Feuerwerkskörper: Eklat um Cottbus-Fans in Dresden

Während die Fans des 1. FC Köln und von Union Berlin immer stärker vom Aufstieg träumen, sorgten die Anhänger von Energie Cottbus am 12. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga für einen Eklat.
Dresden - Wiederholt warfen Rowdys bei der 0:1-Niederlage bei Dynamo Dresden Feuerwerkskörper auf den Platz und sorgten dafür, dass Schiedsrichter Felix Brych (München) eine Woche nach dem Phantomtor erneut unfreiwillig im Mittelpunkt stand. Der 38-Jährige schickte Spieler und Trainer in die Kabine, das Spiel stand vor dem Abbruch.
Nach dem letztlich entscheidenden Treffer von Dynamos Angreifer Mickael Poté (72.) zum 1:0 rasteten die Cottbuser Anhänger aus. Nach rund zehnminütiger Unterbrechung appellierte Energie-Kapitän Uwe Möhrle per Stadionmikrofon an die Randalierer: "Lasst uns das Spiel bitte vernünftig fortsetzen!" Kurz danach gab Brych das Spiel wieder frei. Bereits in der 65. Minute war die Partie kurz unterbrochen worden.
Damit geriet der Kampf um den Aufstieg beinahe zur Nebensache. Köln und Berlin haben dabei die Patzer der Konkurrenz genutzt und ihren Vorsprung auf Platz vier im Gleichschritt auf fünf Punkte ausgebaut. Der 1. FC Kaiserslautern kann allerdings am Montag (20.15 Uhr/Sport 1) auf drei Zähler verkürzen.
Zu den Verfolgern gehört nun auch der SC Paderborn, der mit Vier-Tore-Stürmer Mahir Saglik die Abwehr von Fortuna Düsseldorf beim 6:1-Auswärtssieg in ihre Einzelteile zerlegte und Trainer Mike Büskens in Bedrängnis brachte.
Union schloss am Sonntag im zweiten Ostderby gegen Aue die Lücke von drei Punkten, die Tabellenführer Köln am Freitag mit einem 1:0 in Bielefeld aufgerissen hatte. "Mister Union" Torsten Mattuschka sorgte per Freistoß für die erlösende Führung des Hauptstadt-Klubs (62.), der seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen ist und nun wie die Kölner 24 Punkte auf dem Konto hat. Gegen kämpferisch starke Auer hatten die Hauptstädter jedoch viel Mühe.
Auch der FC hatte lange Probleme mit widerspenstigen Ostwestfalen. Erst nach dem Seitenwechsel drückte die noch ungeschlagene Mannschaft des österreichischen Trainers Peter Stöger die Arminia in die Defensive und wurde von Slawomir Peszko belohnt (80.). "Am Anfang war es nicht ganz so leicht, Bielefeld hat uns vor Probleme gestellt. Unter dem Strich bin ich sehr zufrieden", sagte Stöger.
Konträr ist die Stimmungslage auf der anderen Rheinseite. Kapitän Andreas Lambertz schnappte sich am Samstag nach Debakel gegen Paderborn das Mikrofon des Stadionsprechers und bemühte sich um Schadensbegrenzung. "Ihr habt es verdient, dass wir uns dafür entschuldigen", sagte das Düsseldorfer Urgestein zu den eigenen Fans, bevor es mit dem restlichen Team vom Platz schlich. Daran hatte Paderborns Stürmer Saglik den Löwenanteil. Der 30 Jahre alte Deutsch-Türke sorgte mit seinen vier Treffern (28., 45.+1, 63., 70.) fast im Alleingang für die höchste Zweitliga-Niederlage in der Vereinsgeschichte der Fortuna und dafür, dass Büskens seinen großen Kredit als Rückkehrer in die Heimat bereits verspielt hat.
Saglik, der nach seiner Gala "einfach nur überglücklich" war, führt nun mit neun Treffern die Torjägerliste an. Zweiter ist Kaiserslauterns Torjäger Mohamadou Idrissou. Und der Kameruner will am Montag beim Duell in Bochum nicht nur in dieser Rangliste einen Schritt in Richtung Spitze machen. In der Zweitliga-Tabelle will Lautern auf Platz drei vorrücken und die SpVgg Fürth verdrängen, die sich beim 0:1 gegen Schlusslicht FC Ingolstadt die dritte Pleite in Serie leistete. Doch auch VfL-Trainer Peter Neururer braucht nach vier Liga-Niederlagen in Folge dringend einen Dreier. Dies gilt auch für Trainer Friedhelm Funkel von 1860 München, der beim 1:2 in Karlsruhe am Sonntag die nächste Enttäuschung hinnehmen musste.