Ein recycelter Hummels als Signal zum Aufbruch? Ja – und das ist gut so!
Jérôme Boateng und Mats Hummels wurden 2014 mit der Nationalmannschaft in Brasilien gemeinsam Weltmeister, bildeten über viele Jahre das Innenverteidiger-Duo im DFB-Team. Im Spätherbst Ihrer Karrieren trennen sich seit diesem Freitag ihre Wege nun endgültig.
Während Boateng, 35, nach ein paar Trainingseinheiten, doch keinen Kurzzeitvertrag beim FC Bayern erhält, um seine Laufbahn fortzusetzen, startet Mats Hummels, 34, nun noch mal richtig durch. Bundeshoffnungsträger-Trainer Julian Nagelsmann, selbst gerade einmal 36 Jahre jung, und als Abteilung frischer Wind für die Heim-EM 2024 auserkoren, setzt auf Hummels als neuen, alten Abwehrchef. Ein reaktivierter Ex-Nationalspieler, der schon von Joachim Löw für die EM 2021 zurückgeholt wurde, ein recycelter Hummels also als Signal zum Aufbruch? Ja – und das ist gut so!
Hummels soll die Abwehr führen
Denn wenn der Nationalelf bei der WM in Katar und in den ebenso leblosen Spielen danach unter Hansi Flick eines fehlte, war es eine stabile Abwehr und ein Kommandogeber, der dank Autorität, Erfahrung und Qualität die Verteidigung anleitet. Die Flick-Defensive war viel zu leise, die Stille auf dem Platz bedrückend. Nun wird’s wieder laut. Hummels soll führen, soll die Nebenmänner coachen. Und er hat dazugelernt, bestätigt das gerade mit starken Leistungen bei Borussia Dortmund. Heiser, weiser, Hummels.
Er wird Nagelsmanns Spielertrainer auf dem Feld und Bestandteil der erwünschten Achse. Solch ein stabiles Korsett, das Rückgrat einer jeden Mannschaft, hatte zuletzt gefehlt. Nun könnten Hummels, der von Nagelsmann als DFB-Kapitän bestätigte Ilkay Gündogan (32) und Tausendsassa Thomas Müller (34) die hierarchische Achse für die Heim-EM bilden. Müller kann seine Rolle als Motivator und guter Geist auch als Joker ausfüllen.
Nagelsmann, der bis dato zweitjüngste Bundestrainer, setzt auf die Alten. Ob das junge Glück nächsten Sommer frischen Ruhm bringt?