Flicks Plan bis zum EM-Sommer 2024
Das 5:2 gegen Italien war ein Resultat für die Seele, der letzte Eindruck zählt. "Es ist sehr wichtig, mit einem guten Abschluss, mit einem super Gefühl in die Pause zu gehen", betonte Bundestrainer Hansi Flick, der bester Laune war - mit einer Einschränkung: "Mein Urlaub kommt ein bisschen später."
Erst die Aufarbeitung, dann das Vergnügen
Erst werden die Eindrücke der vier Nations-League-Spiele in elf Tagen von Flick und seinem Trainerteam gründlich aufgearbeitet. Ansatzpunkte gäbe es laut Bundestrainer genug: "Es war nicht alles gut." Selbst beim überzeugenden Torfestival gegen Italien nicht.
Ganz und gar nicht beim 1:1-Triple zuvor in Italien, gegen England und in Ungarn. Da klangen so manche Aussagen seiner Spieler euphorischer. "Wenn wir es so machen wie in Mönchengladbach", sprach der ansonsten nicht zur Euphorie neigende Ilkay Gündogan selbstbewusst, "werden es sehr viele Mannschaften gegen uns schwer haben und viel hinterherlaufen."
Zwei Spiele stehen noch an
Damit das DFB-Spiel wie gewünscht und geschmiert läuft, "müssen wir im September an der einen oder anderen Stellschraube drehen", merkte Flick an. Dann stehen neben dem Feinschliff die letzten beiden Nations-League-Gruppenspiele gegen Ungarn in Leipzig (23.9.) und in London gegen England (26.9.) an.
Nach diesem, nur rund einwöchigen, nächsten DFB-Wiedersehen in drei Monaten muss Flick seinen 26 Mann starken Kader für die Winter-WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) nominieren.
Auftaktspiel gegen Japan
In 160 Tagen wird es richtig ernst, am 23.11. steigt im Khalifa International Stadium von Doha das Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Japan (14 Uhr hierzulande). Es folgen die Duelle mit Spanien (27.11./20 Uhr MEZ) und Costa Rica (1.12./20 Uhr MEZ), gespielt wird jeweils im Al-Bayt-Stadion.
Kurze Vorbereitungszeit für die Nationalelf
Viel Vorbereitungszeit haben die Nationaltrainer aller 32 qualifizierten Nationen nicht. Die Ligen dürfen vom 11.-13. November ihre letzten Spieltage austragen, die Fifa-Abstellungsperiode beginnt am Tag danach. Der DFB-Tross fliegt entweder am späten Abend des 13.11. über Nacht los oder am Vormittag des 14.11. Das Ziel: Nicht gleich Doha, sondern Dubai.
Während eines Mini-Trainingslagers wohnt die Nationalelf im "The Meydan Hotel" und trainiert im "Nad Al Sheba Sports Complex". Am Abend des 16.11. soll es in Dubai ein Testspiel gegen Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate (nicht für die WM qualifiziert) geben. Noch in der Nacht fliegt man rüber nach Doha, Flugzeit nur rund eine Stunde.
Die Spieler müssen mit reichlich Staus rechnen
Dann bezieht man das "Zulal Wellness Resort", logiert in einem eigenen, vom übrigen Hotelbetrieb abgetrennten Bereich. Die Hotelanlage, erst in diesem Jahr eröffnet, liegt in Al-Ruwais an der Nordküste des Landes am Persischen Golf. Bis in die Innenstadt Dohas beträgt die Fahrtzeit etwa eine Stunde - ohne Staus. Und davon soll es in Katar reichlich während des Turniers geben.
Der Vorteil: Das DFB-Team trainiert im Stadion des Erstligisten Al-Shamal SC, nur wenige Minuten vom Hotel entfernt. Mal sehen, wie lange man in Doha bleibt.
Bislang sind keine Länderspiele in 2023 angesetzt
Für 2023 ist noch kein einziges Länderspiel vereinbart. Aus gutem Grund: Als Gastgeber der EM 2024 in Deutschland ist man von Qualifikationsspielen befreit, die europaweit in Blöcken von März bis Oktober stattfinden. Um auch ein wenig Wettkampfmodus zu spüren, hoffen die Verantwortlichen um DFB-Direktor Oliver Bierhoff auf die Teilnahme am "Final Four" der Nations League im Juni nächsten Jahres (wahrscheinliche Austragungsorte: in Holland oder Belgien).
Erstmal Urlaub
Als aktueller Tabellenzweiter der Liga A, Gruppe 3, wäre man mit zwei weiteren Siegen dabei. Jetzt aber ist erstmal Urlaub. Es sei wichtig, "auch mental abzuschalten", forderte Flick. Seine Nationalspieler bräuchten alle "drei, dreieinhalb Wochen Urlaub".