Gladbach mit einem Bein in der Champions League
Bern - Borussia Mönchengladbach hat die Tür zum Millionenspiel Champions League ganz weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer André Schubert setzte sich im Play-off-Hinspiel der Qualifikation beim Schweizer Vizemeister Young Boys Bern verdient mit 3:1 (1:0) durch und kann damit am Mittwoch kommender Woche (24. August) im Rückspiel vor eigenem Publikum ihre zweite Teilnahme in Folge an der Gruppenphase der Königsklasse perfekt machen.
An historischer Stätte im Stade de Suisse Wankdorf sorgten Raffael (11.), Joker André Hahn (67.) und ein Eigentor Alain Rochat (69.) für die hervorragende Ausgangsposition der Tabellenvierten der vergangenen Bundesliga-Spielzeit im Borussia-Park.
Gutes Ergebnis
Schubert wollte trotz Berns Ehrentreffer durch Miralem Sulejmani (56.) nicht nach Haaren in der Suppe suchen: "Klar wünscht man sich immer ein zu null. Aber wir haben viel Positives gesehen, und das Ergebnis ist auch schön für uns. Wir müssen zwar insgesamt mehr Druck machen, aber insgesamt bin ich froh, dass wir so gut gespielt haben und dieses Ergebnis mitgenommen haben", sagte der Coach nach Abpfiff im ZDF.
Weltmeister und Rückkehrer Christoph Kramer warnte trotz der "sehr, sehr guten Ausgangslage vor Leichtsinn im Rückspiel: "Wir dürfen uns nicht täuschen lassen, schließlich stand auch dieser Sieg für kurze Zeit auf der Kippe. Im Fußball kann alles sehr schnell gehen."
Ungewohnter Kunstrasen
In ihrem ersten Pflichtspiel der Saison gab die Borussia aber auf dem ungewohnten Kunstrasen von Beginn an den Ton an. Unterstützt von rund 8000 Gladbach-Fans, die im Gäste-Block eine weiße Wand bildeten, trat der fünfmalige deutsche Meister selbstbewusst auf und wurde seiner Favoritenrolle vom Anpfiff weg gerecht. Zwei scharfe Hereingaben von Ibrahima Traoré in der Anfangsphase fanden zunächst aber keinen Abnehmer im Strafraum der Platzherren. Die erste gute Möglichkeit hatte danach vielmehr Bern, als Yoric Ravet in der neunten Minute aus aussichtsreicher Position das Ziel verfehlte.
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Zwei Minuten später machte es Raffael besser: Nach Zuspiel von Thorgan Hazard fasste sich der Brasilianer ein Herz und ließ bei seinem Schuss aus 16 Metern YB-Torwart Yvon Mvogo keine Abwehrmöglichkeit. In der Folgezeit musste Mönchengladbach aber die eine oder andere brenzlige Situation vor dem eigenen Tor überstehen. Kurz vor der Pause hatte Guillaume Hoarau sogar den Ausgleich für Bern auf dem Fuß.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den 30.224 Zuschauern am Schauplatz von Deutschlands erstem WM-Triumph von 1954 ein ähnliches Bild. Gladbach war optisch überlegen, konnte seine Feldvorteile jedoch zunächst nicht in weitere Treffer ummünzen.
Kramer übrzeugt im ersten Spiel
Bern mühte sich nach Kräften, fand aber kaum geeignete Mittel, um Mönchengladbach mit seinem Schweizer Torwart Yann Sommer ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Erst nach einer Unaufmerksamkeit in der Borussen-Abwehr kam Sulejmani, den Tobias Strobl aus den Augen verloren hatte, zum Ausgleich.
Der nur eine Minute zuvor eingewechselte Hahn und Rochats Missgeschick machten allerdings kurz darauf für die Elf vom Niederrhein alles klar. Kramer, der nach dem Wechsel von Granit Xhaka zum FC Arsenal nach London wieder im Mittelfeld die Fäden ziehen soll, fand sich nach einjähriger Abstinenz gleich gut zurecht.
Der ehemalige Leverkusener übernahm direkt wieder Verantwortung und dirigierte klug das Spiel der Fohlen. Ebenso wie Kramer stachen in einer homogenen Gladbacher Mannschaft Traoré und und Raffael hervor. Bei den tapferen Schweizern überzeugte der stets gefährliche Hoarau.