italien und lebte dort auch nach seinem Karriereende.

Auch Italien eine Legende

Dieses einzige Tor in seinen 47 Länderspielen machte Schnellinger zu einer Legende des deutschen Fußballs. Dass Schnellinger auch in einem anderen Klassiker auf dem Platz stand - bei der 2:4-Niederlage im WM-Finale gegen England 1966 - und bei der WM 1958 in Schweden Vierter wurde, damals noch mit Fritz Walter, ist weniger bekannt. Sein letztes Länderspiel bestritt er 1971 gegen Albanien. Als die Bundesrepublik kurz darauf 1972 und 1974 Europa- und Weltmeister wurde, hieß der linke Verteidiger schon Paul Breitner.

1962 Meistter mit dem 1. FC Köln, danach Wechsel nach Italien

Dafür gewann Schnellinger mit seinen Vereinsmannschaften etliche Titel. Im letzten Jahr vor der Einführung der Bundesliga wurde er 1962 Meister mit dem 1. FC Köln. Anschließend wechselte er nach Italien, zunächst zur AC Mantua, dann zur AS Rom und schließlich zur AC Mailand. Mit den Rot-Schwarzen wurde er dreimal italienischer Pokalsieger, einmal Meister, zweimal holte er den Europapokal der Pokalsieger und einmal die Trophäe der Landesmeister.

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"Carlo il Biondo" ("Der blonde Karl"), wie er in Italien genannt wurde, ist bis heute einer der erfolgreichsten Auslandsprofis. Aber das Leben in der Ferne brachte es mit sich, dass er zu Hause weniger zur Kenntnis genommen wurde als andere. "Mir kommt es immer so vor, als ob ich in Deutschland Ausländer bin - und in Italien auch", sagt Schnellinger der Deutschen Presse-Agentur anlässlich seines Geburtstages im März. "Aber das ist in Ordnung so." Karl-Heinz Schnellinger hinterlässt seine Ehefrau, drei Töchter und vier Enkel.

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  • Südstern7 am 21.05.2024 21:13 Uhr / Bewertung:

    Das Halbfinale gegen Italien 1970 war sicher kein gutes Spiel in Bezug auf Tempo (wegen der Mittagshitze und Höhenlage) und Technik. Aber es war verrückt, es war spannend, es war ereignisreich und turbulent, es war ein Jahrhundertspiel, von dem man noch heute spricht und das ich als kleiner Bub mit Entzücken anschauen durfte. An diesen Abend (MEZ) erinnere ich mich noch heute und habe den Jubelschrei des Kommentars Ernst Huberty noch im Ohr: "Ausgerechnet Schnellinger!"

    Schnellinger war in Italien gerne gesehen, aber noch viel berühmter war der Augsburger Helmut Haller, der zeitgleich in Bologna und bei Juventus Turin eine große Zeit hatte. Weitere deutsche "Italiener" waren Mitte/Ende der 1960er Jahre noch Albert Brülls und Horst Szymaniak.

    Wenn man die 13 Spieler, die gegen Italien eingesetzt wurden, Revue passieren lässt, findet man immerhin noch 6 Spieler, die heute noch leben. Overath, Maier, Vogts, Patzke (der Ex-Löwe), Willi Schulz, Siggi Held.

  • Radi Brunnengrosser am 21.05.2024 13:37 Uhr / Bewertung:

    Ein Guter.

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