FC Bayern: Manuel Neuer: Darum ist seine WM-Nominierung sehr riskant
Klagenfurt/München - Es wird aller Voraussicht nach seine letzte Fußball-WM: Manuel Neuer vom FC Bayern wollte unbedingt und um jeden Preis mit zur WM 2018. Jetzt hat Bundestrainer Joachim Löw den 32-Jährigen für das Turnier in Russland nominiert. Und das, obwohl der Bayern-Star seit September vergangenen Jahres kein Pflichtspiel bestritten hat.
Manuel Neuer hat Ausnahme-Präsenz
Seine Präsenz, wohl alleine seine Anwesenheit haben jedoch den Ausschlag gegeben. "Manuel Neuer ist eine Respektsperson, über ihn haben die Gegenspieler Geschichten im Kopf. Das wirkt auf den Gegner", hatte jüngst Mentaltrainer Steffen Kirchner im Interview mit der AZ gesagt: "Im Sport geht es immer darum, wie gut jemand in den Kopf des Gegners kommt. Neuer nistet sich durch sein Auftreten sehr schnell in den Köpfen seiner Gegner ein."
Neuer selbst wurde pathetisch: "Es war ein lange Zeit. Aber ich war immer zuversichtlich und hatte mein Ziel vor Augen. Nun danke ich allen, die mich auf dem langen Weg zum Comeback unterstützt haben, Freude mich über das Vertrauen der Trainer und die bevorstehende WM", schrieb der Bayern-Torwart bei Facebook.
Das Vertrauen des DFB-Teams hat er ohnehin, die Bayern-Kollegen huldigten ihm nach dem blamablen 1:2 in Österreich regelrecht. "Man hat schon im Training gesehen, dass er wieder zu seiner alten Stärke findet. Er hat den Laden sauber gehalten, die Dinger, die auf den Kasten kamen, gehalten", sagte Sebastian Rudy in Klagenfurt der AZ: "Seine Präsenz spürt man brutal."
Und Joshua Kimmich meinte: "Absolut beeindruckend. Was er da abgeliefert hat, wenn man sieht, wie lange er verletzt war. Jeder Ball, der auf das Tor gekommen ist, hat er festgehalten, nicht einen abprallen lassen. Das ist herausragend."
Doch eben jene historische Pleite bei den Österreichern - nach 32 Jahren - zeigte auch, welch' großes Risiko hinter der Nominierung Neuers steckt.
Manuel Neuer leistete sich Fehlpässe
Insbesondere zwei Aktionen gaben zu denken: So schlug Neuer in der 13. Minute den Ball ohne Not Florian Grillitsch genau in den Fuß, hatte Glück, dass der Hoffenheimer nicht mehr daraus machte. Genauer betrachtete leistete sich der Routinier gleich mehrere Fehlpässe im Spiel, der fehlende Spielrhythmus war ihm eben doch anzumerken.

Auch, als es ihm in der 61. Minute nicht gelang, dem späteren Torschützen Alessandro Schöpf den Ball vom Fuchs zu luchsen, als dieser sich durch seinen Fünfmeterraum dribbelte. Auch aus dieser Szene hätten die Österreicher mehr machen können - Neuer kam schlicht zu spät.
Und so ist die WM-Nominierung von Neuer samt Zugeständnis der Nummer eins letztlich vor allem eines - ein hohes Risiko.
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